Detox-Diät

Körper entgiften: Mit Detox schlanker und fitter?

Viel Obst und Gemüse, kein Alkohol, kein Kaffee – und das über Tage oder sogar Wochen: Detox-Kuren sollen den Körper entschlacken und so gesund und ein paar Kilo leichter machen. Außerdem: ein Detox-Plan für zwei Tage.

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© iStock.com/Dirima

Morgens grüner Smoothie mit Löwenzahn und Birnen, mittags exotischer Salat mit Avocado und Orangen, abends Kokossuppe mit Süßkartoffeln – wer eine Detox-Kur ausprobiert, verzichtet einige Zeit auf Zucker, Kaffee und andere ungesunde Lebensmittel.

Artikelinhalte im Überblick:

Detox-Lebensmittel: Mit 17 Alleskönnern den Körper entgiften

Was ist Detox?

Detox kommt von Detoxification, dem englischen Wort für Entgiftung: Detox-Kuren sollen wie ein Reinigungsprogramm wirken und die körpereigenen Entgiftungssysteme dabei unterstützen, Schadstoffe auszuscheiden. Was es bringen soll? Neue Energie, ein gutes Immunsystem, mehr Gelassenheit und Stressresistenz.

Ob homöopathische Detox-Kur mit schwefelhaltigen Salzen, Detox-Tee aus Mate, Zitrone und Zitronengras, Drinks mit Heilerde, Detox-Smoothies, mit der Post gelieferte Säfte und Suppen oder sogar Detox-Pflaster zum Aufkleben: Es gibt viele Anbieter, die den Trend aufgegriffen haben. Und sie lassen sich ihre Ernährungspläne und Detox-Lebensmittel oft gut bezahlen. Dabei geht Detoxen auch einfach und billig – zum Beispiel mit dem Detox-Plan fürs Wochenende weiter unten. Ist der Körper gesund, hat er die Fähigkeit, sich selbst zu entgiften, ganz ohne Detox-Programm. Doch viele schwören auf regelmäßige Entgiftungskuren. Für Menschen, die ungesund leben, haben diese auch Sinn – vorausgesetzt sie sind körperlich fit.

So funktioniert Detox

Die Idee des Detox basiert auf der Annahme, dass der Körper nicht alle aufgenommenen Gifte abbauen kann. Dazu zählen nicht nur zu große Mengen Alkohol, Nikotin oder Ungesundes wie Süßigkeiten, sondern auch Pestizide und Herbizide in Lebensmitteln, Chemikalien aus Kosmetika, Medikamenten oder Reinigungsmitteln oder Schimmelpilzgifte in Nüssen. Entgiftungskuren sollen diese für den Körper schädlichen Komponenten ausschwemmen – an einem, zwei oder mehreren Tagen bis hin zu mehreren Wochen. Folgende Maßnahmen gehören zum Entgiften:

  • Gesunde Ernährung: Sie soll körpereigene Reinigungsprozesse unterstützen. Verzichtet wird auf Fertigprodukte, Alkohol, Kaffee, raffinierte Zucker, Weißmehlprodukte, gesättigte Fette und salzige Speisen. Tierische Lebensmittel wie Fleisch und Milchprodukte sollen gemieden werden. Bevorzugen Sie Fisch anstelle von Fleisch. So oft wie möglich gehört Obst, Gemüse und Salat auf den Speiseplan und naturbelassene Öle und Fette wie Leinöl, Rapsöl, Walnussöl, Hanföl, Kokosöl oder Olivenöl. Küchenkräuter wie Basilikum, Petersilie, Rosmarin und Minze zählen auch zu den Detox-Lebensmitteln.

  • Stress reduzieren: Der Körper soll zur Ruhe kommen, zum Beispiel mit Yoga, Qigong und Meditation.

  • Ungesunde Angewohnheiten ablegen: Dazu zählt zum Beispiel das Rauchen, chronischer Schlafmangel oder hastiges Essen. Besser bewusst und langsam essen, ohne sich mit Smartphone oder Fernsehen abzulenken.

  • Viel Trinken

  • Körperpflege und Bewegung: Bürstenmassagen, Wechselduschen, Körperpeelings, Saunabesuche oder Dampfbäder sollen den Detox-Effekt verstärken. Sport wie Pilates, Wandern, Radfahren oder joggen bringt ins Schwitzen und fördert so die Entgiftung über die Haut.

Für wen sind Entgiftungskuren geeignet?

Drei Kilo zu viel auf den Rippen? Während einer Detox-Kur nehmen die meisten kurzfristig ein paar Pfunde ab, weil weniger Kalorien zugeführt werden als unter normalen Essgewohnheiten. Wer allerdings seine Ernährung nicht dauerhaft umstellt und mehr Bewegung in seinen Alltag einbaut, wird schnell wieder zunehmen. Daher sind die Kuren nicht für Abnehmwillige geeignet, die ihr neues Gewicht langfristig halten wollen.

