Von wegen "unkomplizierter" Infekt: Auch eine einfache Blasenentzündung verursacht massive Beschwerden. Um die Symptome richtig zu behandeln, ist es wichtig, genau über die Zystitis Bescheid zu wissen. Hier bekommen Sie alle relevanten Infos!
Blasenentzündung: 14 Mythen, die Sie kennen sollten!

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Mythos 1: Blasenentzündung bekommt man vom Sitzen auf kaltem Untergrund.
Jein. Sicherlich begünstigt das Sitzen auf Steinböden und ähnlichem eine Blasenentzündung, indem die Kälte die lokale Abwehr der Blasenschleimhaut herabsetzt. Es handelt sich hierbei aber "nur" um einen Auslöser. Ursache der Blasenentzündung bleiben Keime, die durch die Harnröhre nach oben in die Blasen einwandern und die Symptome der Infektion hervorrufen.

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Mythos 2: Schuld an einer Blasenentzündung sind Bakterien.
Meist ist das zutreffend und in die Blase gelangte Darmbakterien verursachen die Entzündung, in den meisten Fällen die bekannte Spezies Escherichia coli, kurz E. coli. Aber auch bestimmte Pilze und Viren können eine Zystitis bedingen.

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Mythos 3: Eine Blasenentzündung ist ansteckend.
Die Gefahr einer direkten Ansteckung von Mensch zu Mensch – etwa durch gemeinsame Toilettenbenutzung in der Familie – ist nicht gegeben.
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Mythos 4: Eine Blasenentzündung macht immer die Einnahme von Antibiotika nötig.
Nicht unbedingt. Mildere Infektionsverläufe und Blasenreizungen lassen sich oft gut mit pflanzlichen Medikamenten, die es ohne Rezept in der Apotheke gibt, in den Griff bekommen. Unterstützend helfen Schonung, Wärme und natürlich sehr viel trinken, um die Erreger auszuschwemmen. Hält die Blasenentzündung jedoch trotzdem an oder kommen Blut im Urin, Fieber oder Nierenschmerzen hinzu, sind ein Arztbesuch und meist auch die Verschreibung eines Antibiotikums zwingend notwendig.
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Mythos 5: Blasenentzündungskeime lauern auf öffentlichen Toiletten.
Eher nein. Auch wenn die Klobrille verunreinigt wäre, könnten die Keime am Oberschenkel, wo man aufsitzt, wenig anrichten. Auch die Sorge, dass Keime im Toilettenwasser nach oben springen oder spritzen könnten, ist unbegründet.
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Mythos 6: Im Schwimmbad holt man sich ganz leicht eine Blasenentzündung.
Gleiches wie für öffentliche Sanitäranlagen gilt auch für Schwimmbäder. Schließlich wird dem Wasser dort extra Chlor zugesetzt, um es möglichst keimfrei zu machen. Indirekt kann ein Schwimmbadbesuch trotzdem eine Zystitis mit auslösen: Wer seine nassen Badesachen nach dem Schwimmen anbehält, statt sie zu wechseln, kühlt untenherum aus und schwächt das Immunsystem in der Blase so gegen eindringenden Keime.
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Mythos 7: Bestimmte Lebensmittel schützen vor Blasenentzündung.
Jein. Für die häufig empfohlene Cranberry oder Moosbeere ließ sich in einer Metaanalyse zwar ein gewisser Schutzeffekt nachweisen, der aber umstritten bleibt. Saft daraus oder Kapseln mit ihrem Extrakt könnten demnach vor allem bei wiederkehrenden Infekten helfen. Welcher Inhaltsstoff genau für die Schutzwirkung verantwortlich zeichnet, ist ebenfalls nach wie vor unklar. Womöglich hindert ein sekundärer Pflanzenstoff aus den Beeren Bakterien daran, sich an die Blasenwand zu heften. Das Ansäuern des Urins zum Beispiel durch Zitronensaft gilt jedoch als überholt: Solche Getränke vermögen den pH-Wert des Urins nicht nennenswert zu verändern.
