Vitamin B6 - das Wachstumsvitamin
Vitamin B6 ist für Auf- und Umbauprozesse von Aminosäuren zuständig. Aus den Aminosäuren stellt der Körper Eiweiß zusammen, das er für Bau und Funktion dringend braucht. Kein Wunder also, dass für ein normales Wachstum Vitamin B6 erforderlich ist. Zudem ist es wichtig für die Herstellung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin sowie für das Immun- und Nervensystem.
So ist Vitamin B6 (Pyridoxin) notwendig für die Bildung des Neurotransmitters Serotonin, auch Glückshormon genannt. Auch das Entstehen von Vitamin B3 (Niacin) treibt es voran. Greift der Körper seine Glykogen-Reserven an, um Energie bereit zu stellen, ist Vitamin B6 ebenfalls mit von der Partie. Glykogen ist die Speicherform der Glucose (Zucker). Unter dem Oberbegriff Vitamin B6 fasst man drei Verbindungen zusammen: Pyridoxol, Pyridoxal und Pyrodoxamin. Alle diese Varianten des Vitamin B6 wirken gleich.
Mangel an Vitamin B6 fördert Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Ein ausgeprägter Mangel ist selten, eine leichte Unterversorgung kommt jedoch häufiger vor. Sie kann sich äußern in ängstlicher Nervosität, Müdigkeit, Niedergeschlagenheit, wunden Mundwinkeln, Hautproblemen und erhöhter Anfälligkeit für Infekte. Auch das
Prämenstruelle Syndrombringen Wissenschaftler mit einem Vitamin-B6-Mangel in Verbindung. Deutlichere Mangelerscheinungen sind eine entzündete Mundschleimhaut, Muskelschwächen, Schlaflosigkeit, Koordinationsstörungen, eine gestörte Funktion des Nervensystems bis hin zu Nervenentzündungen.
Erhöhter Bedarf an Vitamin B6 kann genetisch bedingt sein
In der Schwangerschaft ist der Vitamin-B6-Bedarf erhöht. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente verlangt nach einem Mehr: Wer Tabletten gegen Epilepsie, Tuberkulose oder hohen Blutdruck einnimmt oder mit einer stark östrogenhaltigen Pille verhütet, sollte seine Vitamin-B6-Versorgung streng im Blick behalten. Auch zu einer fett- und eiweißreichen Ernährung gehört reichlich Vitamin B6. Manche Menschen haben aus genetischen Gründen einen höheren Vitamin-B6-Bedarf. Da der Vorrat an Vitamin B6 im Körper nicht allzu groß ist, muss die Vitamin-B6-Zufuhr regelmäßig sein.
Der Bedarf beträgt laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung:
Alter | Vitamin B6 (Milligramm pro Tag) | |
Männer | Frauen | |
19 bis 25 Jahre | 1,5 | 1,2 |
25 bis 51 Jahre | 1,5 | 1,2 |
51 bis 65 Jahre | 1,5 | 1,2 |
65 Jahre und älter | 1,4 | 1,2 |
Die Tabelle listet Lebensmittel auf, die mit einer Portion mindestens 15 Prozent des Tagesbedarfs bereit stellen:
Lebensmittel | Portionsgröße in Gramm | Gehalt pro Portion in Milligramm |
Fisch | ||
Lachs | 100 | 0,98 |
Makrele | 100 | 0,63 |
Tunfisch | 100 | 0,46 |
Hering | 100 | 0,45 |
Fleisch | ||
Truthahn, Brust | 100 | 0,46 |
Huhn, Brathuhn | 100 | 0,50 |
Schwein: Kotelett | 100 | 0,50 |
Rind: Filet | 100 | 0,50 |
Kalb: Kotelett | 100 | 0,4 |
Brot | ||
Weizenschrot- und Vollkornbrot | 100 | 0,24 |
Roggenschrot- und Vollkornbrot | 100 | 0,30 |
Gemüse | ||
Blumenkohl, roh | 100 | 0,2 |
Wirsing, roh | 100 | 0,2 |
Paprika, gedünstet | 100 | 0,2 |
Rosenkohl, gekocht | 100 | 0,2 |
Zuckermais, gedämpft | 100 | 0,2 |
Kartoffeln, gekocht mit Schale | 100 | 0,2 |
Obst | ||
Banane | 100 | 0,37 |
Avocado | 100 | 0,50 |