Wer sich für eine Detox-Kur entscheidet, sollte auf jeden Fall gesund sein. Bettina Halbach, Ernährungswissenschaftlerin aus Wuppertal: "Schwangere, Stillende, Kinder, sehr alte Menschen und Menschen mit chronischen Krankheiten sollten von Detox-Programmen absehen." Das Reduzieren von Kalorien und eine krasse Umstellung der Ernährung können zu viel Stress für ihre Körper bedeuten und ihnen schaden. Bei gesunden Menschen ohne Vorerkrankungen spricht zwar nichts gegen eine Entgiftungskur, "generell kann sich unser Körper jedoch gut selbst entgiften", so Halbach: "Wer sich gesund ernährt und gesund lebt, braucht den Organismus nicht durch Detox-Kuren beim Entschlacken unterstützen." Der Ernährungskreis der Deutschen Gesellschaft für Ernährung oder die vegane Ernährungspyramide des Vegetarierbunds gelten als Orientierungshilfe.

"Wer allerdings generell zu viel isst, viel Fastfood vertilgt, viel raucht, häufig Alkohol konsumiert, sich wenig bewegt und sich oft gestresst fühlt, für den ist Detoxen auf jeden Fall eine Möglichkeit, sich wieder wohler zu fühlen in seiner Haut", meint Ernährungsexpertin Halbach. Eine Gewichtszunahme oder ein schlechtes Hautbild seien zum Beispiel Signale für ungesunde Gewohnheiten, die den Körper belasten. Manche Anbieter von Detox-Plänen sehen auch in Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Magen-Darm-Problemen, Allergien oder Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten Anzeichen dafür, dass sich schädliche Stoffe im Körper angereichert haben, die es zu beseitigen gilt.

Körpereigenes Detox durch Darm und Niere

Im Grunde reinigt sich der Körper ständig von selbst: 24 Stunden am Tag schwemmt er für den Körper unbrauchbare und schädliche Stoffe, sogenannte Stoffwechselendprodukte, über die Leber, die Nieren, den Darm, die Haut und über das Blut aus. Manche Abbauprodukte werden nicht über den Urin oder den Schweiß ausgeschieden, sondern über die Lunge, weil unser Stoffwechsel sie in Gase wie Kohlendioxid verwandelt. Der Biorhythmus gibt dabei das Tempo vor. Tagsüber ist unser körpereigenes Reinigungsprogramm aktiver als nachts.

Die Zellen sind für unsere Abfallbeseitigung zuständig. In jeder Zelle sind Vakuolen aktiv, die unbrauchbare Stoffe heraustransportieren. "Das ist eigentlich sehr niedlich: Man kann sich Vakuolen als schwebende Abfallsäcke vorstellen, die zur Zellwand wandern und dort durchgeschleust und eliminert werden", erklärt Bettina Halbach. Störende Elemente werden so aus der Zelle entfernt.

Autophagie: Zelle frisst Zelle

Wie bei einer Fastenkur, bei der völlig auf Nahrung verzichtet und nur Flüssigkeit zugeführt wird, nimmt man auch während der Detox-Kur tendenziell weniger Kalorien zu sich, als der Körper verbraucht. Weniger essen und längere Pausen zwischen den Mahlzeiten sollen positive Wirkungen auf die Gesundheit haben: Länger andauernde nüchterne Phasen fördern Wissenschaftlern zufolge die Autophagie. Damit ist die Fähigkeit der Zelle gemeint, beschädigte oder fehlgesteuerte eigene Bestandteile abzubauen. Das körpereigene Recycling soll die Zellen und somit auch den Körper jung halten. Es wird sogar diskutiert, ob Autophagie der Entstehung von Krankheiten wie Krebs vorbeugen kann.

Welche Detox-Nahrungsmittel gibt es?

Wasser gilt als das wichtigste Detox-Nahrungsmittel, weil es die Verdauung anregt. Ausreichend Trinken (30 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht gilt als Richtwert) hält Blut und Lymphe flüssig und unterstützt so die Niere beim Abbau von Stoffwechselendprodukten. Auch ungesüßte Tees oder Schorlen sind geeignet. Goji-Beeren zählen ebenfalls zu den Detox-Nahrungsmitteln, sie enthalten sekundäre Pflanzenstoffe und viele Antioxidantien wie Vitamin C und Beta-Carotin. Man kann die Beeren zum Beispiel statt Rosinen ins Müsli geben. Außerdem machen sich folgende Lebensmittel gut auf dem Detox-Plan, weil sie den Körper beim Entgiften unterstützen sollen:

  • Obst (vor allem Zitronen)

  • Salate

  • Gemüse (dunkle und herbe Blattgemüsesorten wie Rucola, Radicchio, Chicorée, Endivie, Spinat und Mangold enthalten viele verdauungsfördernde Bitterstoffe)

  • naturbelassene Öle und Fette sollen das Risiko von Entzündungen senken (zum Beispiel in Leinöl, Rapsöl, Walnussöl, Hanföl, Olivenöl, Kokosöl, Avocado, Ölsaaten und Nüsse)

  • Knoblauch

  • Ingwer

  • grüner Tee

  • Küchenkräuter (Basilikum, Rosmarin, Thymian, Salbei, Petersilie, Minze, Koriander, Kurkuma)

Detox in sechs Schritten an zwei Tagen – so gehts!

