Sanddorn – Multitalent gegen Erkältung und für faltenfreie Haut
Vermutlich ist Sanddorn das vitaminreichste Wildobst. Die kleinen Früchte enthalten rund achtmal so viel Vitamin C wie Zitronen. Wie Sanddorn-Saft und Sanddorn-Öl wirken, warum sie so gesund sind und leckere Rezepte mit den Superfrüchten.
Es gibt kaum eine Pflanze, die so genügsam ist wie der Sanddorn. Er wächst auf kargem Boden, kommt mit wenig Wasser aus – und trägt trotzdem Früchte, die vor Vitaminen strotzen. Sanddorn (Hippophae rhamnoide) ist ein dorniger Strauch und stammt ursprünglich aus Asien. Seine Früchte sind Beeren und werden zu Saft, Öl und in Kosmetik verarbeitet. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und Naturheilkunde wird Sanddorn vor allem zur Prävention verschiedener Krankheiten genutzt.
Diese Stoffe stecken im Sanddorn
Sanddornbeeren zeichnen sich durch einen besonders hohen Vitamingehalt aus. Vor allem Vitamin C liefern die kleinen, leuchtend orange-roten Beeren – und zwar etwa 450 Milligramm pro 100 Gramm Sanddorn. Zum Vergleich: Die gleiche Menge Zitronen enthält nur etwa 60 Milligramm. Doch es stecken noch eine ganze Reihe anderer Powerstoffe in Sanddorn:
- B-Vitamine
- Vitamin A
- Beta-Carotin
- Gerbstoffe
- Vitamin E
- Phytoöstrogene
- Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium, Magnesium, Mangan
- ungesättigte Fettsäuren
Sanddorn lässt sich innerlich und äußerlich nutzen. Für die innere Anwendung stehen zur Verfügung:
- Sanddorn-Saft,
- Sanddorn-Direktsaft
- Sanddorn-Vollfrucht
- Sanddorn-Sirup und
- Sanddorn-Mus.
Zur äußeren Anwendung lässt sich Sanddorn-Öl nutzen, das auch häufig als Inhaltsstoff in Sanddorn-Kosmetik wie Cremes zum Einsatz kommt.
Saft und Öl: Die Wirkung von Sanddorn
Die Kombination der Vitamine und Mineralstoffe in Sanddorn unterstützt vor allem das Immunsystem. Sanddorn ist also besonders geeignet, um Erkältungen und Grippe vorzubeugen oder die Abwehrkräfte zu unterstützen, wenn der Infekt bereits zugeschlagen hat.
Tipp: Nehmen Sie in Herbst und Winter jeden Morgen einen Teelöffel Sanddorn-Mus oder einen Esslöffel voll Sanddorn-Direktsaft, verdünnt mit Wasser und etwas Honig gesüßt. Achtung: Sanddorn ist extrem sauer.
Daneben gilt die Einnahme von Sanddorn als bewährte Phytomedizin bei:
- Entzündungen
- Kopfschmerzen
- zu hohem Blutfettspiegel (Cholesterin)
- allgemeiner Leistungsschwäche
- Müdigkeit
- Appetitlosigkeit
Auch äußerlich angewendet – als Öl oder in Cremes und Lotionen – kann Sanddorn verschiedene Beschwerden lindern. Er eignet sich zur Vorbeugung von und Unterstützung bei:
- kleineren Wunden
- Psoriasis (Schuppenflechte)
- Neurodermitis
- trockener Haut
- ersten Falten
Besonders gut wirkt Sanddorn-Öl als Dreingabe in Sonnenschutz und zur Behandlung von Sonnenschäden. Weil die Inhaltsstoffe von Sanddorn die Wundheilung deutlich begünstigen können, wurde Sanddorn-Öl in Osteuropa früher zur Behandlung von Strahlenschäden eingesetzt.
Sanddorn wurde bereits in den 50er und 60er Jahren in Russland angepflanzt und geerntet – und erhielt damals die Bezeichnung "Zitrone des Ostens". Heute ist eher "Zitrone des Nordens" als Bezeichnung für Sanddorn geläufig. Der Grund: Die Sträucher wachsen vor allem im Norden Deutschlands bis an die Nordseeküste. Der Großteil des Sanddorns kommt global gesehen aber aus China.
Sanddorn in der Küche: die leckersten Sanddorn-Rezepte
Obwohl Sanddorn einen besonders intensiven, herb-säuerlichen Geschmack hat, gibt es eine Reihe von feinen Rezepten – von Marmelade und Süßspeisen über Sanddorn-Likör bis zu Sanddorn-Soße zum Steak. Wichtig: Sanddorn-Früchte sind frisch kaum genießbar, weil sie so sauer sind. Verarbeitet zu den verschiedensten Produkten kommt jedoch ihr spezielles Aroma gut zur Geltung. Hier einige Rezeptideen:
Rezept für Sanddorn-Smoothie:
- 2 Äpfel
- 1 Orange
- 4 Esslöffel Sanddorn-Sirup
Das geschälte und entkernte Obst in den Mixer geben und pürieren, am Schluss den Sanddorn unterrühren und genießen. Mit diesem Smoothie kommen Sie gut über den Winter und durch die Erkältungszeit!
Rezept für Sanddorn-Marmelade:
- 1 kg Sanddorn-Beeren
- 500 g Gelierzucker
- 100 Milliliter Wasser
Kochen Sie die gewaschenen Früchte mit dem Wasser so lange, bis die Früchte platzen. Streichen Sie alles durch ein Sieb. Fangen Sie das Mus auf und geben es in einen festen Topf. Mit dem Zucker vermischen und alles unter Rühren aufkochen. Weiterrühren und die Marmelade etwa vier Minuten kochen lassen. In Marmeladengläser geben, mit Deckel verschließen und die Gläser kurz auf den Kopf stellen. Die kochend heiße Marmelade zerstört nicht nur Keime, die womöglich im Deckel haften. Durch das Stürzen bildet sich auch ein leichter Unterdruck und die Marmelade ist richtig gut verschlossen – und hält dann bis zu drei Jahre.
Rezept für Sanddorn-Likör:
- 1 Liter Sanddorn-Saft
- 750 Milliliter Wodka
- 350 Gramm Kandiszucker
- 800 Millliliter Wasser
Kochen Sie das Wasser mit dem Zucker auf, bis der Zucker sich ganz aufgelöst hat. Lassen Sie das Zuckerwasser abkühlen, rühren Sie Wodka und Sanddorn unter. Füllen Sie den Sanddorn-Likör in saubere, gut schließbare Flaschen ab. Der Sanddorn wird sich bei der Lagerung etwas absetzen. Das macht nichts und ist ganz normal, schütteln Sie die Flasche einfach vor dem Servieren. Tipp: Wenn Sie Sanddorn-Likör in der Weihnachtszeit verschenken möchten, geben Sie eine kleine Stange Zimt in jede Flasche.
Rezept für Sanddorn-Soße:
- 1 Mango, gewürfelt
- 100 Milliliter Weißwein
- 2 EL Sanddorn-Mus
- 250 Milliliter Gemüsebrühe
- etwas Salz und Pfeffer
- nach Geschmack Tomatenmark
Die Zutaten der Reihe nach in einen kleinen Topf geben, erhitzen und gut verrühren, etwas einkochen lassen und falls gewünscht mit einer Prise Zucker abschmecken. Die Sanddorn-Soße schmeckt zu Steak, aber auch zu Wild.