Sport bei Arthrose: Darum ist Bewegung so wichtig
Nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Expert*innen geprüftSport bei Arthrose ist sehr gut, um die Beschwerden zu lindern oder ihnen vorzubeugen. Neben Radfahren eignen sich auch Nordic Walking oder Schwimmen. Andere Sportarten sind dagegen weniger geeignet. Was gilt es zu beachten?
Bei Arthrose sollten Betroffene nicht auf Sport verzichten – trotz oder gerade wegen der Schmerzen, die diese Erkrankung verursacht. Zwar kann auch regelmäßige Bewegung den Gelenkverschleiß nicht rückgängig machen – die Beschwerden lassen sich jedoch deutlich lindern.
Rund fünf Millionen Menschen leiden laut der Deutschen Arthrose-Hilfe am Gelenkverschleiß. Am häufigsten entsteht Arthrose im Knie, in der Hüfte oder in den Fingergelenken und Händen (Rhizarthrose).
Risikofaktor ist das zunehmende Lebensalter – Gelenkverschleiß gehört zum natürlichen Alterungsprozess. Jedoch kann auch extreme Belastung durch Sport oder Übergewicht Gelenke verschleißen lassen.
Artikelinhalte im Überblick:
- Warum Sport Arthrose verbessern kann
- Geeignete Sportarten
- Sport bei Arthrose im Kniegelenk
- Bewegung bei Übergewicht
Warum Sport Arthrose verbessern kann
Arthrose kann zwar nicht geheilt werden. Doch die Symptome lassen sich behandeln. Zur Therapie zählen nicht nur Schmerzmittel, sondern vor allem auch Bewegung beziehungsweise Sport. Warum?
Je kräftiger die Muskulatur, desto größer ist die Entlastung für das betroffene Gelenk.
Sportliche Aktivität fördert die Produktion der für die Beweglichkeit wichtigen Gelenkflüssigkeit, die wie ein Schmiermittel wirkt.
Bewegung stärkt die Durchblutung und somit die Nährstoffversorgung des Knorpels.
Sport hilft also dabei, die Beweglichkeit möglichst lange zu erhalten, während Schonung eine Arthrose verschlimmern kann.
Geeignete Sportarten bei Arthrose
Ist der Gelenkknorpel beschädigt, werden Sportarten mit gleichmäßigen und sanften Bewegungsabläufen empfohlen. Dazu zählen:
- Radfahren
- (Nordic) Walking
- Schwimmen
- Spazierengehen
Abrupte Bewegungen, wie sie bei Tennis, Squash oder Ballsportarten vorkommen, sowie starke Belastungen wie Bergwandern mit heftigen Steigungen oder Gefällen, sollte man meiden.
Es sollten keine Schmerzen beim Sport entstehen. Welche Sportarten und welches Pensum individuell ratsam sind, wird am besten in ärztlicher Rücksprache geklärt.
Zudem gilt es, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, um Gelenke und Knorpel mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen.
Sport bei Kniearthrose
Lange war nicht klar, ob Sport bei Arthrose im Kniegelenk Gonarthrose die Symptome verstärkt. Eine neue Studie aus den USA zeigt jedoch: Bewegung kann die Kniegelenke kräftigen und Kniearthrose sogar vorbeugen.
In der Untersuchung zeigte sich, dass Gelegenheitssportler*innen und aktive Sportler*innen das geringste Risiko haben, an Arthrose im Knie zu erkranken. Profis konnten ihr Arthrose-Risiko dagegen weder verringern noch erhöhen. Dies zeigt, dass auch intensiver Sport, der den Gelenkknorpel belastet, keine Auswirkungen auf das Entstehen einer Arthrose im Knie hat.
Mit Arthrose im Kniegelenk sind fast alle Sportarten erlaubt. Besonders empfohlen werden Radfahren, Wassergymnastik oder Nordic Walking. Kontaktsportarten wie Fußball bergen ein höheres Verletzungsrisiko und können eine Arthrose daher verschlimmern.
Arthrose: Bewegung bei Übergewicht
Jedes Kilo Übergewicht belastet die Gelenke unnötig. Daher kann in solchen Fällen eine Gewichtsreduktion Arthrose-Beschwerden enorm verbessern. Betroffene profitieren hier doppelt, wenn sie Sport bei Arthrose treiben.
Die empfohlenen Ausdauersportarten fördern nicht nur die Beweglichkeit der Gelenke auf schonende Weise, sondern sind auch ideal, um überschüssige Pfunde dauerhaft abzubauen.
In einer Praxis für Sportmedizin und/oder Orthopädie gibt es genaue Empfehlungen und Trainingspläne. Daneben spielt die richtige Ernährung bei Arthrose eine entscheidende Rolle.
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