Chrom - ein lebenswichtiges Spurenelement
Vor allem infolge von Mangelernährung oder während diverser Diäten führen wir dem Körper sehr wenig Chrom zu. 90 Prozent der Bevölkerung nehmen mit der Nahrung nicht ausreichende Mengen des Spurenelements auf.
Entdeckt wurde Chrom bereits am Ende des 18. Jahrhunderts. Seine Bedeutung für die gesunde Ernährung als essenzielles Spurenelement erkannte man aber erst am Ende der 1950er Jahre. Im Körper findet sich Chrom vor allem in der Leber, der Milz, den Knochen, aber auch in Fett und Muskeln.
Beim Verstoffwechseln von Kohlenhydraten, besonders bei der Aufnahme von Zucker, kommt Chrom eine bedeutende Funktion zu. Zudem spielt das Spurenelement beim Stoffwechsel von Fetten eine wichtige Rolle. Chrom hilft, das Gesamt-Cholesterin und den Wert an LDL-Cholesterin zu senken, hingegen den Blutspiegel des "guten" HDL-Cholesterins zu erhöhen. Außerdem optimiert Chrom die Aufnahme von Aminosäuren in die Muskulatur. Möglicherweise ist Chrom auch an der Zellteilung beteiligt; jedenfalls finden sich beachtliche Mengen davon in den Zellkernen.
Vollkorn und Fleisch enthalten viel Chrom
Einem Mangel an Chrom vorbeugen kann man, indem man Lebensmittel isst, die relativ große Mengen des Spurenelements enthalten. Vergleichsweise viel Chrom findet sich in Bierhefe, Hülsenfrüchten, Fleisch, Käse und Vollkornprodukten, aber auch in Schalentieren, Pfeffer, Nüssen, Pilzen, rote Johannisbeeren, Preiselbeeren und braunem Zucker.
Arm an Chrom sind Obst und viele Gemüsesorten.
In Nahrungsmitteln findet sich Chrom sowohl in organischer als auch in anorganischer Form. Als Nahrungsergänzung ist organisches Chrom aus Hefe und Pflanzenquellen empfehlenswert, da es vom Körper viel besser aufgenommen wird als anorganische Formen.
Weißen (raffinierten) Zucker, Weißmehlprodukte und fettreiche Nahrungsmittel sollte man hingegen meiden.
Der Tagesbedarf an Chrom betrage bei Jugendlichen und Erwachsenen 30 bis 100 Mikrogramm, so die Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Amerikanische Fachgesellschaften gehen von einem deutlich höheren Bedarf (bis zu 300 Mikrogramm pro Tag) aus. Im Durchschnitt nehmen wir in Deutschland täglich jedoch lediglich etwa 62 µg Chrom auf.
Zu beachten ist auch, dass der individuelle Bedarf von der Zufuhr an Kohlenhydraten und (insbesondere Zucker) ab: Je mehr Zucker wir zu uns nehmen, desto mehr Chrom brauchen wir auch. Darüber hinaus können Stress, Schwangerschaft, Virusinfektionen, hohes Alter und intensive sportliche Aktivität einen Mangel an Chrom begünstigen.
Symptome eines Chrommangels
Ein Mangel an Chrom kann zu einer gestörten Glukosetoleranz führen, das bedeutet eine verminderte Insulinwirkung auf den Blutzucker mit erhöhten Blutzuckerwerten nach dem Essen und einer Verschlechterung eines bestehenden Diabetes mellitus. Andererseits kann die Neigung zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) mit geringen Blutzuckerwerten und den Symptomen von Kopfschmerzen, Heißhunger oder Antriebslosigkeit infolge einer vorausgegangenen überschießenden Insulinausschüttung auch mit einem Chrommangel zusammenhängen.
Des Weiteren beobachtet man bei Chrommangel einen Anstieg des Gesamt-Cholesterins und der Triglyzeride im Blut. Nervosität, Gereiztheit, Verwirrtheit, Depression und Lernschwierigkeiten sowie eine Änderung in der Körperzusammensetzung mit Abnahme der muskelfreien Körpermasse werden beobachtet. Diagnostisch kann ein Chrommangel mithilfe einer Haaranalyse festgestellt werden.
Wie Chrom den Organismus schützt
Mittlerweile geht man davon aus, dass Chrom einen schützenden Effekt vor zahlreichen Volkskrankheiten haben kann:
Übergewicht: Chrom aktiviert die Muskulatur und dadurch die Fettverbrennung um bis zu 400 Prozent. Mangelt es an Chrom, fällt das Abnehmen schwerer.
Diabetes: Chrom verstärkt die Wirkung von Insulin. Israelische Mediziner fanden in einer Untersuchung, dass zusätzliche Einnahme des Spurenelements (2x täglich 200 mg Chrom) den Blutzuckerspiegel bei Diabetikern um 40 mg/dl senkte.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Dass bei Menschen, die einen Herzinfarkt hinter sich hatten, die Chrom-Werte (gemessen in den Zehennägeln) um 15 Prozent niedriger waren als bei gesunden Männern, fanden Forscher heraus. Inwieweit eine geringe Chrom-Zufuhr tatsächlich mit einem erhöhten Herzinfarkt- oder Arteriosklerose-Risiko zusammenhängt, müssen künftige Untersuchungen zeigen.