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Asiatische Hornisse: Wie gefährlich ist die eingeschleppte Art?

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Die asiatische Hornisse ist auch in Deutschland angekommen. Das Insekt gehört zur Familie der Wespen, ist aber deutlich größer. Wie aggressiv die asiatische Hornisse ist, wie gefährlich ihr Stich ist und Tipps zur Ersten Hilfe beim Hornissenstich, lesen Sie hier.

Asiatische Hornisse: Invasive Art
© Getty Images/Wirestock

Kurzübersicht: Asiatische Hornisse (Vespa velutina)

Wie verbreitet ist die asiatische Hornisse? Ursprünglich kommt die asiatische Hornisse aus Südostasien, sie lebt unter anderem in China. Seit 2004 ist sie auch in Europa zu finden, die Hornissen leben etwa in Frankreich, Belgien und vermehrt auch in Deutschland.

Ist die asiatische Hornisse gefährlich? Für Menschen ist die asiatische Hornisse eher ungefährlich, ihr Stich ähnelt dem einer Wespe oder Biene.

Artikelinhalte im Überblick:

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Vorkommen: Ausbreitung der asiatische Hornisse

Die einzige in Deutschland lebende Hornissenart (Vespa crabro) hat Konkurrenz aus Asien bekommen: Die asiatische Hornisse (Vespa velutina) kommt ursprünglich aus Südostasien und wurde mutmaßlich im Jahr 2004 über Warenimporte nach Frankreich eingeschleppt. Von dort aus hat sich das Insekt in Nachbarländern ausgebreitet und ist nun auch in Deutschland sowie anderen Teilen Europas zu finden. Hierzulande hat sich der Sechsbeiner bislang in

  • Rheinland-Pfalz,
  • Nordrhein-Westfalen,
  • Baden-Württemberg,
  • Hessen und
  • Hamburg

niedergelassen. Es ist von einer weiteren Ausbreitung auszugehen.

Asiatische Hornisse: Unterschied zur heimischen Art

Optisch unterscheiden sich die beiden Hornissenarten sehr. Während die europäische Hornisse einen blassgelben Hinterleib mit schwarzen Streifen besitzt und auch in der Grundfärbung eher gelblich erscheint, ist die asiatische Hornisse überwiegend schwarz gefärbt. Vor allem der Hinterleib wirkt tendenziell dunkel und ist von breiten orangefarbenen Streifen unterbrochen. Die Beine der europäischen Art sind in der Regel bräunlich, während die des asiatischen Verwandten gelb leuchten.

Auch der Kopf beider Insekten unterscheidet sich: Der Kopf der europäischen Hornisse ist vorne gelb gefärbt, der Kopf der asiatischen Hornisse erstrahlt auf der Vorderseite in einem leuchtenden Orangeton.

Kleiner als heimische Art

Zudem sind asiatische Hornissen etwas kleiner als die heimische Hornissenart: Die Arbeiterinnen der Vespa crabro sind in der Regel bis zu 3,5 Zentimeter groß, ihre Königin erreicht oftmals eine Körperlänge von 4 Zentimetern. Die Arbeiterinnen der asiatischen Art werden bis zu 2,4 Zentimeter lang, die Königin kann eine Körperlänge von 3 Zentimetern erlangen. Im Vergleich: Deutsche Wespen werden etwa 1,5 Zentimeter groß.

Verwechslungsgefahr: Asiatische Hornisse und Riesenhornisse

Die asiatische Hornisse wird oftmals mit der japanischen Riesenhornisse (Vespa mandarinia) verwechselt, die als invasive Art in den USA seit 2020 den dort lebenden Honigbienen gefährlich wird. Vespa mandarinia wird bis zu 5 Zentimeter groß. Die Stiche gelten gemeinhin als sehr schmerzhaft und sind besonders für Menschen mit Bienen- und Wespenstichallergie gefährlich. In Deutschland ist die Riesenhornisse bislang nicht gesichtet worden.

Wie gefährlich ist die Asiatische Hornisse?

