Aufgaben der Leber und sieben überraschende Fakten
Die Leber ist unser wichtigstes Entgiftungsorgan. Was weniger bekannt ist: Kaffee schützt sie und Schimmelpilze sind ihr größter Feind – sogar noch vor Alkohol.
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Ohne Leber kann auf Dauer kein Mensch leben. Rund 500 lebenswichtige Aufgaben erfüllt das Organ für Stoffwechsel, Entgiftung, Blut- und Blutbildung und Immunsystem. Allerdings wissen die meisten viel zu wenig über dieses Organ. Dabei gibt es aus Wissenschaft und Forschung ständig Neues über das unersetzliche Organ zu berichten.
Eine der wichtigsten Aufgaben der etwa 1,5 Kilo schweren Leber eines Erwachsenen ist die Entgiftung. Jede Sekunde unseres Lebens entstehen in unserem Körper Giftstoffe, die möglichst schnell abgebaut und entsorgt werden sollten. Dazu transportiert das Blut diese Substanzen in die Leber, wo Leberzellen sich um sie kümmern. Nach der Entschärfung verlassen die Abbauprodukte den Körper über den Urin oder Stuhl. So geht der Stoffwechsel zum Beispiel mit Alkohol oder bestimmten Arzneistoffen um.
Leber an Energieversorgung beteiligt
Die Leber ist aber auch bei der Energieversorgung beteiligt. Sie wandelt den wichtigen Energieträger Glukose in eine Form um, die der Körper gut speichern kann, das so genannte Glykogen. Bei körperlicher Belastung baut die Leber das Glykogen wieder ab und setzt daraus Glukose frei.
Weiteren Aufgabe der Leber: Die Produktion von Aminosäuren (ein Grundbaustein der Eiweiße in uns) und lebenswichtigen Proteinen wie etwa Blutgerinnungsfaktoren. Zudem bearbeitet die Leber Fettsäuren aus der Nahrung und speichert sie. Daneben kann die Leber auch das bekannte Cholesterin herstellen.
Die Leber befindet sich im rechten Oberbauch und besteht aus vier sogenannten Leberlappen. Sie wiegt bei einem Erwachsenen etwa 1,5 Kilogramm.
Als Entgiftungsorgan ist die Leber zwar sehr resistent gegen Schädigungen, aber nicht immun gegen Überbelastung und Erkrankungen. Zu den häufigsten Krankheiten zählen Hepatitis, Leberzirrhose, Leberentzündungen und Leberkrebs.
Was die Leber alles kann, was ihr hilft und schadet
Dazu zählen beispielsweise folgende sieben Tatsachen zur Leber:
Eine Studie mit mehr als 125.000 Menschen konnte beweisen, dass Kaffee die Leber schützt. Bis zu einem gewissen Maß lässt sich damit scheinbar die ungünstige Wirkung von Alkohol einschränken. Allerdings soll diese neue Erkenntnis nicht als Freibrief für zu viel Alkohol und Kaffee trinken dienen. Von Alkohol ist bekannt, dass er die Leberzellen schädigt, zu Fettleber und später Leberzirrhose führen kann.
Wie gesund Ihre Leber ist, lassen Sie am besten mit einer einfachen Blutuntersuchung prüfen. Die Bestimmung der Leberwerte zeigt eine Belastung des Organs frühzeitig und Sie können gegensteuern. Weil Lebererkrankungen zunehmen, raten Ärzte zu jährlichen Bluttests für alle über 35 Jahren.
Die Leber tut nicht weh. Ist sie belastet oder bereits erkrankt, entstehen keine Schmerzen. Erst, wenn sich die Leber stark vergrößert hat und auf die Gewebekapsel drückt, die sie umgibt, kann das zu Oberbauchbeschwerden führen. Der Arzt ertastet diese Leberschwellung mit der manuellen Untersuchung.
Die Leber ist ein Wachswunder. Sind Bereiche von ihr bereits abgestorben und ist der Auslöser dafür beseitigt – etwa zu viel Alkohol oder eine Entzündung – kann sie sich wieder regenerieren und nachwachsen. Das nutzen Ärzte für die Lebertransplantation. Bereits Teile einer gesunden Leber können als Transplantat ein krankes Organ vollständig ersetzen und beim Spender wächst das entnommen Stück wieder nach.
Alkohol ist eines der stärksten Lebergifte. Verkraftet die Leber eines Mannes noch zwei Gläser Bier pro Tag, ist das für Frauen weniger als die Hälfte. Frauen vertragen nicht nur deshalb weniger Alkohol, weil ihre Leber kleiner ist als die eines Mannes. Männer verfügen über Enzyme, die schon im Magen mit dem Alkoholabbau ansetzen. Frauen verfügen nicht über diese Magenenzyme.
Der schlimmste Feind der Leber ist jedoch nicht Alkohol, sondern Schimmel. Schon winzigste Mengen der so genannten Mykotoxine schaden der Leber. Dabei gibt es keine Untergrenze für die schädliche Dosis. Besonders gefährlich: Die feinsten Zellfäden der Schimmelpilze durchziehen Nahrungsmittel bereits bevor der Schimmel sichtbar wird.
Eine Studie aus Schweden zeigt, dass Menschen, die sich hauptsächlich mit Fastfood ernähren, fast so schlechte Leberwerte haben wie solche, die häufig Alkohol trinken. Ursache sind Fetteinlagerungen in der Leber, die sich bei Fastfood rasch bilden können und die Leber belasten.
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Expertenrat Leber- und GallenbeschwerdenVerdickung an der Leber10.09.2013 | 16:51 Uhr
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