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Heftiges nächtliches Schwitzen / Utrogest

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

14.01.2019 | 12:20 Uhr

Liebe Leserinnen und Expertinnen,

ich bin 55 Jahre alt und habe seit 3 Monaten keine Periode mehr. Seit 2 Jahren habe ich mit Wechseljahrsbeschwerden zu tun, bis vor einiger Zeit aber "im Rahmen", letztes Jahr habe ich im Frühjahr und Herbst jeweils für 4 Wochen täglich eine erbsengroße Menge Gynokadin auf dem Arm verstrichen, das hat geholfen (bei Hitzewallungen), also ohne weitere Gabe von Gestagen.

Nun plagen mich seit einigen Wochen heftige nächtliche Schweißausbrüche, ich schlafe derzeit auf Handtüchern und muss nachts öfter sogar die Wäsche wechseln, weil der Schweiß nur so an mir herunterläuft. Ziehe ich die Decke weg, friere ich, decke ich mich zu, halte ich es auch nicht aus. Tagsüber habe ich Hitzewallungen, auch mit Schweißausbrüchen.

Meine Frauenärztin hat mir auf Grund der ausbleibenden Periode nun ausschließlich Utrogest verschrieben, 1 Kapsel abends, wenn es nicht hilft, dann 2 Kapseln.

Ich nehme es seit 10 Tagen, habe mit 1 Utrogest angefangen und jetzt die letzten 2 Tage 2 davon genommen, aber es zeigt keine Wirkung, ich habe sogar das Gefühl, dass die nächtlichen Schweißausbrüche schlimmer geworden sind, während die Hitzewallungen tagsüber gleich blieben.

Habe ich einfach nur keine Geduld, oder sollte ich ein anderes Präparat nehmen? Haben andere auch schon Erfahrungen mit ausschließlich Utrogest gemacht? Und wie lange kann/soll man das einnehmen? Absetzen, wenn die Symptome wegbleiben?

Liebe Grüße,

Morene

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14.01.2019, 16:13 Uhr
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Herzlich Willkommen Morene, ich nehme auch PG( Famenita), ist ja fast das gleiche und ich muss sagen, mir hilft es. Aber es dauert schon etwas, kann auch 3-6 Monate dauern. Es muss ja erstmal der Mangel aufgefüllt werden und dann hilft es. Wie nimmst du es oral,vaginal oder transdermal?und 100 oder 200mg....Und gleich soviel, ich glaube das sollte man nicht machen , sondern erstmal den Körper dran gewöhnen . Ich nehme es zyklisch,  da ich ja noch meine Regel habe....ansonsten kann man 3s wohl durchgängig nehmen. Gegen schwitzen hatte mir damals meine FÄ agnus castus verschrieben und ich muss sagen, mir hilft es, hab ganz selten nur noch solche heftigen Attacken.

Glg chipgirl 

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14.01.2019, 17:12 Uhr
Antwort

Hallo Morene, 

Herzlich willkommen im Forum. 

Den Expertenrat findest du unter https://www.hormontherapie-wechseljahre.de/expertenrat/

Hier sind wir eher selbst betroffene Frauen, die sich mit Tipps und Rat zur Seite stehen. 

Mich wundert die Vorgehensweise deiner Frauenärztin ein bisschen. Bei Hitzewallungen ist Gynokadin schon richtig. Aber jeweils nur 4 Wochen? Nur erbsengroße Menge? Der Körper soll sich ja daran gewöhnen und ihm soll auch regelmäßig Östrogen zur Verfügung stehen. Dass selbst die kleine Menge geholfen hat letztes Jahr zeigt ja, dass du Östrogen brauchst. 

Dir bei Hitzewallungen nur noch Progesteron zu verschreiben ist ungewöhnlich, da Hitzewallungen schon ein Zeichen von Östrogenschwankungen sind. Normalerweise nehmen Frauen in deinem Alter, Gynokadin und Utrogest ... Beides durchgehend oder Utrogest nur zyklisch.

Nur Frauen die keine Gebärmutter mehr haben, können Östrogen ohne Utrogest als Endometriumschutz nehmen. D. H. Utrogest bremst den Aufbau von zuviel Schleimhaut aus. Außerdem berichten hier im Forum viele Frauen, dass ihnen Progesteron (Utrogest oder Famenita) auch gut tut. 

Also frag vielleicht im Expertenrat nochmal nach und bespreche es mit deiner Frauenärztin, ob es nicht sinnvoll wäre, auch Gynokadin zu nehmen. 

GLG Jorinde 

 

 

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30.01.2019, 09:39 Uhr
Antwort

Hallo Chipgirl und Jorinde,

 

vielen Dank für Eure aufschlussreichen Antworten. Ich nehme nun Utrogest seit 2 Wochen durchgehend und ich muss sagen, dass es mir sehr gut hilft, hat ein wenig gedauert, bis es "angeschlagen" hat. Da war ich wohl zu ungeduldig.

Zu meiner Gynokadin-Einnahme: die Hausärztin hat es mir vor über zwei Jahren seinerzeit empfohlen, als ich noch meine Periode hatte, aber starke Hitzewallungen. Damals hatte ich noch keine nächtlichen Schweißausbrüche. Da ich eigentlich sehr gegen die Einnahme von Hormonen war, hat sie mir geraten, doch einfach eine kleine, erbsengroße Menge auf dem Unterarm zu verstreichen (oder bei Bedarf etwas mehr), sozusagen eine homöopathische Dosierung, ohne mir gleich das ganze Hormonprogramm inklusive Utrogest zu geben. Dabei aber regelmäßig die Gebärmutterschleimhaut kontrollieren zu lassen. Ich habe es im Frühjahr und im Herbst jeweils einen Monat lang so gemacht. Es hat beide Male geholfen, ich konnte es wieder absetzen, habe es also jeweils nur symptombedingt angewendet.

Jetzt aber habe ich keine Periode mehr, also kein Gynokadin. Stattdessen hat mir - diesmal die Frauenärztin - Utrogest empfohlen, abends jeweils 1 Weichkapsel. Und es hilft. Ich werde es mal so 2 Monate lang nehmen und dann weitersehen. Vielleicht dann ausschleichen und abwarten, ob die nächtlichen Schweißausbrüche wiederkommen. Ich probiere einfach mal aus. Je nachdem, was mir gut tut.

Daneben hilft mir regelmäßiger Sport auch sehr und auch, dass ich nur noch koffeinfreien Kaffee trinke (natürlich von Ausnahmen abgesehen). Alkohol habe ich noch nie gut vertragen, deswegen trinke ich ihn auch gar nicht mehr. Also insgesamt ein recht gesunder Lebensstil. Und mit dem Utrogest schlafe ich auch besser.

Ich lerne gerade auch, dass ich mit mir selbst Geduld haben muss. In mich hineinhören, ausprobieren, bewusst auch mich und meine Gewohnheiten schauen.

 

GLG, Morene

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