Welche Überbleibsel an unserem Körper noch von unseren Vorfahren stammen, warum der Blinddarm alles andere als überflüssig ist und wir genauso behaart sind wie Schimpansen: Wir stellen faszinierende Geheimnisse rund um den menschlichen Körper vor.
32 Geheimnisse unseres Körpers

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Im Sommer wachsen unsere Fingernägel schneller
Sonnenlicht veranlasst die Haut, Vitamin D zu produzieren, was Haare und Nägel zum Wachstum anregt. In nordischen Ländern oder am Polarkreis wachsen die Nägel deshalb langsamer als in südlichen Gefilden. Zudem sind unsere Hände durch kalte Luft weniger gut durchblutet, was ebenfalls das Nagelwachstum hemmt.

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Mit der Nase schmecken
Ohne unsere Nase könnten wir gar nichts schmecken. Während des Kauens gelangen geringe Mengen von Aromamolekülen über den Rachen zum Riechkolben. Unsere Nase erfüllt außerdem nicht nur eine Filterfunktion der Atemluft, sie ist auch unsere Klimaanlage und kann die Luft aufwärmen oder abkühlen je nach Bedarf. Das funktioniert aber nur bei geschlossenem Mund.

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Zahnschmelz ist resistenter als Porzellan
Der Zahnschmelz ist das härteste Material, das unser Körper herstellt. Im Vergleich zu vielen anderen Stoffen wie zum Beispiel Porzellan sind Zähne aber allenfalls mittelhart. Doch Härte allein ist nicht alles: Zähne sind erstaunlich schadensresistent, sie zerspringen nicht so schnell wie andere, härtere Materialien.
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Mit nur einer Niere geht es auch
Ungefähr jeder 700. Mensch besitzt nur eine Niere und lebt damit genauso gut wie mit zwei Nieren. Oft ist dies familiär bedingt, dass Babys mit nur einer Niere auf die Welt kommen. Die zweite Niere ist eine Art Back-up-Lösung der Evolution für alle Fälle, denn unsere Nieren sind echte Workaholics. Sie filtern unser Blut, helfen beim Wachstum, bei der Regulation des Blutdrucks und der Vitaminbildung.
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Drei verschiedene Darmflora-Typen
Die Menschheit lässt sich nach ihren vorherrschenden Darmbakterien in drei verschiedene Gruppen einteilen. Dieses individuelle Besiedelungsmuster bleibt – wie die Blutgruppe – ein Leben lang stabil. Wer ein Antibiotikum einnimmt, zerstört die natürliche Darmflora vorübergehend.
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Zunge oder Po – Was ist unser stärkster Muskel?
Unsere Zunge sei der stärkste Muskel, hieß es über lange Zeit. Doch Mediziner haben unsere Zunge unter die Lupe genommen und festgestellt, dass sie mit unserem größten Muskel namens Gluteus maximus in unserem Gesäß, unseren Kiefernmuskeln oder unserer Herzmuskulatur nicht mithalten kann. Aber: Unsere Zunge ist definitiv der flexibelste Muskel! Der kleinste Muskel des menschlichen Körpers liegt im Innenohr. Er ist dünner als ein Faden.
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Frauen haben größere Gehirne als Männer!
Alles eine Frage der Relation! Zwar ist auf den ersten Blick das männliche Gehirn größer als das einer Frau, aber setzt man die Größe ins Verhältnis zum Körper, stellt sich heraus, dass das Frauengehirn in Wirklichkeit größer ist. Zudem sind die Gehirnhälften bei einer Frau besser vernetzt, und die Gehirnzellen leben länger als bei Männern.
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Noch Hunger oder satt?
Diese Frage wird nicht im Magen, sondern im Gehirn entschieden. Rezeptoren in der Leber und im Magen signalisieren der Hirnanhangdrüse, wie viel Glukose im Blut enthalten ist. Das Hormon Leptin gibt dem Gehirn weitere Auskunft über unsere Fettreserven. Bis das Gehirn das Signal "Jetzt bin ich satt" meldet, können bis zu 20 Minuten vergehen.
