Wechselwirkungen kann es nicht nur zwischen zwei oder mehreren Arzneien geben: Auch Lebensmittel enthalten mitunter Stoffe, die Einfluss auf die Wirksamkeit von Medikamenten nehmen – sie entweder verstärken oder abschwächen. Auf diese Weise kann ein an sich gesundes Lebensmittel im schlechtesten Fall sogar gefährlich werden. Ob Milchkaffee, Pomelo und Grapefruit, Salami, ein Gläschen Rotwein oder Lakritze: Viele Lebensmittel beeinflussen auf die Wirkung von Medikamenten. Welche Lebensmittel sich nicht mit bestimmten Medikamenten vertragen, sehen Sie hier.
Medikamente und Lebensmittel: Diese gefährlichen Wechselwirkungen gibt es

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Milch und Milchprodukte und Antibiotika
Eine bekannte Wechselwirkung betrifft Milch und Milchprodukte. Sie setzen zum Beispiel die Wirkung bestimmter Antibiotika herab, indem das reichlich enthaltene Kalzium mit den Wirkstoffen Komplexe eingeht. Die betroffenen Antibiotika sind Tetrazykline und Gyrasehemmer. Außerdem sollten Personen, die bestimmte Osteoporosemittel mit Biphosphonaten einnehmen, mit Milch aufpassen und zwei bis drei Stunden Pause einhalten.
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Wechselwirkungen zwischen Grüntee und Betablockern
Menschen, die Betablocker einnehmen müssen, machen um den an sich gesunden, antioxidativen Grüntee lieber einen Bogen: Wirkstoffe der Pflanze verhindern, dass die hochwirksamen Medikamente ihre Arbeit machen können. Zwischen Teegenuss und Einnahme der Betablocker-Tabletten sollten idealerweise mindestens vier Stunden vergangen sein.
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Lakritz und Diuretika
Der beliebte Snack aus der Süßholzwurzel wirkt harntreibend. Das kann Lakritzschnecken und -stangen aber gefährlich machen: Die Kombination mit Diuretika, entwässernden Medikamenten, führt zur übermäßigen Ausscheidung von Kalium aus dem Körper. Die Folgen des ausgeschwemmten Minerals: Schwäche, Müdigkeit und ein zu niedriger Blutdruck.
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Wechselwirkungen zwischen Koffein und Antibiotika
Das Koffein in Cola, Kaffee und Schwarztee geht ebenfalls riskante Wechselwirkungen mit einigen Medikamenten ein. Dazu gehören Antibiotika aus der Gruppe der Gyrasehemmer sowie Medikamente gegen Asthma und Bronchitis, die den Wirkstoff Theophyllin enthalten. Durch die Antibiotika wird die Wirkung des Koffeins verstärkt, was zu Herzrasen und Zittern führen kann. Im zweiten Fall wirken die Medikamente für die Atemwege womöglich zu stark.
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Goji-Beeren und Medikamente
Goji-Beeren verstärken die Wirkung von Blutgerinnungshemmern. Wer Gerinnungshemmer einnimt, sollte die ansonsten sehr gesunde Beere deshalb von seinem Speiseplan streichen – andernfalls können Blutungen die Folge sein.
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Eiweißreiche Lebensmittel
Meeresfrüchte, Käse, Putenbrust: Eiweiß sättigt gut und hilft beim Abnehmen. Es hat aber auch Schattenseiten: Wer bestimmte Antidepressiva (MAO-Hemmer der ersten Generation) einnimmt, riskiert in Verbindung mit eiweißreicher Kost einen gefährlich erhöhten Blutdruck. Der Grund: In Nahrungsmitteln mit viel Eiweiß – tierischem, aber auch Bohnen und Linsen – steckt häufig der Stoff Tyramin, der sich nicht mit diesen Mitteln gegen Depressionen verträgt.
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Ballaststoffe hemmen die Aufnahme von Medikamenten
Als Grundlage vor den morgendlichen Pillen ein großes Vollkornmüsli oder -brot essen? Klingt nach einer guten Idee, ist es aber nicht: Denn ballaststoffreiche Lebensmittel bremsen die Aufnahme arzneilicher Wirkstoffe im Darm. Besonders betroffen sind hiervon Cholesterinsenker und Schmerzmittel. Am besten, Sie lassen sich nach dem gesunden Frühstück mit vielen Ballaststoffen zwei Stunden Zeit, bevor Sie diese Medikamente einnehmen.
