Felsenbirne: So gesund ist das Wildobst

Sie zieren Stadtparks, Gärten und Hecken: Felsenbirnen werden oft für giftig gehalten, doch sind die Früchte schmackhaft und gesund. Wie man Felsenbirnen sicher erkennt, wann sie reif sind und Tipps zur Verarbeitung.

Felsenbirne: Unbekanntes Wildobst
© Getty Images/Leo Malsam

Felsenbirnen schmecken ein bisschen wie Heidelbeeren, aber mit dezenter Marzipan-Note. Ihre harten Kerne sind leicht bitter. Die Frucht ist ein wahrer Geheimtipp – ob frisch geerntet, zu süßem Brotaufstrich oder Saft verarbeitet.

Im Überblick:

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Warenkunde und Saison

Die Felsenbirne zählt zu den Rosengewächsen, sie ist eng verwandt mit Äpfeln und Birnen. Felsenbirnen mögen aussehen wie Beeren, gehören jedoch – wie zum Beispiel auch die Aronia – zum Kernobst.

Die Bezeichnung Felsenbirne rührt möglicherweise von ihrem süßen Aroma her, vielleicht aber auch von den weißen Blüten, die an Birnbäume erinnern. Aus demselben Grund kennt man die Felsenbirne auch als Edelweißstrauch. Ein weiterer Name für die Felsenbirne ist unter anderem aufgrund des Marzipan-Aromas auch Pralinenbaum.

Ihren Ursprung haben die oft als Zierpflanzen kultivierten Sträucher in Nordamerika, sie gedeihen im nord- und mitteleuropäischen Klima gut. Die Früchte des Strauches erinnern an Heidelbeeren, sind die Beeren noch unreif, leuchten sie rötlich-pink. Wenn sie Ende Juni, Anfang Juli dann reif sind, nehmen die Felsenbirnen eine bläulich-violette Farbe an. Auch Vögel lassen sich Felsenbirnen schmecken, weshalb man die Büsche im eigenen Garten am besten mit einem Netz schützt.

Die Gattung der Felsenbirnen umfasst mehrere Arten. In Deutschland besonders häufig ist die Kupfer-Felsenbirne, deren Blätter im Herbst ein sattes kupferrot annehmen.

Ist die Felsenbirne giftig oder gesund?

Viele kennen die Früchte jedoch gar nicht oder meiden sie, weil sie die Felsenbirne für giftig halten. Die Früchte sind jedoch gut bekömmlich, die Samen im Fruchtfleisch der Felsenbirnen enthalten allerdings genau wie Apfelkerne giftige Blausäure-Glykoside (cyanogene Glykoside). Sie werden in geringer Menge freigesetzt, falls man die Samen zerkaut.

Die meisten Kerne und somit Giftstoffe werden unverdaut wieder ausgeschieden. Beim Verzehr größerer Mengen kann es zu Verdauungsproblemen kommen, ernsthafte gesundheitliche Folgen sind nicht zu befürchten. In Maßen genossen, wirken sich Felsenbirnen günstig auf die Gesundheit aus und versorgen den Körper mit wichtigen Nährstoffen.

Wichtig ist es, die Felsenbirne nicht mit einem giftigen Doppelgänger zu verwechseln. Die Heckenkirsche ähnelt den Früchten sehr, in den Früchten befindet sich der giftige Bitterstoff Xylostein.

Wer unsicher ist, ob es sich um Felsenbirnen handelt, kann sich an folgenden Merkmalen orientieren: Die Früchte

  • erinnern an Heidelbeeren.
  • sind etwa erbsengroß.
  • erscheinen rötlich-violett bis blau-schwarz.
  • enthalten im helleren Fruchtfleisch vier bis zehn kleine Samen.

Gesunde Inhaltsstoffe: Nährwerte der Felsenbirne

Felsenbirnen liefern reichlich sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide und Gerbstoffe, außerdem Mikronährstoffe wie Vitamin C. 100 Gramm Felsenbirnen enthalten rund 85 Kilokalorien (kcal).

Einige Inhaltsstoffe der Felsenbirne und ihre Wirkungen:

  • Flavonoide sind starke Antioxidantien, sie schützen die Zellen vor Schäden durch freie Radikale und beugen so Entzündungen vor, halten die Gefäße geschmeidig und das Herz gesund.

  • Mineralstoffe wie Magnesium, Kalzium und Eisen unterstützen den Schlaf, eine normale Nervenfunktion und Muskeltätigkeit.

  • Unverdauliche Ballaststoffe wie Pektin sättigen, ohne Kalorien zu liefern, und unterstützen so das Abnehmen sowie die Verdauung.

  • Gerbstoffe werden in der Naturmedizin eingesetzt, um Entzündungen im Mund- und Rachenraum zu bekämpfen.

Tipps zur Ernte, Lagerung und Verarbeitung von Felsenbirnen

Auch roh schmecken die Früchte gut, dann sollten sie aber vollständig reif und von der Farbe fast schwarz sein. Wer Felsenbirnen zum Backen oder Marmelade kochen ernten will, kann sie noch etwas heller und rötlich gefärbt vom Strauch pflücken. Je heller die Felsenbirne ist, desto mehr Säure enthält sie, ganz dunkle Früchte schmecken sehr süß.

Die Früchte halten sich nicht lange frisch und verderben schnell, deshalb sollten sie schnellstmöglich verarbeitet werden. Beispielsweise können sie in Teig eingerührt und gebacken werden. Auch als Konfitüre und Gelee eignen sich Felsenbirnen gut. Zudem können sie getrocknet und wie Rosinen als Trockenobst verwendet werden, sie passen hervorragend ins Müsli.

Rezept: Felsenbirnen-Marmelade

Felsenbirnen schmecken säuerlich-süß und haben dabei ein köstliches Marzipan-Aroma, welches hervorragend zur herben Vanille passt.

Zutaten für etwa drei Gläser:

  • 600 Gramm Felsenbirnen
  • 250 Gramm Gelierzucker
  • 1 Vanilleschote
  • eine halbe Zitrone

So wird die Felsenbirnen-Marmelade hergestellt:

  1. Felsenbirnen putzen und von den kleinen Stielen befreien.
  2. Geputzte Früchte in einen Topf geben und mit etwas Wasser bedecken. Aufkochen, bis die Früchte weich sind.
  3. Durch ein Sieb streichen und die Kerne entfernen.
  4. Vanilleschote halbieren und das Mark auskratzen.
  5. Gelierzucker und Vanillemark in einen Topf zu dem Fruchtmus geben. Zitronensaft hinzufügen. 10 Minuten einkochen lassen.
  6. In abgekochte Gläser randvoll einfüllen und diese sofort heiß verschließen.
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