Schilddrüsenunter- und -überfunktion, Hormonwerte, Schilddrüsenoperation und -krebs: Die Bildergalerie zeigt die wichtigsten Fakten zu diesem bedeutenden Organ.
Fakten zur Schilddrüse – das sollten Sie wissen

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Multiorgan Schilddrüse
Kaum eine andere Drüse des Körpers hat so viele Funktionen wie die Schilddrüse. Das kleine, schmetterlingsförmige Organ sitzt unter dem Kehlkopf. Es beeinflusst Stoffwechsel, Psyche, Fruchtbarkeit und Wachstum. Wenn die Schilddrüse nicht richtig funktioniert, kann das dementsprechend weitreichende Folgen haben.

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Die Schilddrüsenhormone T3 und T4 bestimmen den Stoffwechsel
Die wichtigste Funktion der Schilddrüse: Sie bildet zwei Hormone, Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Um sie zu produzieren, braucht die Schilddrüse Eiweiß und Jod. Vor allem in Gebieten, die weit entfernt vom Meer liegen, leiden die Einwohner unter Jodmangel und es kann zu Schilddrüsenfunktionsstörungen kommen. Neben T3 und T4 bildet die Schilddrüse jedoch auch das Hormon Calcitonin, einen wichtigen Akteur im Kalziumstoffwechsel.

