Hautunreinheiten & Hautpflege

Mitesser: Wie sie entstehen und wie man sie wieder los wird

Nicht nur Jugendliche haben mit Mitessern zu kämpfen, auch bei Erwachsenen können sie hin und wieder auftreten. Lesen Sie hier, wie Sie diese Hautunreinheiten wieder loswerden, warum es weiße und schwarze Mitesser gibt und ob sie sich vorbeugen lassen.

Kleine Hautunreinheiten: Mitesser kommen nicht nur in der Pubertät vor
© Getty Images/PeopleImages

Mitesser (Komedonen) sind nicht-entzündliche, kleine Hautveränderungen. Sie treten vereinzelt auf, aber auch in Gruppen oder als Begleiterscheinung von Akne. Eine leichte Form der Akne ist die sogenannte Acne comedonica. Sie ist überwiegend von Mitessern gekennzeichnet. Zeigen sich Mitesser in der Pubertät zum ersten Mal, werden sie häufig von fettiger Haut begleitet.

Artikelinhalte im Überblick:

Mitesser: Zwei verschiedene Arten

  • Geschlossene beziehungsweise weiße Mitesser: Sie werden auch Whiteheads genannt. Dabei handelt es sich um kleine, kugelige Pappeln, die entweder hautfarben oder weißlich sind. Bei einem geschlossenen Mitesser kann der Talg nicht abfließen. Er sammelt sich unter der Haut, was dem Mitesser ein pickelartiges Aussehen verleiht.

  • Offene beziehungsweise schwarze Mitesser: Die auch als Blackheads bezeichneten Mitesser sind geöffnete Talgdrüsen mit einem dunklem Pfropf. Dieser besteht aus abgestoßenen Hornzellen, Talg und Bakterien. Der dunkle Kopf des Mitessers ist allerdings kein Schmutz, sondern entsteht als Reaktion des Hautfarbstoffs Melanin mit Luft.

Im Rahmen einer Akne treten beide Arten meistens zusammen auf. Die geschlossenen Mitesser neigen im Verlauf eher zu Entzündungen oder eitrigen Pusteln.

Ursachen: Wie entstehen Mitesser?

Die Hauptursache von Mitessern sind Bakterien, die sich in den Talgdrüsen der Haut einnisten. Vor allem während der Pubertät weiten sich aufgrund der Hormonumstellung die Talgdrüsen und produzieren deutlich mehr Hautfett. Sind die Ausgänge der Talgdrüsen stark verhornt und verschlossen, dann kann das Hautfett nicht gut abfließen. Das sind dann optimale Bedingungen für sogenannte Propionibakterien, die sich unter Luftabschluss vermehren. Deren Stoffwechselprodukte führen zur Bildung von Mitessern.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Ursachen, die Mitesser begünstigen können. Dazu zählen:

  • Übermäßiges Sonnenbaden
  • Kosmetik und Pflegeprodukte
  • Medikamente wie Hormone oder Kortison

Mitesser nicht nur in der Pubertät

Mitesser treten vor allem bei Jugendlichen oder jungen Erwachsenen auf: häufig im Rahmen einer leichten bis mäßig starken Akne während der Pubertät. Zirka 60 bis 80 Prozent aller Jugendlichen sind davon betroffen. Bei Mädchen zeigen sich Mitesser früher als bei Jungen – oft auch schon vor der Pubertät.

Aber auch ältere Menschen können noch Mitesser bekommen. Sie sind zum Beispiel ein typisches Merkmal der Kosmetikakne, bei der die Haut auf bestimmte Kosmetikprodukte allergisch reagiert. Vor allem Frauen zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr haben damit Probleme. Grundsätzlich kann die Kosmetikakne aber in jedem Alter auftreten.

Auch durch Hormonschwankungen wie beispielsweise beim Absetzen der Pille kann es bei Frauen temporär verstärkt zu den Hauterscheinungen kommen.

Zeigen sich Mitesser zwischen dem 60. und 80. Lebensjahr, dann spricht man von Altersmitessern (Aktinische Komedonen). Diese entstehen bei übermäßiger Sonneneinstrahlung auf die Haut, zum Beispiel nach einem Sonnenbrand. Zuerst erscheinen kleine geschlossene Komedonen, die sich mit der Zeit zu offenen, schwarzen Mitessern entwickeln. Im Vergleich zu Pubertätsmitessern sind sie sehr hart, sitzen tief und lassen sich nur schwer entfernen. Männer sind davon häufiger betroffen als Frauen.

Wo kommen Mitesser vor?

Mitesser entstehen vor allem in der sogenannten T-Zone, auf:

  • Stirn
  • Nase
  • Kinn

Sie können aber auch an anderen Stellen im Gesicht sowie in den Ohren, auf der Brust, den Schultern auftreten oder als Pickel am Rücken. Bei einer Kosmetikakne zeigen sich Komedonen auf Wangen und am Kinn, bei Altersmitessern auf Stirn, Nase und Wangen.

Mitesser ausdrücken – ja oder nein?

