Gürtelrose früh erkennen, Schmerzen vorbeugen!

Ein leichtes Kribbeln, ein brennendes Gefühl auf der Haut – viele nehmen die ersten Anzeichen kaum ernst. Doch was scheinbar harmlos beginnt, kann sich zu quälenden Schmerzen entwickeln, die Betroffene über Monate, manchmal sogar Jahre begleiten können.

Blonde Frau mittleren Alters hält sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die linke Schulter
© shutterstock

Gürtelrose betrifft fast jeden – oft wird sie zu spät erkannt

Gürtelrose – schon mal gehört, aber wenige wissen, wie ernst die Erkrankung verlaufen kann: Denn die Viruserkrankung betrifft nicht, wie viele vermuten, nur die Haut, sondern auch das Nervensystem. Lang anhaltende, teils starke Schmerzen können die Folge sein.

Gürtelrose wird durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöst – denselben Erreger, der auch Windpocken verursacht. Nach einer durchgemachten Windpockenerkrankung verbleibt das Virus im Körper und kann Jahre später reaktiviert werden und eine Gürtelrose auslösen. Menschen ab 50 erkranken am häufigsten. Der Grund: Mit zunehmendem Alter nimmt die Leistung der Immunabwehr des Körpers auf natürliche Weise ab.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie man Gürtelrose frühzeitig erkennt, was Betroffene berichten – und wie Sie vorbeugen können.

Symptome erkennen – je früher, desto besser

Frau im grauen T-Shirt mit Hautbläschen durch Herpes Zoster auf dem linken Arm
© Shutterstock
 

In Deutschland erkranken jährlich mehr als 400.000 Menschen an Gürtelrose; rund jeder Dritte erkrankt im Laufe seines Lebens an Gürtelrose. Darum ist es besonders wichtig, die ersten Warnzeichen zu kennen.

Je früher Sie die Symptome erkennen und abklären lassen, desto besser können Sie schweren Verläufen und möglichen Komplikationen vorbeugen. Oft treten schon Tage vor dem Hautausschlag erste Symptome auf.

Meist beginnt eine Gürtelrose-Erkrankung recht unspezifisch und kann leicht übersehen oder mit anderen Krankheiten verwechselt werden:

Infografik über die Symptome bei Gürtelrose
© GSK initiated infographic by von der Kuhlen GmbH
Hätten Sie die Symptome erkannt? – Testen Sie Ihr Wissen auf Gürtelrose: Wissens-Check

Warum frühzeitiges Handeln so wichtig ist

Rund ein Drittel der Betroffenen entwickelt im Verlauf der Erkrankung Komplikationen. Diese können vor allem bei Personen ab 50 sowie Personen mit geschwächtem Immunsystem besonders schwerwiegend ausfallen.

Mögliche Komplikationen bei Gürtelrose:

  • anhaltende Nervenschmerzen (Post-Zoster-Neuralgie)

  • Infektion der Haut mit Bakterien

  • Lähmungen (z. B. Gesichtsnerven bei Ausbruch im Gesichtsbereich)

  • Schäden an Auge oder Ohr mit Sehstörungen bis zu Erblindung oder Hörverlust bei Gürtelrose im Kopfbereich

  • Entzündungen des Gehirns oder der Hirnhäute

  • Entzündung des Rückenmarks

  • Gefäßentzündungen, erhöhtes Schlaganfallrisiko

  • Beteiligung innerer Organe

  • Ausbreitung im gesamten Körper bei starker Immunschwäche – potenziell lebensbedrohlich

Die häufigste Folge ist die sogenannte Post-Zoster-Neuralgie – anhaltende Nervenschmerzen, die chronisch werden und die Lebensqualität stark beeinträchtigen können.

Aktionstag gegen den Schmerz

eine Initiative der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V.

Anlässlich des "Aktionstags gegen den Schmerz" möchte das Biopharma-Unternehmen GSK auf die möglichen lang anhaltenden Nervenschmerzen einer Gürtelrose aufmerksam machen. Nach der akuten Gürtelrose-Erkrankung leiden bis zu 30 Prozent der Betroffenen an Komplikationen und Langzeitfolgen wie der sogenannten Post-Zoster-Neuralgie. Dabei können die durch die Gürtelrose ausgelösten Nervenschmerzen noch monate- oder sogar jahrelang anhalten und dazu führen, dass Betroffene dauerhaft unter chronischen Schmerzen leiden.

