Krapfen: Kalorien und Nährwerte der Karnevalsleckerei
Krapfen, Berliner, Pfannkuchen: Die in Fett ausgebackene Leckerei gehört zur Faschingszeit und im Karneval einfach dazu. Je nach Sorte, können Krapfen jedoch ganz schön viele Kalorien haben.
Krapfen oder Berliner, mancherorts auch als Kreppeln oder Berliner Pfannkuchen bezeichnet, sind das Karnevalsgebäck schlechthin. Der klassische Krapfen ist mit Marmelade gefüllt und mit Puderzucker bestäubt. Daneben gibt es eine ganze Reihe von Variationen der in Fett ausgebackenen Hefeteigbällchen.
Karnevalskrapfen werden mit Schoko-, Vanille-, Eierlikör- oder Quarkcreme gefüllt angeboten, haben Schokoglasuren oder eine Haube aus buntem Zuckerguss. Ganz edle Varianten, die Torten Konkurrenz machen, sind mit Fruchtzubereitungen und Creme gefüllt. Kalorienreich sind sie allesamt, auch wenn die Creme-Varianten noch ein bisschen mehr auf das "Fettkonto" einzahlen als traditionelle Krapfen mit Marmelade.
Frittieren macht den Faschingskrapfen so fettig
Dafür, dass der Krapfen nährwerttechnisch ein Schwergewicht ist, sorgt nicht nur der Teig. Dessen Grundzutaten sind Mehl, Zucker, Milch, Hefe und Eigelb. Je nach Rezept wird auch Butter oder Margarine dazugegeben.
Für den üppigen Fettgehalt des Krapfen – der Durchschnittskrapfen wiegt knapp 70 Gramm und enthält zehn bis 14 Gramm Fett – ist aber vor allem die Zubereitungsart verantwortlich. Durch das Frittieren erhöht sich der Fettanteil um mehr als das Doppelte. Je nach Füllung, Zutaten und Größe schlägt ein Krapfen so mit 200 bis 400 Kilokalorien (kcal) zu Buche. Knapp die Hälfte eines Krapfens machen Kohlenhydrate aus, Eiweiß steckt nur zu einem Anteil von etwa vier bis fünf Prozent darin.
Krapfen-Geschichte: Kanonenkugeln aus Teig
Um die geschichtlichen Wurzeln und die Entstehung des Faschingskrapfens ranken sich verschiedene Geschichten und Legenden. Eine führt den Namen des süßen Gebäcks auf die Wiener Bäckerin Cäcilie Krapf zurück, die um 1690 den Krapfen erfunden und als "Cillikugeln" angeboten haben soll. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Bäckerin den Krapfen allenfalls mit Fruchtfüllung abgewandelt hat, denn die Bezeichnung Krapfen taucht in Wien schon deutlich früher auf.
Eine andere Variante zum Ursprung der Krapfen schreibt seine Erfindung einem Berliner Zuckerbäcker zu, der unter Friedrich dem Großen als Kanonier diente. Er erwies sich aber als besser geeignet für die Regimentsküche, wo er auf die Idee verfallen sein soll, Kanonenkugeln aus Teig zu formen und mangels Backofen in der Fettpfanne auszubacken. Nach der Herkunft des Bäckers wurden sie Berliner Pfannkuchen oder kurz Berliner genannt.
Hefeteigbällchen in Fett auszubacken, hat jedoch eine weit längere Tradition. Von den Römern sind beispielsweise Globuli bekannt, kleine frittierte Teigkugeln, die in Honig getunkt und mit Mohn bestreut bereits 200 vor Christus gereicht wurden. Im heutigen Italien sind ausgebackene Hefeteigbällchen immer noch beliebt. Sie werden als Bomboloni angeboten.
Kalorienreiche Krapfen vor der Fastenzeit
Dass der Krapfen ausgerechnet an Fasching Hochkonjunktur hat, wird der nachfolgenden Fastenzeit zugeschrieben. In den Wochen zwischen Aschermittwoch und Ostern war der Verzicht auf tierische Produkte angesagt. Deshalb wurde vorher noch mal ausgiebig gefeiert, um verderbliche Vorräte aufzubrauchen und gut durch die Fastenzeit zu kommen. Die nahrhaften, in Schmalz ausgebackenen, eierhaltigen Kuchen waren dafür genau richtig.
Karnevalskrapfen als fette Grundlage für Partydrinks
Heute halten sich zwar die wenigsten an die Fastenzeit. Einen gewissen Vorteil hat das Fettgebäck trotzdem in den Karnevalswochen: Fettes Essen als Grundlage vor dem Karnevalfest lässt Alkohol in Partydrinks langsamer ins Blut übergehen, der Alkoholpegel steigt also langsamer.
Wer Angst vor zusätzlichen Pfunden hat, kann sich mit den klassischen Krapfen in Durchschnittsgröße mit Fruchtfüllung über die Faschingswochen retten: Der ist mit etwa 220 Kilokalorien deutlich leichter als sein cremiger Kollege mit rund 290 Kilokalorien oder ein Schoko-Krapfen mit über 300 Kilokalorien.