Auch wenn es schwerfällt: Finger weg von den verstopften Talgdrüsen. Mitesser selbst auszudrücken macht die Situation nur noch schlimmer und wird nicht empfohlen. Durch das Ausdrücken entstehen kleine Wunden und die Pore kann sich entzünden – Pickel können entstehen und im schlimmsten Fall kann dies zu bleibenden Narben führen.

Bei einer professionellen Kosmetikbehandlung werden die Mitesser hingegen schonend und sachgemäß entfernt. Dafür wird die Haut zunächst gereinigt. Eine Behandlung mit Wasserdampf, feuchtwarmen Gesichtskompressen oder einem Peeling unterstützt das Herauslösen der Mitesser. Im Anschluss werden die Mitesser mithilfe von Instrumenten wie einer sterilen Einmalnadel, Lanzetten oder sogenannte Komedonenquetscher entfernt. Abschließend wird die Haut desinfiziert, um entzündliche Reaktionen zu vermeiden. Wichtig: Nur medizinisch oder kosmetisch geschultes Fachpersonal sollten diese Behandlung durchführen, weil es sonst zu Narbenbildung kommen kann. Je nach Ausprägung muss die Behandlung mehrmals wiederholt werden.

Was hilft gegen Mitesser?

Pubertätsbedingte Mitesser verschwinden meist von allein, wenn sich der Hormonhaushalt wieder reguliert hat. Eine sorgfältige Hautpflege hilft jedoch dabei, Mitesser abzuwehren. Dazu gehört:

  • Morgens und abends die Haut reinigen. Das entfernt Talgreste, Schmutz, Zellrückstände und Bakterien. Reinigungsprodukte sollten immer dem Hauttyp angepasst sein, zum Beispiel ein Waschgel bei fettiger Haut oder eine Reinigungsmilch bei trockener Haut. Wichtig ist der pH-Wert des Produkts. Dieser sollte der Haut entsprechen und bei 5,5 liegen. Die meisten handelsüblichen Seifen eignen sich hingegen nicht zur Gesichtsreinigung. Deren pH-Wert liegt meist höher, was den Säureschutzmantel der Haut angreift.

  • Gesichtscreme nach der Reinigung auftragen. Sie schützt die Haut vor Umwelteinflüssen, spendet Feuchtigkeit und pflegt. Auch sie sollte zum Hauttyp passen. Bei fettiger Haut und Mitessern werden in der Regel leichte Cremes empfohlen, die schnell einziehen und die Poren nicht verstopfen, zum Beispiel sogenannten Öl-in-Wasser-Emulsionen oder feuchtigkeitsspendende Gele. Die Pflegeprodukte sollten nicht komedogen sein. Inhaltsstoffe wie Fruchtsäure, Glykolsäure, Salicylsäure oder Milchsäure reduzieren nachweislich die Bildung von Mitessern.

Wer zusätzlich zu Mitessern auch an Akne leidet, sollte mit dem Hautarzt absprechen, welche Hautpflege sich am besten eignet. Zudem gibt es spezielle Reinigungsprodukte und Gesichtscremes, die der Arzt verordnen kann.

Bei Kosmetikakne sollten die auslösenden Kosmetikprodukte nicht weiterverwendet werden.

Mitessern richtig vorbeugen

Die tägliche Gesichtsreinigung ist das Fundament einer reinen Haut und unerlässlich im Kampf gegen Mitesser. Wichtig ist dabei vor allem Regelmäßigkeit statt Intensität und vieler Pflegeprodukte. Denn zu viel Pflege kann ebenso zu Hautirritationen führen oder diese verstärken.

So kann Mitessern vorgebeugt werden:

Hautschuppen entfernen: Ein sanftes Peeling entfernt abgestorbene Hautschüppchen. Einmal wöchentlich angewendet befreit es die Talgdrüsen und lässt das Hautfett besser abfließen. Auch eine Gesichtsreinigungsbürste löst Schmutz, Talg und abgestorbenen Hautpartikel. Achtung: Diese Form der Gesichtsreinigung eignet sich nicht, wenn die Haut oder einzelne Hautstellen entzündet sind.

Vorsicht Keime: Nach Möglichkeit weniger ins Gesicht fassen. Mit jedem Griff ins Gesicht gelangen Schmutz und Keime auf die Haut, die Pickel und Mitesser begünstigen.

Sonnenschutz: Sonnencremes mit UV-A und UV-B-Filtern beugen die Entstehung von Altersmitessern vor.

Schädliche Substanzen: Inhaltsstoffe von Pflegeprodukten überprüfen, denn einige Bestandteile können Mitesser fördern. Sie verstopfen die Poren und führen so zu unreiner Haut. Diese sogenannten komedogenen Inhaltsstoffe sollten vor allem von Menschen gemieden werden, die zu fettiger Haut oder zu Unreinheiten neigen. Zu den komedogenen Inhaltsstoffen in Kosmetika gehören:

  • Tierische Fette: Wollfett (Lanolin) und Wollwachsalkohol (Lanolin Alcohol)
  • Pflanzenöle: Kakaobutter, Erdnussöl, Maiskeimöl, Olivenöl und Kokosöl
  • Emulgatoren: Glyceryl Stearate, Isopropyl Palmitate, Cetearyl Alcohol und Myristyl Myristate
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