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Rotwein, Käse und Wurst nicht mit Antidepressiva
Was haben lang gereifter Käse, Salami, Räucherschinken und Rotwein gemeinsam? Eine große Menge sogenannter biogener Amine, die Thyramine. Diese Stoffe sind für sich genommen harmlos, vertragen sich jedoch nicht mit Tranylcypromin, einem Wirkstoff, der in manchen Antidepressiva steckt. Die unangenehme Folge der Wechselwirkung sind starke Blutdruckschwankungen. Aminreich sind außerdem Avocados, Walnüsse und rote Beeren.
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Alkohol und Medikamente
Noch aus einem weiteren Grund ist Rotwein – genau wie jeder Alkohol – in Kombination mit bestimmten Medikamenten keine gute Idee: Er kann die Wirkung zahlreicher Wirkstoffe unkontrolliert verstärken oder aber abschwächen. Dazu gehören Antibiotika, Antidepressiva, Beruhigungsmittel sowie Präparate gegen Epilepsie. Zudem kann die Wirkung des Alkohols stärker ausfallen – bis hin zum Kreislaufzusammenbruch. Alkohol und Schmerzmittel belasten zudem stark die Leber, die bereits durch Medikamente gefordert wird.
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Wechselwirkung garantiert: Medikamente und Grapefruit
Der Klassiker und fast schon ein Garant für gefährliche Wechselwirkungen: Grapefruitsaft. Das Obst verträgt sich nicht mit Blutdruck- und Blutfettsenkern. Denn es verlangsamt den Abbau der Wirkstoffe und verstärkt so wie Wirkung des Arzneimittels um ein Vielfaches. Schwindel und Kreislaufkollaps können die Folgen sein. Auch Schlafmittel, Asthmamedikamente, Antiallergika und manche Hormonpräparate wirken durch Grapefruitsaft unerwünscht heftig.
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Wechselwirkung zwischen Medikamente und Zitronensäure
Aber auch andere Fruchtsäfte, Limonade und Eistee können mit Medikamenten Wechselwirkungen hervorrufen. Schuld ist die enthaltene Zitronensäure, die vielen Getränken zugesetzt wird. Gefährlich wird sie aber erst in Kombination mit Arzneimitteln, die die Magensäure binden, sogenannten Antazida. Falls Sie gegen Magenbeschwerden solche Mittel einnehmen, verzichten Sie für diese Zeit am besten auf zitronensäurehaltige Softdrinks wie Eistee und Limo.
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Knoblauch und Blutgerinnungshemmer
Die scharfen Zehen gelten als Medizin zum Essen. Diesen Ruf verdankt Knoblauch unter anderem seinen antibakteriellen und gerinnungshemmenden Inhaltsstoffen. Letztere haben jedoch einen negativen Effekt, wenn Menschen Blutgerinnungshemmer einnehmen. Wer dann noch große Mengen Knoblauch isst, setzt sich der Gefahr einer zu geringen Blutgerinnung aus. Dann lassen sich schon Blutungen durch kleinste Verletzungen nicht mehr stillen.
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Vitamin-K-reiches Gemüse und Blutverdünner
Das Gerinnungsvitamin K wirkt wie ein Gegenspieler auf blutverdünnende Arzneimittel wie zum Beispiel Marcumar. Wer solche Medikamente einnimmt, sollte das Vitamin nicht in großer Menge verzehren. Es steckt unter anderem in grünen Gemüsesorten wie Erbsen, Bohnen, Spinat, Rosenkohl und Brokkoli. Doch die Dosis macht das Gift – gerade Herzkranke sollten nicht völlig auf diese gesunden Gemüse verzichten.
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Zigaretten und Wechselwirkungen mit der Pille
Nicht nur Lebensmittel verursachen gefährliche Wechselwirkungen mit Medikamenten. Rauchen ist für sich genommen schon sehr ungesund. In Kombination mit Arzneien kann es jedoch richtig gefährlich werden: Wenn Frauen, die zur Verhütung die Pille einnehmen, rauchen, erhöht das ihr Schlaganfall-Risiko sowie die Gefahr einer Thrombose um ein Vielfaches. Sie wollen mit dem Rauchen Aufhören? So klappt's!
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