Ursachen für Krebs und Tumore

Was unterscheidet gut- und bösartige Tumore?

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Ein Tumor ist eine Geschwulst. Die Gewebewucherung kann durch verschiedene Ursachen bedingt werden. Nicht immer bedeutet ein Tumor auch die Diagnose Krebs. Wie unterscheiden sich gut- und bösartige Tumoren und wie entstehen sie?

Gutartige- und bösartige Tumoren
© Getty Images/peterschreiber.media

Ein Tumor entsteht durch eine Fehlregulation im Körper, Zellen können sich dann ungehemmt vermehren. Wie lassen sich gutartige und bösartige Tumoren unterscheiden?

Artikelinhalte im Überblick:

Krebs vorbeugen: Welche vermeidbaren Risikofaktoren gibt es?

Was ist ein Tumor?

Der Begriff "Tumor" hat seinen Ursprung in der lateinischen Sprache, übersetzt bedeutet er so viel wie "Geschwulst". Letztlich handelt sich bei einem Tumor also um eine Gewebewucherung (Neoplasie) beziehungsweise -vergrößerung. Ein Tumor muss nicht immer Krebs bedeuten.

Unterschieden werden gutartige (benigne) und bösartige (maligne) Tumoren, bei letzteren handelt es sich tatsächlich um Krebsgeschwülste. Ein bösartiger Tumor, der von der oberen Hautschicht ausgeht, wird auch als Karzinom bezeichnet. Die Begriffe sind demnach nicht synonym zu verwenden.

Gutartige- und bösartige Tumoren: Wie lassen sie sich unterscheiden?

Die Entdeckung eines Tumors muss nicht zwangsläufig mit der Diagnose "Krebs" einhergehen. Ob ein Tumor bösartig oder gutartig ist, beeinflusst maßgeblich Krankheitsverlauf und Prognose.

Gutartiger Tumor Bösartiger Tumor
  • Wächst langsam
  • Kann umliegendes Gewebe zurückdrängen
  • Wächst sehr schnell
  • Dringt auch in umliegendes Gewebe ein
  • Meist scharf begrenzt auf ein bestimmtes Gewebe
  • Oft mit Bindegewebshülle

Deshalb gut operativ zu entfernen

  • Mit Zellausläufern
  • Nicht oder unscharf begrenzt
  • Keine oder unvollständige Bindegewebskapsel

Deshalb schwer operativ zu entfernen

  • Bildet keine Metastasen (Tochtergeschwülste)
  • Bildet häufig Metastasen
  • Vollständige Heilung nach operativer Entfernung
  • Möglichkeit eines Rückfalls (Rezidiv) nach Behandlung
  • Meist bestehend aus differenzierten ("reifen") Zellen des Ursprungsgewebes.
  • Meist bestehend aus undifferenzierten ("unreifen") Zellen.
  • Haben keine oder kaum Ähnlichkeit mit den Zellen des Ursprungsgewebes.

Darüber hinaus werden auch semimaligne Tumoren beschrieben. Eine semimaligne Geschwulst ähnelt in ihrem Verhalten stark bösartigen Tumoren, es kommt allerdings nicht zur Metastasenbildung.

Tumorzellen müssen wie andere Körperzellen auch mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. Ab einer Größe von etwa einem Millimeter sorgt ein bösartiger Tumor durch die Abgabe bestimmter Botenstoffe dafür, dass sich neue Blutgefäße bilden (Angiogenese). So wird der Tumor ausreichend versorgt und kann weiter wachsen und wuchern.

Neben der Einteilung in gut- und bösartige Tumoren gibt es noch weitere Klassifikationsmöglichkeiten. Die TNM-Klassifikation beispielsweise unterscheidet Tumoren nach Größe und Beteiligung der Lymphknoten. Zudem ist für die Einteilung relevant, ob es Neubildungen von Tochtertumoren in anderen Organen gibt.

Metastasen bei bösartigen Tumoren: Tochtergeschwülste

Im Gegensatz zu gutartigen Tumoren bilden bösartige Tumoren häufig Metastasen. Das bedeutet die Bildung von Tochtertumoren, die andere Organe und Gewebe befallen. Bösartige Tumoren können vom Ursprungsgewebe in umliegende Bereiche einwachsen, Mediziner*innen sprechen in diesem Fall auch von invasiven Tumoren. Löst sich eine Krebszelle ab, ist die Verteilung von Krebszellen über das Blut- oder Lymphsystem möglich. So kann sich der Krebs im ganzen Körper ausbreiten.

Wann sich Krebs ausbreitet und welche Organen befallen werden, hängt von den verschiedensten Faktoren ab. Besonders relevant ist die Art des Tumors und der ursprüngliche Erkrankungsort. Aufgrund der Verbreitung über den Blutkreislauf und das Lymphsystem sind manche Organe besonders häufig von Metastasen betroffen, darunter:

  • Lunge
  • Leber
  • Lymphknoten

Wie entsteht ein Tumor?

Das Erbgut spielt bei der Krebsentstehung eine zentrale Rolle, ist die DNA schadhaft, können Körperzellen entarten.

Die Zellteilung ist ein wichtiger Prozess, so kann der Körper wachsen und Gewebe können erneuert werden. Hierfür muss die DNA der Mutterzelle komplett und fehlerfrei auf die Tochterzelle übertragen werden. Dabei spielen auch Reparaturmechanismen eine Rolle, sie können kleine Schäden häufig aufspüren und beheben. Wird eine fehlerhafte Kopie des Erbmaterials allerdings nicht entdeckt und bleibt sie dauerhaft bestehen, so wird dies als Mutation bezeichnet.

Zellen mit sehr vielen Mutationen sterben in den meisten Fällen schnell ab, dies schützt den Körper vor weiteren Schäden. Der kontrollierte Selbsttod der Zelle wird fachlich auch als Apoptose bezeichnet: Es handelt sich dabei um einen eingebauten Schutzmechanismus. Eine Störung der Apoptose ist maßgeblich für die Tumorentstehung verantwortlich, denn mutierte Zellen sterben dann nicht ab und können sich ungehemmt vermehren.

Besonders relevant für die Entstehung von Krebs sind Mutationen in zwei verschiedenen Gen-Arten, den Onkogenen und Tumorsuppressorgenen. Beide Arten kommen auch in gesunden Zellen vor, sie regulieren das Wachstum und die Differenzierung von Zellen. Kommt es im Laufe des Lebens vermehrt zu Mutationen auf diesen Genabschnitten und versagt der Reparaturmechanismus, kann dies ein unkontrolliertes Tumorwachstum zur Folge haben.

Risikofaktoren und Ursachen für die Entstehung von Tumoren

Das Alter ist ein besonders großer Risikofaktor für die Entstehung von Krebs. Auch eine familiäre Häufung ist bei Tumoren und Krebs zu beobachten, es gibt genetische Faktoren, die das Risiko an Krebs zu erkranken erhöhen.

Zudem können verschiedenste Umweltfaktoren Schäden am Erbgut verursachen. So kann beispielsweise die UV-Strahlung des Sonnenlichts der empfindlichen DNA schaden.

Weitere Risikofaktoren für die Entstehung eines Tumors:

  • Giftstoffe und Chemikalien
  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Fleischhaltige Ernährung
  • Alkohol
  • Radioaktive Strahlung

Warum ein*e Patient*in allerdings genau an Krebs oder einem gutartigen Tumor erkrankt, kann in der Regel meist nicht abschließend geklärt werden.

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