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Bitterer Ohrenschmalz vertreibt Insekten
Unser Ohrenschmalz gibt Aufschluss über unsere Herkunft. Europäer und Afrikaner haben eher einen feuchten Ohrenschmalz, Asiaten einen trockenen Ohrenstaub. Beide Schmalzarten erfüllen aber ihre Aufgabe: Sie packen Hautschuppen, Härchen und Schmutz ein und transportieren die Mischung aus dem Gehörgang nach draußen. Der bittere Geschmack und Geruch verhindern, dass kleine Insekten in den Gehörgang kommen.
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Und Gähnen ist doch ansteckend!
Schuld sind unsere Spiegelneuronen: Wenn wir erkennen, wie sich unser Gegenüber fühlt, dann empfinden wir automatisch ähnlich. Darum können wir mitlachen, mitweinen oder mit jemanden trauern. Dieses Verhaltensprogramm ist angeboren. Es schaltet sich auch beim Gähnen ein: Wenn wir jemanden gähnen sehen, müssen wir deshalb meist auch gähnen. Übrigens: Sauerstoffmangel im Gehirn bringt uns nicht zum Gähnen – aber Müdigkeit und Langeweile!
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Und wie viele Milzen hast Du?
Jeder vierte Mensch besitzt neben seiner "Hauptmilz" noch eine andere oder gar mehrere Nebenmilzen. Diese sind normalerweise bedeutungslos. Wird die Hauptmilz zum Beispiel durch einen Unfall in Mitleidenschaft gezogen, werden die Nebenmilzen aktiv. Übrigens: Bei Babys werden die Blutzellen noch in der Milz gebildet, erst später übernimmt das Knochenmark diese Funktion.
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Nachwachsende Leber
Das kann kein anderes Organ: Müssen bei einer Operation Teile der Leber entfernt werden, können diese in wenigen Wochen nachwachsen, wenn die übrigen Leberzellen sonst gesund sind.
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Ohrmuscheln wachsen ein Leben lang
Auch wenn unsere Körpergröße mit fortgeschrittenen Jahren schrumpft, unsere Ohrmuscheln wachsen bis zum Lebensende. Forscher vermuten, dass wir so einen Teil des Hörverlustes im Alter kompensieren.
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Hormone bestimmen die Fingerlänge
Bei Männern ist der Ringfinger meist länger als der Zeigefinger – bei Frauen ist es genau umgekehrt. Das liegt am Einfluss der männlichen und weiblichen Hormone auf das Kind im Mutterleib. Bei Männern sind in der Regel die Ringfinger rund vier Prozent länger als der Zeigefinger.
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Schweiß riecht nach nichts
Die Flüssigkeit, die unsere Schweißdrüsen zur Kühlung der Körperoberfläche produzieren, ist geruchlos. Erst Bakterien, die mit Vorliebe auf der Haut in den Achselhöhlen sitzen, bringen den Schweiß über Zersetzungsprozesse zum Müffeln.
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Der Blinddarm ist nicht überflüssig
Der vermeintlich unnütze Wurmfortsatz beherbergt hilfreiche Darmbakterien. Früher diente uns das heute verkümmerte Organ vermutlich als eine Art Gärkammer für pflanzliche Nahrung, die ansonsten schwer verdaulich gewesen wäre.
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Vergessene Organe
Auch andere Überbleibsel an unserem Körper erinnern an unsere Vorfahren. So zum Beispiel die Nickhaut im inneren Augenwinkel, die den Rest eines zusätzlichen, seitlichen Augenlids darstellt, wie es zum Beispiel Katzen haben.
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Muskulöse Ohren
Zu den Überbleibseln unserer Jahrmillionen dauernden Entwicklung zum modernen Menschen zählen auch die zahlreichen Ohrmuskeln, welche die Ohren einst in alle Raumrichtungen beweglich machten, sowie die Weisheitszähne und unsere spitzen Eckzähne.
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Überflüssige Organe?
Wirklich unnütz ist keines unserer Organe. Eine ganze Reihe davon ist aber nicht lebensnotwendig. So können wir beispielsweise ohne Magen, Milz, Blinddarm oder Gallenblase weiterleben. Auch ein Lungenflügel sowie eine Niere sind gewissermaßen verzichtbar.
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Behaart wie ein Schimpanse
Menschen haben fast so viele Haare wie Schimpansen und andere Menschenaffen. Allerdings sind unsere Körperhaare wesentlich feiner und heller als die unserer nächsten Verwandten. Zoologisch betrachtet zählen wir übrigens auch zu den Primaten.