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Mythos 8: Viel trinken ist wichtig bei Blasenentzündung. Was, ist aber egal.
Falsch. Zuckrige Limonaden oder Säfte sollte man mit der "Ausrede" Blasenentzündung nicht literweise in sich hineinschütten. Am besten eignen sich harntreibende Kräutertees zum Beispiel mit Goldrute, Saftschorlen und einfach Wasser.
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Mythos 9: Männer bekommen keine Blasenentzündung.
Stimmt nicht. Zwar sind Frauen mit etwa 95 Prozent ungleich häufiger betroffen, gefeit gegen die Zystitis sind Männer deshalb noch lange nicht. Bei ihnen ist eine Blasenentzündung jedoch immer ein Fall für den Arzt. Zum einen verursacht sie durch die längere Harnröhre enorme Schmerzen. Zum anderen können Geschlechtsorgane mitbetroffen sein.
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Mythos 10: Eine Blasenentzündung ist harmlos.
Nein. Obwohl es sich bei Blasenentzündungen meist um sogenannte unkomplizierte Infekte handelt, gilt: Wird solch ein akuter Harnwegsinfekt durch unzureichende Behandlung verschleppt, können die Nieren in Mitleidenschaft gezogen werden. Im schlimmsten Fall droht gar eine Blutvergiftung (Sepsis), die lebensbedrohlich verlaufen kann.
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Mythos 11: Tritt die Blasenentzündung nach dem Sex auf, ist oft der Mann schuld.
Falsch. Im Gegenteil handelt es sich selten um Keime des Partners, welche die Blasenentzündung bei der Frau verursachen. Die Bakterien sitzen oft bereits in der Scheide, werden durch die stoßweisen Bewegungen aber geradezu in die Harnröhre hineingedrückt, was Infektionen begünstigt. Die mechanische Reizung des Intimbereichs tut ihr Übriges. Deshalb bietet auch ein Kondom keinen garantierten Schutz vor der Honeymoon-Zystitis genannten Entzündung. Besser: Baldmöglichst nach dem Sex Wasser lassen.
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Mythos 12: Jede Frau ist ähnlich anfällig für eine Blasenentzündung.
Nein. Hormonelle Veränderungen etwa während der Wechseljahre oder einer Schwangerschaft spielen eine Rolle. Aber auch häufiger Sex und das Sitzen auf kaltem Untergrund zählen zu den Risikofaktoren. Nicht zuletzt haben Bakterien auch durch organische Veränderungen an den betreffenden Organen leichtes Spiel. Deshalb sollten Frauen, die immer und immer wieder an Blasenentzündung leiden, dies vom Urologen abklären lassen.
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Mythos 13: Scheidenpilz und Blasenentzündung haben nichts miteinander zu tun.
Im Gegenteil: Häufige Pilzinfektionen erhöhen durch die Beanspruchung der Scheidenhaut auch die Anfälligkeit für weitere Keime wie Blasenentzündung verursachende Bakterien. Umgekehrt tritt nach einer Antibiotikatherapie gegen Blasenentzündung häufig ein Scheidenpilz auf, da das Medikament die Scheidenflora durcheinander bringt und vorübergehend gegen Eindringlinge schwächt. Wichtig: Antibiotikum gegen Blasenentzündung trotzdem immer wie vom Arzt verordnet und bis zum Ende der Packung nehmen!
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Mythos 14: Gegen dauernde Blasenentzündungen kann man sich impfen lassen.
Das stimmt, wobei kein Serum hundertprozentigen Schutz gewährt. Die vorbeugende Impfung ist dennoch besonders für Frauen einen Versuch wert, die häufig an Blasenentzündung erkranken. Der Impfstoff besteht aus einer abgeschwächten Mixtur derjenigen Keime, die am häufigsten eine Zystitis auslösen. Allerdings ist der Pikser keine Kassenleistung, sondern muss aus eigener Tasche bezahlt werden. Auffrischungsimpfungen sind jährlich fällig.