Nicht nur der Körper, auch der Geist braucht ab und zu mal eine Auszeit. Der Psychologe Robert Puff gibt Tipps, wie Sie in sechs Schritten Körper und Psyche "entgiften" können:

  1. Betonen Sie positive Gefühle: Nehmen Sie Liebe, Vertrauen, Mitgefühl, Vergebung und Freude bewusst wahr. Damit verstärken Sie die guten Dinge in Ihrem Leben und konzentrieren sich auf das Positive. Dadurch haben negative Gedanken kaum noch Platz.

  2. Meditieren Sie morgens 20 Minuten. Die Konzentration auf sich selbst macht Ihren Geist ruhig und Sie können Ihre Gedanken sammeln. So starten Sie gestärkt in den neuen Tag.

  3. Arbeiten Sie an Ihren Zielen. Achten Sie nicht nur darauf, was Sie erreichen wollen, sondern machen Sie sich auch deutlich, was Sie bereits erreicht haben. Selbst kleine Aufgaben, die Sie bewältigt haben, sind es wert, beachtet zu werden.

  4. Trinken Sie keinen Alkohol. Nüchternheit befreit die Psyche und lässt Sie alles bewusst wahrnehmen. Jedes Erlebnis wird dann intensiver.

  5. Essen Sie viele Ballaststoffe und trinken Sie viel Wasser. Das reinigt den Darm und entgiftet den Körper.

  6. Führen Sie jeden Abend eine Trockenbürsten-Massage durch. Das verhilft nicht nur zu weicher Haut, sondern regt die Blutzirkulation im gesamten Körper intensiv an.

Machen Sie es sich leicht: Wählen Sie für Ihr Detox-Programm ein Wochenende. Bereiten Sie sich und Ihren Haushalt auf den Ausnahmezustand vor. Warnen Sie gegebenenfalls "Unschuldige", die nicht mit Ihnen gemeinsam fasten wollen. Anschließend geht es zum Einkaufen, damit Sie alles für die Zwei-Tage-Detox-Kur haben, was Sie benötigen – denn Detox bedeutet nicht Nulldiät. Die Grundidee des folgenden Plans ist ein zweitägiges Basenfasten, das dem durch übermaßiges und ungesundes Essen übersäuerten Körper gut tun soll. Basenbildende Lebensmittel neutralisieren Säuren.

Freitag:

  • Einkaufen: stilles Mineralwasser, getrocknete Früchte (Pflaumen), Müsli (ideal: Mandelflocken), Obst und Salate (Blatt, Kohl, Kraut etc.)

  • Starten Sie am Freitagabend mit Pellkartoffeln und einer Tasse Kräutertee.

  • Gehen Sie zeitig zu Bett, um Schlaf nachzuholen.

Samstag:

  • Beginnen Sie mit Ballaststoffen: Fünf Backpflaumen sind ideal.

  • Trinken Sie viel stilles Mineralwasser.

  • Kreislauf in Schwung bringen: nicht mit Kaffee, sondern mit Joggen oder einer kleinen Runde Walking – danach eine Warm-Kalt-Wechseldusche nach Kneipp

  • Frühstück: Obst und Müsli

  • Bewegung ist angesagt. Wie wäre es mit Hausputz oder Keller ausmisten?

  • Mittagessen: Rohkostsalate. Als Dressing genügen etwas Olivenöl und ein Schuss Zitronensaft, denn auch wenn Zitrone sauer schmeckt, ist sie ein hervorragender Basenbildner.

  • Jetzt nochmals raus an die frische Luft, danach ist eine halbe Stunde Powernapping angesagt.

  • Abendessen: Gemüsesuppe. Nach 15 Uhr auch bitte keine Rohkost mehr essen.

Sonntag:

  • Der Tag beginnt mit fünf Backpflaumen, danach geht es wieder zum...

  • ...Frühsport und einem kurzen Lauf oder Spaziergang in der Morgenluft, hinterher Wechselduschen.

  • Das Früchte-Müsli stärkt Sie für den weiteren Tag.

  • Nutzen Sie die Zeit für Entspannungsübungen und lassen Sie die Seele baumeln.

  • Wieder Rohkost zum Mittagessen? Wie Sie wollen. Es darf aber auch gedämpftes Gemüse sein.

  • Zum Abendessen warme Kartoffeln. Sie binden, was der Körper über den Darm ausscheiden will und am Montagmorgen ist der Frühjahrsputz der Zellen abgeschlossen.

Trinken ist wichtig, aber bitte das Richtige: Stilles Mineralwasser, Schorlen oder Tees (Früchtetee, Kräutertee) dürfen Sie unbegrenzt genießen, aber bitte nicht nachzuckern. Wen der Hunger übermannt: Tomaten mit Pfeffer und Olivenöl sind ein leckerer Snack für Zwischendurch.

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