Darmkrebs ist ein heimlicher Killer und in Deutschland die zweithäufigste Krebserkrankung. Er verursacht im Frühstadium kaum Beschwerden, genau das macht ihn so gefährlich. Doch früh erkannt ist er fast immer heilbar. Was Sie über Darmkrebs wissen sollten - in zwölf Fakten.
Zwölf Fakten zum Darmkrebs

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Darmkrebs ist die Nummer zwei
Etwa jede siebte Krebserkrankung in Deutschland ist ein Darmkrebs. Im Jahr 2014 erkrankten nach Angaben des Robert-Koch-Instituts rund 33.000 Männer und 28.000 Frauen an einem Tumor im Darm. Darmkrebs ist damit die zweithäufigste Krebsart bei Frauen (nach Brustkrebs) und die dritthäufigste bei Männern (nach Prostatakrebs und Lungenkrebs).
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Tod durch Darmkrebs
Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts starben in Deutschland im Jahr 2014 etwa 25.500 Menschen an Darmkrebs. Damit ist er nach Lungenkrebs die zweithäufigste Krebstodesursache. Positiv: Die Sterberate sinkt seit Jahren.
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Darmkrebs: eine Krankheit der Alten
An Darmkrebs erkranken vorrangig ältere Menschen. Rund 90 Prozent der Betroffenen bekamen die Krebsdiagnose nach dem 55. Lebensjahr, um die 50 Prozent waren 70 Jahre und älter. Nur bei zehn Prozent wurde der Darmkrebs vor dem 55. Lebensjahr festgestellt. Dabei handelt es sich meist um familiär bedingten Darmkrebs.
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Darmkrebs vorwiegend im Dickdarm
Unter dem Begriff Darmkrebs werden verschiedene bösartige Krebserkrankungen des Darms zusammengefasst. In rund zwei Dritteln aller Fälle wird der Tumor im Dickdarm-Abschnitt festgestellt und heißt Kolonkarzinom. Über 30 Prozent betreffen den Mastdarm oder den Übergang von Dickdarm zu Mastdarm. Tumore am Dünndarm sind dagegen sehr selten.
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Darmkrebs ist heilbar
Darmkrebs ist der einzige Krebs, der zu fast hundert Prozent heilbar ist – vorausgesetzt, er wird früh genug entdeckt. Der Darmkrebs bildet Vorstufen, sogenannte Polypen, die sich bei einem Darm-Check erkennen und problemlos ohne OP entfernen lassen. Aus diesen Polypen, die im Frühstadium noch kein Krebs sind, können andernfalls bösartige Krebsgeschwüre entstehen.
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Vorsorge: Darmspiegelung
Die Darmspiegelung wird seit dem Jahr 2002 zur Krebsfrüherkennung von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Nach Zahlen der Gesundheitsberichterstattung des Bundes haben seitdem rund 58 Prozent aller Deutschen, die Anspruch darauf haben, diese Untersuchung machen lassen. Bei rund einem Fünftel der Patienten wurden Vorstufen zum Darmkrebs entdeckt.
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Darmkrebs ist erblich
Rund 30 Prozent aller Darmkrebsfälle gehen auf eine familiäre Veranlagung beziehungsweise auf genetische Ursachen zurück. Bei Familienangehörigen von Darmkrebspatienten kann das Risiko, selbst zu erkranken, um bis zu 50 Prozent erhöht sein. Menschen, in deren Familie Darmkrebs oder dessen Vorstufen bekannt sind, sollten bereits in jungen Jahren zur Vorsorgeuntersuchung gehen.
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Erst spät Symptome
Darmkrebs ist heimtückisch. Er wächst im Verborgenen und verursacht lange keinerlei Beschwerden. Das macht ihn so gefährlich. Ein Darmpolyp braucht rund zehn Jahre, um sich zu einem Tumor zu entwickeln. Erst sehr spät treten teilweise unspezifische Symptome wie Blut im Stuhl, Durchfälle oder andere Verdauungsbeschwerden auf. Damit gar nicht erst ein Tumor wachsen kann, werden bei der Darmspiegelung Wucherungen der Darmschleimhaut schon früh erkannt und beseitigt.
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Koloskopie ist die effektivste Vorsorge
Die konventionelle Koloskopie ist die einzige Untersuchungsmethode, die Darm-Polypen jeder Größe und auch flache Adenome zuverlässig entdeckt. Zudem können aufgespürte Polypen sofort bei der Spiegelung, also ohne OP, entfernt werden. Wird bei der Untersuchung Krebs gefunden, ist er meist in einem gut heilbaren frühen Stadium. Ist bei der Darmspiegelung nichts auffällig, wird sie im Regelfall erst nach zehn Jahren wiederholt. In der Zwischenzeit können Sie sicher sein, diesen Krebs nicht zu bekommen.
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Krankenkassen übernehmen Vorsorge
Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen die Darmkrebsvorsorgeuntersuchung. Ein Stuhlbluttest wird für Versicherte ab 50 jährlich und die präventive Koloskopie ab 55 alle zehn Jahre erstattet. Für Menschen, die akute Beschwerden haben (Blut im Stuhl, Schmerzen) oder in deren Familie bereits Darmkrebsfälle aufgetreten sind, gilt diese Regelung nicht. Sie bekommen sowohl den Test als auch die Koloskopie vollkommen altersunabhängig von ihrer Krankenkasse erstattet.
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Stuhltest auf okkultes Blut jährlich
Eine weitere Methode, um Darmkrebs oder seine Vorstufen (Polypen) aufzuspüren, ist der Test auf verstecktes (okkultes) Blut im Stuhl. Die Methode ist sehr ungenau, da die Polypen nur in Intervallen und nicht kontinuierlich bluten. Deshalb bietet ein negativer Test nur begrenzte Sicherheit. Stuhltests werden deshalb jährlich wiederholt. Die Krankenkassen zahlen den Test jährlich ab dem Alter von 50 Jahren, bei einer familiären Vorbelastung schon früher.
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Risikofaktoren ausschalten
Mit einem gesunden Lebensstil können Sie Ihr persönliches Darmkrebsrisiko reduzieren. Vor allem ballaststoffreiche Lebensmittel, wenig rotes Fleisch, der Verzicht auf Alkohol und Nikotin senken das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Zu den Risikofaktoren zählen außerdem Diabetes Typ 2, Adipositas (starkes Übergewicht) und wenig körperliche Bewegung.
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