Entzündung am Muttermund
Bei einer Entzündung am Muttermund (Portioektopie) handelt es sich eigentlich nicht um eine richtige Entzündung am Muttermund, sondern vielmehr um eine Gewebeverschiebung vom Gebärmutterhals auf den Muttermund.
Da der Übergangsbereich der verschiedenen Gewebeschichten an Muttermund und Gebärmutterhals ein häufiger Entstehungsort von Entzündungen, Gewebeveränderungen und Erkrankungen ist, wird oft fälschlicherweise von Entzündungen am Muttermund gesprochen, obwohl Gewebeverschiebungen gemeint sind.
Ursachen der Muttermundentzündung
Bei einer Entzündung am Muttermund (Portioektopie) sind unter anderem hormonelle Einflüsse im Spiel. Beim Muttermund (Portio) handelt es sich um das untere Ende des Gebärmutterhalses, der in die Scheide hinein ragt. Der äußere Muttermund zeigt in Richtung Scheide, während der innere Muttermund in Richtung Gebärmutterhals zeigt. Dazwischen liegt der Gebärmutterhalskanal. Muttermund und Gebärmutterhalskanal werden von mehreren und unterschiedlichen Gewebeschichten überzogen. Der Bereich, in dem beide Schichten aufeinandertreffen, wird Übergangsbereich genannt. Hier finden ständig Umbauvorgänge statt. Die Gewebeschichten und somit auch der Übergangsbereich zwischen den Schichten verschieben sich. Dieser Vorgang wird von hormonellen Einflüssen gesteuert und ist vom Alter abhängig. Bei Kleinkindern und Frauen nach den Wechseljahren befindet sich dieser Übergangsbereich im Gebärmutterhalskanal. Bei geschlechtsreifen Frauen verschiebt er sich in Richtung Muttermund.
Wenn das Gewebe an der Oberfläche des Muttermunds durch Gewebe der Gebärmutter ersetzt wird, handelt es sich um eine Ektopie (Verschiebung). Der Übergangsbereich der verschiedenen Gewebeschichten ist häufiger Entstehungsort verschiedener Entzündungen, Infektionen oder Krebserkrankungen, wie beispielsweise einer Entzündung am Gebärmutterhals (Zervizitis).
Symptome der Portioektopie
Eine Entzündung am Muttermund (Portioektopie) kann sich beispielsweise durch Blutungen, Rötung des Gewebes und erweiterte Gefäße äußern.
Diagnose
Ein Gynäkologe kann eine Entzündung am Muttermund (Portioektopie) während der vaginalen Routineuntersuchung erkennen. Bei der Kolposkopie wird der Muttermund mit einem speziellen Sichtgerät in bis zu 40-facher Vergrößerung betrachtet. Die Untersuchung ist normalerweise nicht schmerzhaft. Sie kann aber als unangenehm empfunden werden, da der Arzt Untersuchungsinstrumente in die Scheide einführt. Alle Auffälligkeiten werden festgehalten und eventuell Gewebe zu weiteren Untersuchungen entnommen.
Bei der Portioektopie handelt es sich nicht um eine Erkrankung, sondern um einen normalen und häufig auftretenden Zustand.
Therapie der Portioektopie
Gewebeverschiebungen oder Veränderungen am Muttermund müssen nicht zwingend behandelt werden, sofern die Entzündung am Muttermund (Portioektopie) keine Beschwerden verursachen und die Gewebeuntersuchung, beispielsweise mittels Pap-Test, keinen auffälligen Befund ergibt.
Die weitere Behandlung richtet sich nach dem Befund. Wucherungen (Polypen) oder Feigwarzen erfordern eine andere Therapie als beispielsweise eine Krebserkrankung.
Verlauf
Wird eine Entzündung am Muttermund (Portioektopie) nicht erkannt oder erst zu spät behandelt, können sich hieraus Komplikationen und teils schwerwiegende Erkrankungen ergeben. Möglich ist beispielsweise, dass sich Feigwarzen oder eine Krebserkrankung entwickeln.
Einer Muttermundentzündung vorbeugen
Gewebeverschiebungen an Muttermund und Gebärmutterhalskanal sind normale, von Hormonen beeinflusste Vorgänge im weiblichen Körper. Deshalb ist es für die Gesundheit nicht notwendig, einer Entzündung am Muttermund (Portioektopie) gezielt vorzubeugen. Da am Übergangsbereich der Gewebeschichten jedoch leicht Krankheiten entstehen können, sollten Frauen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt wahrnehmen, damit Unregelmäßigkeiten schnell entdeckt und Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.
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