Sigrid war sich ihres Gürtelrose-Risikos nicht bewusst

"Die Schmerzen hielten fast vier Jahre an"

Sigrid (61) erkrankte mit 57 Jahren an Gürtelrose. Auch sie konnte die Symptome zunächst nicht richtig einordnen. "Die Gürtelrose fing an, ohne dass ich das zuordnen konnte von den Symptomen her – im Urlaub in Kanada. Ich habe gedacht, dass dieser Ausschlag, der am Rücken entstanden ist, vom Tragen des Rucksacks kam", erinnert sie sich. Eine weitere Woche dauerte es, bis sie in Deutschland zum Arzt ging. Da waren die Symptome mittlerweile heftiger: "Ich hatte Temperatur, Grippesymptome und Gliederschmerzen", erzählt Sigrid.

Um Nervenschmerzen vorzubeugen und eine Gürtelrose bestmöglich zu behandeln, sollte innerhalb von 72 Stunden nach Ausbruch der Krankheit mit einer Behandlung begonnen werden. "Als die Hausärztin den Ausschlag gesehen hat, hat sie sofort erkannt, was es ist und hat auch sofort Medikamente verschrieben, die es dann etwas leichter gemacht haben. Aber ich bin dann auch wirklich ganz schnell sehr schlapp geworden, konnte eigentlich nicht mehr viel machen und sie hat mich auch davor gewarnt, mich überhaupt irgendwie körperlich anzustrengen." Sigrids Schmerzen hielten fast vier Jahre an, "immer an der Stelle, an der zuvor der Ausschlag war".

Inzwischen geht es Sigrid besser. Die Beschwerden sind gut kontrollierbar, doch der Weg dorthin war lang. Im Nachhinein hätte sie gerne mehr über die Nervenerkrankung gewusst: "Wenn ich auf meine Erfahrung zurückblicke, denke ich, man sollte im Alter auch stärker auf die hormonellen Veränderungen achten – etwa die Wechseljahre bei Frauen, die früher einsetzen als bei Männern. Ich habe mit Mitte 50 die Gürtelrose bekommen. Damals hätte ich nie gedacht, dass ich dafür schon ein erhöhtes Risiko haben könnte."

So können Sie vorbeugen

Es ist wichtig, sich früh genug mit dem persönlichen Gürtelrose-Risiko auseinanderzusetzen. Nicht nur das Alter und das Immunsystem spielen dabei eine Rolle, auch chronische Krankheiten wie z. B. Diabetes oder Rheuma erhöhen das Risiko, an einer Gürtelrose zu erkranken sowie für schwerwiegende Komplikationen. Sigrid, die auch an Asthma erkrankt ist, wusste bereits: "Dass Menschen mit einer chronischen Krankheit ein höheres Risiko für andere Krankheiten haben, hat der Hals-Nasen-Ohren-Arzt mal erwähnt und dass chronische Erkrankungen wie auch Allergien in der Vorstufe schon durch die ständige Entzündung, die im Körper ist, zu einem erhöhten Risiko führen."

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Gürtelrose:

  • allen Personen ab 60 Jahren als Standardimpfung und

  • Menschen ab 50 Jahren bei Vorliegen bestimmter Grunderkrankungen, die das Gürtelrose-Risiko erhöhen (dazu zählen z. B. Asthma bronchiale, Diabetes mellitus, COPD und chronisch entzündliche Darmerkrankungen).

Informieren Sie sich bei Ihrer Ärztin oder bei Ihrem Arzt über Vorsorgemaßnahmen!

Aktiv werden – für mehr Lebensqualität ab 50

Mann und Frau mittleren Alters machen Entspannungsübungen im Park
© Pexels
 

Lang anhaltende Nervenschmerzen und weitere ernsthafte Komplikationen zeigen, dass Gürtelrose alles andere als nur ein harmloser Hautausschlag ist. Wer frühzeitig auf erste Symptome reagiert und ärztlichen Rat einholt, kann den Krankheitsverlauf deutlich abmildern und somit auch Spätfolgen vorbeugen.

Besonders Menschen ab 50 Jahren und/oder mit chronischen Krankheiten sollten ihr persönliches Risiko kennen und sich bei ihrer Ärztin oder bei ihrem Arzt über mögliche Vorsorgemaßnahmen informieren. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über Ihre Möglichkeiten – denn rechtzeitiges Handeln, kann Schmerzen vorbeugen.

Mehr Infos erhalten Sie auf www.guertelrose-wissen.de.

NP-DE-HZU-ADVR-250042; 05/25

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