Zucker-Ersatz eignet sich nicht zum Abnehmen

Süßstoff: Kalorienarme Alternative zu Zucker?

Kalorienfrei Süßen soll durch Stevia, Aspartam und andere Süßstoffe möglich sein. Doch wie gesund sind Süßstoffe wirklich und wie viel kann man davon konsumieren? Ob Süßstoff ungesund ist, welche Nebenwirkungen er hat und welche Süßstoffe es gibt, lesen Sie hier.

suessstoff
© Getty Images/AntonioGuillem

Süßstoffe sind Süßungsmittel, die Zucker ersetzen sollen. Sie können künstlich hergestellt oder natürlicher Herkunft sein. Süßstoffe enthalten deutlich weniger Kalorien als Zucker und werden zum Süßen von Lebensmitteln eingesetzt. Es gibt sie in fester Form (Tabletten oder Pulver) oder flüssig. Süßstoffe werden in deutlich niedrigerer Dosis als Zucker gebraucht, da sie 30- bis 3000-fach süßer sind.

Im Überblick:

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Welche Süßstoffe gibt es?

Süßstoffe gelten als Zusatzstoffe in Lebensmitteln und müssen deshalb zugelassen werden. Außerdem bekommen sie dann eine E-Nummer. In der Tabelle sind die elf aktuell in der EU zugelassenen Süßstoffe mit E-Nummer und Besonderheiten aufgeführt:

Süßstoff E-Nummer Anmerkung
Acelsufam-K E 950  
Advantam E 969 nimmt bitteren Geschmack
Aspartam E 951  
Aspartam-Acesulfamsalz E 962  
Cyclamat E 952 geringe Süßkraft, wird deshalb oft in Kombination mit Saccharin eingesetzt
Neohesperidin DC E 959 wird aus der Bitterorange gewonnen und kann bitteren Geschmack verhindern
Neotam E 961  
Saccharin E 954  
Steviaglycoside (Stevia) E 960 wird aus der Stevia-Pflanze gewonnen und kann Nebengeschmack haben (bitter wie Lakritz)
Sucralose E 955  
Thaumatin E 957 wird aus der Katemfe-Frucht gewonnen, wirkt geschmacksverstärkend

Ist Süßstoff ungesund?

Süßstoff ist sehr beliebt im Rahmen von Diäten, wenn der Zuckerkonsum reduziert werden soll. Allerdings empfehlen Experten dafür eher eine Ernährungsumstellung. Denn in einigen Studien nahmen Menschen trotz Süßstoffen zu. Den Zucker- und Insulinspiegel erhöhen Süßstoffe nicht und sind deshalb auch für Menschen mit Diabetes geeignet. Allerdings stillen sie dadurch auch nicht den Heißhunger auf Süßes.

Zudem steht Süßstoff laut mehrerer Studien im Verdacht, den Stoffwechsel, die Darmbakterien und den Appetit zu beeinflussen. Dadurch könnten Süßstoffe, wenn sie in hohen Mengen und über lange Zeit konsumiert werden, das Risiko für Adipositas, Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, Niereninsuffizienz oder Herzerkrankungen steigern. Laut einer Studie aus dem Jahr 2017 erkranken Menschen, die häufig Getränke mit Süßstoff zu sich nehmen, dreimal häufiger an Schlaganfällen und Demenz.

Insgesamt kann gesagt werden, dass Süßstoffe keinen gesundheitlichen Vorteil bieten, sich sondern bei dauerhaftem Konsum eher nachteilig auf die Gesundheit auswirken. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Süßstoffen zwar gesundheitliche Unbedenklichkeit bescheinigt, aber eine Tageshöchstdosis festgelegt.

Wie viel von welchem Süßstoff ist gesund?

Es kommt immer darauf an, wie viel Süßstoff konsumiert wird. Ein moderater Umgang mit Süßstoffen wird empfohlen. Die Tageshöchstdosis ist mit dem ADI-Wert (acceptable daily intake = lebenslang unbedenklicher Tagesverzehr) festgelegt. Wer viel Süßstoff zu sich nimmt, wählt deshalb am besten Aspartam, da hiervon umgerechnet zwei Süßstofftabletten pro Kilo Körpergewicht zu sich genommen werden können. Das bedeutet, dass ein Mensch mit einem Gewicht von 60 Kilogramm bis zu 120 Süßstofftabletten täglich zu sich nehmen könnte.

Die Höchstdosen (ADI-Werte) der Süßstoffe im Überblick:

  • Aspartame: 40 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht

  • Saccharin: 2,5 mg pro Kilogramm Körpergewicht

  • Cyclamat: 11 mg pro Kilogramm Körpergewicht

  • Acesulfam: 9 mg pro Kilogramm Körpergewicht

  • Aspartam-Acesulfamsalz: 20 mg pro Kilogramm Körpergewicht

  • Advantam: 5 mg pro Kilogramm Körpergewicht

  • Neotam: 2 mg pro Kilogramm Körpergewicht

  • Steviaglycoside (Stevia): 4 mg pro Kilogramm Körpergewicht

  • Sucralose: 15 mg pro Kilogramm Körpergewicht

  • Thaumatin: kein ADI festgelegt

Welche Nebenwirkungen kann Süßstoff haben?

Auch wenn oft darüber berichtet wurde, so ist ein erhöhtes Krebsrisiko durch den Konsum von Süßstoffen bisher nicht belegt. Neben den oben genannten Risiken beim regelmäßigen Verzehr großer Mengen Süßstoff wird oft angenommen, dass Süßstoff Durchfall verursacht. Allerdings verursacht nicht Süßstoff den Durchfall, sondern sogenannte Zuckeraustauschstoffe, die ebenfalls zum kalorienarmen Süßen verwendet werden. Zu den Zuckeraustauschstoffen gehören beispielsweise Sorbit, Erythrit, Xylit und Isomalt.

Lebensmittel mit Sucralose sollten nicht zum Backen, Frittieren und Braten verwendet werden, da sich bei Temperaturen über 120 Grad Celsius chlorierte organische Verbindungen mit gesundheitsschädlichem Potenzial bilden.

Die Süßstoffe Aspartam und Aspartam-Acesulfamsalz sind gefährlich für Menschen, die an der seltenen Stoff­wechselkrankheit Phenylketonurie (PKU) leiden. Ihr Körper kann Phenylalanin, eines der drei Abbau­produkte von Aspartam, nicht umwandeln. Deshalb dürfen Betroffene diese beiden Süßstoffe nicht zu sich nehmen.

Kennzeichnung von Süßstoffen

Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe müssen gemäß Lebensmittelinformationsverordnung auf Lebensmitteln mit dem Hinweis "mit Süßungsmittel(n)" gekennzeichnet werden. Auch in der Zutatenliste müssen Süßstoffe mit Namen oder E-Nummer aufgeführt werden. Sind in einem Lebensmittel Aspartam und Aspartam-Acesulfamsalz enthalten, muss zusätzlich der Hinweis "enthält eine Phenylalaninquelle" aufgebracht sein, damit Menschen mit Phenylketonurie diese meiden können.

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