Wasser im Ohr: Was tun?

Schnelle Hilfe bei Wasser im Ohr bietet die Unterdruck-Methode. Dafür wird die flache Hand fest auf die Ohrmuschel gepresst und schnell wieder entfernt. So entsteht ein Unterdruck, der das Wasser herauszieht.

Ohrenkerzen lassen durch Hitze einen Unterdruck entstehen, der Ohrenschmalz und Feuchtigkeit aus dem Gehörgang herausziehen soll. Die Wirkung ist bislang nicht gut belegt. Zudem bestehen verschiedene Risiken bei der Anwendung, etwa Verbrennungen in Gesicht und Ohr oder Verletzungen des Trommelfells.

Zur Entfernung von Wasser im Ohr kann es helfen, die Ohrläppchen sanft nach unten und in verschiedene Richtungen zu ziehen. So soll die Flüssigkeit in Bewegung gebracht werden, damit sie ihren Weg nach draußen findet und abläuft. Reicht das Ziehen der Ohrläppchen alleine noch nicht aus, das Wasser im Ohr loszuwerden, kann es helfen zusätzlich den Kopf schräg zu halten.

Bei Wasser im Ohr kann es zudem helfen, sich seitlich mit dem Ohr auf eine Wärmflasche oder ein angewärmtes Kirschkernkissen zu legen. In Kombination können die Wärme und der Winkel des Kopfes das Abfließen anregen.

Föhnen trocknet nicht nur nasse Haare, auch bei Wasser im Ohr kann der Haartrockner helfen, die Verdunstung zu beschleunigen. Dabei sollte der Föhn nicht zu heiß eingestellt sein und mit etwa 20 bis 30 Zentimetern Abstand zum Ohr gehalten werden. Eine zu hohe Temperatur oder zu wenig Abstand können Verbrennungen des empfindlichen Sinnesorgans zur Folge haben.

Manchmal hilft es auch wild herumzuspringen, um das Wasser im Ohr loszuwerden. Durch die Bewegung findet das Wasser in vielen Fällen seinen Weg nach draußen.

Das Valsalva-Manöver dient dem Druckausgleich im Ohr, es wird häufig beim Fliegen angewendet. Auch bei Wasser im Ohr kann es oftmals helfen. Dafür wird die Nase mit den Fingern zugehalten, durch den Mund eingeatmet und dieser fest verschlossen, sodass keine Luft entweichen kann. Die Luft wird dann in die Nasenlöcher geatmet, während diese noch zugehalten werden.

Wasser im Ohr muss schnell entfernt werden, denn Infektionen sind nicht selten. Besonders in der Freibadsaison kommt es gehäuft zur Diagnose "Badeotitis", einer Entzündung im Gehörgang. Typische Symptome sind Ohrenschmerzen und übelriechendes Sekret, das aus dem Ohr herausfließt. Ursache sind Keime, die sich im Wasser vermehren, das zwischen Ohrenschmalz und Trommelfell gelangt ist.

Wer im Urlaub oder nach dem Schwimmbad häufig zu Ohrenentzündungen durch Wasser im Ohr neigt, dem können Ohrentropfen mit Essigsäure helfen. Sie wirken desinfizierend und austrocknend und beugen so einer Ohrenentzündung vor.

Fließt das Wasser tagelang nicht ab, sollten Menschen mit Wasser im Ohr ärztliche Hilfe einholen. Um eine Infektion zu vermeiden, entfernt ein*e HNO-Arzt*Ärztin das aufgequollene Ohrenschmalz aus dem Gehörgang. Die Flüssigkeit kann ablaufen. Oftmals wird das Ohr zusätzlich mit einer desinfizierenden Lösung gespült.