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So wichtig ist Jod für die Schilddrüse
Die Luft am Meer enthält eine große Menge Mineralstoffe und Spurenelemente, vor allem Jod. Bewohner der Küstenregionen sind also ausreichend mit dem "Schilddrüsen-Treibstoff" versorgt. Anders sieht es im Süden Deutschlands aus. Wegen einer Unterversorgung hatten viele Bayern und Baden-Württemberger früher einen Jodmangel-Kropf. Heute gleichen Jodsalz und andere mit Jod angereicherte Lebensmittel diesen Mangel aus.
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Schlapp durch Schilddrüsenunterfunktion
Arbeitet die Schilddrüse zu wenig, kann sich das in ständiger Müdigkeit zeigen. Etwas Übergewicht stellt sich ein, obwohl gar nicht viel gegessen wird. Auch Verstopfung und Konzentrationsprobleme treten auf. Die Schilddrüsenunterfunktion, medizinisch Hypothyreose, betrifft jeden hundertsten Deutschen.
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Schilddrüsenüberfunktion macht fahrig
Die Anzeichen einer Überfunktion der Schilddrüse sind genau gegenteilig: Der Betroffene steht ständig unter Strom, kann kaum schlafen, leidet unter Durchfall und nimmt nicht zu, auch wenn er viel isst. Die Schilddrüsenüberfunktion, medizinisch Hyperthyreose,, trifft vor allem jüngere Menschen.
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Schilddrüse schuld an erektiler Dysfunktion
Probleme mit der Schilddrüse sind übrigens auch häufig die Ursache für Potenzprobleme.
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Hashimoto – Kloß im Hals
Daneben gibt es auch eine chronische Entzündung der Schilddrüse, die sogenannte Hashimoto-Thyreoiditis: Symptome der Schilddrüsenentzündung. Dabei greift der Körper das Schilddrüsengewebe an. Anzeichen dieser Autoimmunerkrankung: ein Kloß-Gefühl im Hals sowie Symptome wie bei der Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion, je nach Ausprägung der Entzündung.
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Knoten in der Schilddrüse
Rund jeder dritte Deutsche hat einmal im Leben mit diesem Problem zu tun. Dabei handelt es sich nicht um einen Kropf. Beim Knoten wächst nur ein einzelner Bereich der Schilddrüse. Der Arzt unterscheidet zwischen heißem und kaltem Knoten. Diese Bezeichnungen sagen nichts über die Temperatur des Knotens aus, sondern bedeuten, dass der Knoten mehr Schilddrüsenhormone produziert (heißer Knoten) oder keine bzw. weniger (kalter Knoten). Meist ist der Knoten gutartig (Adenom), manchmal kann jedoch auch Schilddrüsenkrebs dahinterstecken.
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Schilddrüsenkrebs: selten, aber gefährlich
Schilddrüsenkrebs ist zwar relativ selten und meist gut heilbar. Es gibt jedoch eine Form, die sich nur schlecht behandeln lässt und wenig Heilungschancen bedeutet: das anaplastische Karzinom der Schilddrüse.
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Das gehört zur Schilddrüsenuntersuchung
Die Überprüfung der Schilddrüse gehört nicht zu den gängigen Vorsorgeuntersuchungen, etwa dem Gesundheits-Check-up ab 35 Jahren, den es speziell für Frauen und für Männer gibt. Sprechen Sie deshalb mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Verdacht haben, dass mit Ihrer Schilddrüse etwas nicht stimmt. Er stellt einen Untersuchungsplan für Sie auf.
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Schilddrüsenwerte und Bluttest
Mit einem einfachen Bluttest lassen sich in einer labormedizinischen Untersuchung die Schilddrüsenwerte feststellen. Dabei liegen die Normalwerte des Schilddrüsenhormons T3 bei 1,4 bis 2,8 nmol/l, von T4 zwischen 71 und 142 nmol/l. Die Abkürzung nmol/l steht für Nanomol pro Liter.
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Aufnahmen der Schilddrüse
Um die Form der Schilddrüse zu erkennen, setzt der Arzt meist zuerst ein Ultraschall-Gerät ein. Die Ultraschalluntersuchung ist bei Schilddrüsenproblemen für die Erstabklärung nach dem Bluttest besonders wichtig.
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Ultraschall der Schilddrüse
Bei der Aufnahme handelt es sich um ein Ultraschallbild der Schilddrüse. Klar erkennbar ist in der Mitte der Kehlkopf, die beiden kleinen Grafiken links und rechts im Bild zeigen Sitz und form der Schilddrüse.
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Szintigrafie der Schilddrüse
Um Durchblutung und Funktion der Schilddrüse exakt zu erkennen, rät der Arzt meist zu einer Szintigrafie. Dabei werden bestimmte, leicht radioaktive Stoffe injiziert (Radionuklide). Sie lagern sich kurzfristig in der Schilddrüse ab. Eine spezielle Kamera oder ein Scanner liefern dann ein Bild des Organs. Die einzelnen Bereiche der Schilddrüse erscheinen auf dem Bild meist unterschiedlich farbig. Die Farbe gibt Auskunft über die Aktivität der Schilddrüse, zeigt kalte und heiße Knoten.
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So häufig ist die Schilddrüsen-OP
Je nach Untersuchungsergebnis ist manchmal eine Operation der Schilddrüse nötig. Nur selten ist dabei jedoch ein so großer Schnitt nötig wie auf dem Foto. Meist wird die Schilddrüse minimalinvasiv operiert. Rund 100.000 Schilddrüsenoperationen pro Jahr werden in Deutschland durchgeführt, meist wegen eines Knotens.
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Medikamente bei Schilddrüsenproblemen
Gegen Schildrüsenunterfunktion oder -überfunktion gibt es speziell Medikamente. Produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone, gleichen Tabletten mit den entsprechenden Hormonen diesen Mangel aus. Entsprechend normalisieren andere Wirkstoffe zu hohe Schilddrüsenwerte. Beide Medikamentengruppen, die gegen Überfunktion sowie die gegen Unterfunktion, sind verschreibungspflichtig.
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Abnehmen mit Schilddrüsenhormonen?
Schilddrüsenhormone regen den Stoffwechsel an. Sie aktivieren Fettabbau und Herzfrequenz (Puls). Manche Übergewichtige meinen deshalb, dass sich mit Schilddrüsenhormonen ganz einfach abnehmen lässt und schlucken sie, obwohl sie keine Schilddrüsenunterfunktion haben. Damit riskieren sie jedoch ihre Gesundheit: Zittern, Schweißausbrüche, Schlaflosigkeit und Unruhe sind die Folgen. Vor allem das Herz leidet. Die Überbelastung kann es dauerhaft schwächen. Wer gesund abnehmen möchte: besser mit Sport und sinnvoller Ernährung.
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