Für Menschen ist die asiatische Hornisse, die zur Familie der Wespen gehört, in der Regel harmlos. Ein Stich entspricht ungefähr einem Wespenstich und ist nicht gefährlicher als dieser, wenngleich Hornissenstiche als schmerzhafter empfunden werden. Dies liegt unter anderem an ihrem großen Stachel sowie einer etwas veränderten Form des Insektengifts.

Für den Menschen harmlos, für Bienen gefährlich

Asiatische Hornissen sind eher unaufdringlich, sie lassen Menschen – anders als Wespen – meist in Ruhe. Die Gefahr gestochen zu werden ist nur dann besonders groß, wenn sich ihrem Nest genähert wird: Die Tiere verteidigen dieses sehr rigoros. Glücklicherweise nisten asiatische Wespen nicht gerne in Menschennähe, ihre Nester finden sich nicht in windgeschützten Hausecken und Dachböden, sondern in bis zu 10 Meter Höhe in Bäumen.

Eine größere Gefahr stellt die invasive Art jedoch für heimische Bienenvölker dar: Die Insekten sind Allesfresser, sie leben aber überwiegend räuberisch: Neben Käfern, Mücken, Fliegen, sehr kleinen Wirbeltieren, Früchten und Nektar machen Bienen bis zu 85 Prozent ihrer Nahrung aus. Die Hornissen lauern den Bienen im Anflug auf den Bienenstock auf und erbeuten sie in der Luft.

Mögliche Bedrohung der Artenvielfalt und des Ökosystems

Da die asiatische Hornisse bislang kaum in Deutschland verbreitet ist, stellt das Gliedertier noch keine Bedrohung für das Ökosystem dar. Welche Konsequenzen es für die heimische Honigbiene und die Imkerei hat, wenn sich die asiatische Hornisse weiter ausbreitet, ist bislang jedoch noch unklar. Um die Folgen für die Artenvielfalt und die Verbreitung der asiatischen Hornisse zu überwachen, wurde eine Meldepflicht eingeführt: Sichtungen eines Exemplars der asiatischen Hornisse sind den zuständigen Naturschutzbehörden oder dem örtlichen Landesamt für Landwirtschaft zu melden.

Insektenstiche: Was hat mich gestochen?

Asiatische Hornisse: Stich behandeln

Kommt es zu einem Hornissenstich, ist schnelles Handeln gefragt. Die Einstichstelle sollte desinfiziert werden, denn der Stachel kann Keime übertragen und so zu einer Infektion führen. Im Anschluss helfen Kühlpacks die Beschwerden zu lindern und eine massive Schwellung zu verhindern. Ebenso bewährt hat sich das Auflegen einer halben Zwiebel auf den Insektenstich. Die ätherischen Öle der Zwiebel wirken desinfizierend, zudem kühlt die Zwiebel angenehm.

Gefährlich wird es bei einer bestehenden Allergie gegen Hornissengift, dann kann ein Stich lebensbedrohlich werden. Mögliche Anzeichen für eine Allergie sind:

  • starke Schwellung (über 10 cm Durchmesser), die länger als 24 Stunden anhält

  • starker Juckreiz und Schmerzen

  • Schwellung des Rachenraums

  • Quaddeln und Juckreiz am gesamten Körper (Nesselsucht)

  • Magen-Darm-Probleme

Hierbei können Antihistaminika sowie Cremes und Tabletten mit Kortison helfen. Das Antihistaminikum wird sofort nach dem Stich eingenommen. Die Kortisonpräparate kommen dann zum Einsatz, wenn eine heftige Hautreaktion eintritt.

Betrifft die allergische Stichreaktion den gesamten Körper, sprechen Fachleute von einem anaphylaktischen Schock. In schwerwiegenden Fällen kommt es akut zu Atemnot, Bewusstlosigkeit und Kreislaufversagen. In solchen Fällen ist sofort der Notruf 112 zu wählen. Zudem sollten Betroffene stets ein Notfallset mit sich führen, um im Falle eines Stichs sofort Adrenalin spritzen zu können.

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