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In den Wimpern wohnen Milben
Je älter wir werden, desto mehr Wimpernmilben bevölkern unsere Augenlider. Die Milben sind an sich harmlose Untermieter (Kommensalen), nur wenige Menschen reagieren allergisch auf die Lidbewohner.
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An den Handflächen und Fußsohlen werden wir nicht braun
An diesen Körperstellen fehlen Melanin produzierende Zellen, was eine Bräunung durch die UV-Strahlung der Sonne verhindert. Sonnenschutz ist hier besonders wichtig.
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Wir haben nicht fünf, sondern sechs oder sogar sieben Sinne
Der sechste Sinn ist ein sogenannter Meta-Sinn. Er ermöglicht, bei geschlossenen Augen mit dem Finger die Nasenspitze zu treffen. Der siebte Sinn wiederum wurde erst vor kurzem entdeckt. Er ermöglicht es uns, Ausnahmesituationen schon kurz vorher zu erahnen.
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Träne ist nicht gleich Träne
Freude, Zorn, Trauer – oder einfach Zwiebeln: Aus welchem Grund wir weinen, macht einen Unterschied in der Struktur unserer Tränenflüssigkeit aus. Das stellte eine US-amerikanische Fotografin fest, die Tränen bei hundertfacher Vergrößerung ablichtete. Übrigens fungieren unsere Tränen auch als Verteidigung: Das enthaltene Enzym Lysozym zerstört die Zellwand von Bakterien und macht die Keime damit unschädlich. Und noch eine Tatsache über Tränen: Im Schnitt weint jeder Mensch im Laufe seines Lebens eine Badewanne voll.
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Eisen färbt das Blut rot
Stimmt nicht, die rote Farbe rührt von dem Blutfarbstoff Hämoglobin her. Übrigens: Je mehr Sauerstoff vorhanden ist, desto heller fällt der Farbton des Blutes aus.
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Adrenalin verleiht Flügel
Die Mutter, die ihr Baby bis aufs Blut verteidigt oder der schmächtige Mann, der plötzlich Schlägern Paroli bieten kann: In Not entwickeln Menschen Bärenkräfte. Das Stresshormon Adrenalin sorgt in brenzligen Situationen dafür, dass wir kurzzeitig schneller laufen oder härter zuschlagen können und konzentrierter sind. Dabei wird unser Herzschlag beschleunigt und die Energieversorgung der Verdauungsorgane zugunsten der Muskeln zurückgefahren.
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Verräterische Pupillen
Ob hübsche Kollegin oder dreistöckige Torte: Finden wir jemanden oder etwas anziehend, weiten sich unsere Pupillen um bis zu 50 Prozent.
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Mehr Bakterien als Zellen ...
... machen unseren Körper aus. Das Zahlenverhältnis beträgt etwa zehn zu eins. Die meisten der Bakterien, die wir beherbergen, sind wichtig für die Gesundheit und sorgen zum Beispiel für eine ausgeglichene Darmflora. Die Gesamtheit der Keime, die unser Körper beherbergt, heißt Mikrobiom. Es zu entschlüsseln, dürfte noch Jahre dauern.
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Stuhl ist fast nur Wasser
Auch unser Kot besteht zu einem Teil aus ausgedienten Darmbakterien. Den Hauptanteil am "großen Geschäft" macht mit etwa drei Vierteln aber Wasser aus. Der Rest sind Farbstoffe, Darmzellen und unverdauliche Nahrungsreste.
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Atmen oder schlucken?
Wir müssen uns entscheiden: Beides gleichzeitig können erwachsene Menschen nicht. Als Babys haben wir diese Fähigkeit noch, verlieren sie aber im Lauf der ersten neun Lebensmonate.
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Gänsehaut kommt von Kälte
Stimmt, aber auch Angst und Aggression ziehen die Haut zusammen. Die Körperhaare stellen sich dadurch auf: Vor Urzeiten mit dichtem Fell wirkte das bedrohlich auf den Gegner.
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Mehr Rechnen als Sehen
Beim Sehen rechnet das Gehirn Bilddetails dazu, die unsere Augen gar nicht liefern. Genau deshalb fallen wir so leicht auf optische Täuschungen herein.