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Rhabarber: Elf Fakten über die gesunden Stangen

Als Kuchen, Saft oder Kompott: Der vielseitige Rhabarber hat von April bis in den Sommer hinein Saison. Warum Sie vor allem die jungen Stangen genießen sollten und wer auf Rhabarber besser verzichtet.

rhabarber
© Getty Images/Sigrid Gombert

Im Frühjahr ist Rhabarberzeit. Denn besonders der junge Rhabarber, im April und Mai geerntet, ist ein Multitalent in Sachen Gesundheit. Damit Sie ihn richtig genießen können und Ihr Körper optimal davon profitiert, sollten Sie alles über das "Gemüse-Obst" wissen. Denn eigentlich ist Rhabarber gar kein Obst, wie die meisten meinen. Er ist ein Staudengewächs aus der Familie der Knöteriche. In Deutschland angepflanzt wird Rhabarber erst seit rund 150 Jahren. Doch es gibt noch viel Interessanteres über das Frühlingsgemüse zu berichten.

Im Überblick:

Oxalsäure: Diese 15 Lebensmittel enthalten besonders viel

Gesunde Wirkung von Rhabarber

  1. Allzweckwaffe Rhabarber: Rhabarber wurde bereits 3.000 vor Christus im alten China kultiviert und als Heilpflanze genutzt. Sogar gegen die Pest setzte man ihn ein.

  2. Verdauungshilfe: Vor allem die dicken Stiele des Frühlingsgemüses enthalten Wirkstoffe, die den Darm in Schwung bringen und so gegen Verstopfung wirken. Bei diesen Anthranoiden handelt es sich um Pflanzenstoffe, die die Darmbewegung fördern. Außerdem enthält Rhabarber viele Ballaststoffe. Diese unterstützen die Verdauungsorgane ebenfalls.

  3. Abwehrturbo: Zusätzlich liefern die säuerlichen Stangen eine beachtliche Menge an Vitamin C. Das hilft dem Immunsystem, mit Bakterien, Pilzen und Viren besser fertig zu werden.

  4. Gesunder Mund: Auch bei Entzündungen des Zahnfleischs oder akuten Herpesbläschen sorgt Rhabarber dafür, dass die Mundschleimhäute schneller heilen.

  5. Schönheitselixier: Das Gemüse enthält Vitamine, die wichtig für Haut und Haare sind, vor allem B-Vitamine und adstringierende (zusammenziehende) Gerbstoffe.

  6. Stress-Stopper: Eine große Menge der verschiedenen B-Vitamine B1, B2, B3, B5 und B6 macht Rhabarber zu einem Nerven-Booster.

  7. Entgiftungshilfe: Seine Fasern enthalten wertvolle Ballaststoffe, die den Darm reinigen und beim Abtransport von Giftstoffen helfen.

  8. Abnehmen mit Rhabarber: Hundert Gramm enthalten nur 32 Kilokalorien (kcal). Trotzdem macht Rhabarber satt – wegen der großen Menge an Quell- und Ballaststoffen.

  9. Rhabarber für Blut und Blutdruck: Mit Kalium und Eisen versorgt Rhabarber den Körper genau mit denjenigen Mineralstoffen, die gut für die Blutbildung sind und den Blutdruck ausgleichen.

  10. Herz- und Hirnschutz: Studien haben gezeigt, dass Menschen, die regelmäßig kaliumreiches Obst und Gemüse – wie Rhabarber – essen, seltener von Schlaganfall und Herzinfarkt betroffen sind.

  11. Rhabarber gleicht den Blutzucker aus: Auch der Blutzuckerwert, auf den besonders Diabetiker aufpassen müssen, profitiert von den gesunden Stangen. Da Rhabarber nahezu zuckerfrei ist und kaum Kohlenhydrate liefert, hat er eine ausgleichende Wirkung auf diesen Blutwert.

Wie Sie die Oxalsäure im Rhabarber reduzieren

Achtung: Wer an Gicht, Rheuma, Nierensteinen oder Arthritis leidet, sollte auf Rhabarber besser verzichten. Denn Rhabarber enthält einen hohen Anteil an Oxalsäure, welche diese Beschwerden verschlimmern kann.

Oxalsäure greift nicht nur den Zahnschmelz an, sondern gilt auch als Kalziumräuber: Bei der Verdauung verbinden sich Oxalsäure und Kalzium, sodass der Mineralstoff nicht mehr in die Knochen eingebaut werden kann.

Als Kalziumoxalat werden beide Substanzen über den Darm ausgeschieden. Kalziumoxalat kann sich allerdings auch in Nieren und Gallenblase anlagern, Grieß und letztendlich Steine bilden.

 Folgende Tipps helfen, den Oxalsäuregehalt in Rhabarber gering zu halten:

  • Essen Sie möglichst jungen Rhabarber. Je später die Stangen wachsen, desto mehr Oxalsäure enthalten sie. Ab Mitte Juni deswegen besser auf frischen Rhabarber verzichten.

  • Schälen Sie die Rhabarberstiele gut. In der Schale steckt am meisten Säure.

  • Kochen Sie Rhabarber immer ausreichend lange und essen Sie ihn niemals roh. Beim Kochen wird die Säure teilweise aus dem Gemüse gelöst. Deshalb auch das Kochwasser wegschütten und nicht weiterverwerten.

Rezepte mit Rhabarber: gesund und lecker!

Rezept: Erdbeer-Rhabarber-Schorle

Zutaten für etwa 15 Portionen:

  • 500 g Rhabarber
  • 500 g Erdbeeren oder Himbeeren
  • 50 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 125 ml Wasser
  • Saft von 1 Zitrone
  • 150 ml Erdbeer- oder Himbeersirup
  • 1,4 l kaltes Mineralwasser

Zubereitung: Rhabarber waschen, putzen, abziehen, in kleine Würfel schneiden. Mit Zucker, Vanillezucker und Wasser in einem Topf zwei Minuten dünsten. Abkühlen lassen. Zitronensaft und Sirup unterrühren, alles mindestens zwei Stunden in den Kühlschrank stellen. Rhabarberwürfel und Beeren in eine Schüssel geben und mit dem Mineralwasser auffüllen. Tipp: Geben Sie einige Blätter Zitronenmelisse in die Schorle.

Pro Portion: 50 kcal

Rezept für Erdbeer-Rhabarber-Fruchtaufstrich

Zutaten für zwei Gläser à 200 g:

  • 125 g Erdbeeren
  • 125 g Rhabarber
  • 185 g Gelierzucker zum Kaltrühren

Zubereitung: Erdbeeren vorsichtig waschen. Rhabarber klein schneiden und in zwei bis drei Wasser kurz weich kochen. Dann abkühlen lassen. 250 g Früchte mit Gelierzucker in ein hohes Gefäß geben und alles etwa 45 Sekunden pürieren, bis eine gleichmäßige Masse entsteht. Fruchtaufstrich in Gläser füllen und abgedeckt in den Kühlschrank stellen oder sofort genießen.

Pro Teelöffel: 11 kcal

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