Süßstoff Aspartam laut EU-Behörde ungefährlich
Aspartam ist als Süßstoff so gängig wie umstritten, laut EU-Lebensmittelbehörde aber ungefährlich - solange keine extrem hohen Mengen davon verzehrt werden. Aspartam findet sich vor allem in Light-Getränken, -Kaugummis und -Nachspeisen.
Aspartam hat verglichen mit anderen Süßstoffen einen besonders schlechten Ruf. Zwar gibt es auch Gegner von Cyclamat und sogar dem pflanzenbasierten Süßstoff Stevia sind längst nicht alle wohlgesonnen. Die Anti-Aspartam-Lobby zeigte sich jedoch besonders unerbittlich: Obwohl Studien die Unbedenklichkeit des Süßstoffs stützten, verbreiteten seine Gegner jahrelang über das Netz, die Substanz verursache Kopfschmerzen und neurologische Störungen, so gut wie jede Art von Krebs und andere Zivilisationskrankheiten.
Die EU-Lebensmittelbehörde (EFSA) hat sich Aspartam nun für eine Neubewertung vorgeknöpft und kommt zu dem Ergebnis, dass die Kunstsüße keine Gesundheitsgefahr darstellt. Solange der Süßstoff in üblichen Mengen aufgenommen wird, richten demnach weder Aspartam noch seine drei Abbauprodukte - Phenylalanin, Methanol und Asparaginsäure - Schäden an, sie verweilen auch nicht lange im Körper. Die Höchstmenge an Aspartam überschreitet zum Beispiel erst ein Erwachsener, der am Tag über vier Liter Light-Getränke mit Aspartam zu sich nimmt.
Zahlreiche Studien konnten Gefährlichkeit von Aspartam nicht beweisen
Laut EFSA ist Aspartam in den vergangenen 30 Jahren Gegenstand zahlreicher Studien gewesen, die allesamt keine krebserregende oder anderweitig gesundheitsschädliche Wirkung von Aspartam beweisen konnten. Zu den Aufgaben der EFSA gehört es unter anderem, dieses wissenschaftliche Material zu sichten und auszuwerten.
Wissenschaftler der Universität Köln widmeten sich 2006 ebenfalls der Gesundheitsgefahr, die von Süßstoffen ausgehen könnte. Lediglich in einer Studie ist demzufolge belegt worden, dass der starke Konsum von Süßstoffen, also mehr als 1,68 Milligramm pro Tag, das Risiko von Blasenkrebs um das 1,3-Fache erhöht. Ein ähnlich hohes Risiko liegt jedoch vor, wenn jemand viel Kaffee trinkt oder häufig an Blasenentzündungen leidet.
Aspartam ist etwa 200-mal süßer als Zucker. Das weiße Pulver ist in Europa eigenständig als Tafelsüßstoff zugelassen sowie als Zusatzstoff in Light-Produkten (oft in Kombination mit anderen künstlichen Süßstoffen). Als Zusatzstoff trägt Aspartam die E-Nummer 951, oft steht aber einfach Aspartam in der Zutatenliste.
Seltene Stoffwechselkrankheit: Wann Aspartam doch schädlich ist
Aufpassen mit dem Süßstoff müssen jedoch Menschen mit dem seltenen Stoffwechseldefekt Phenylketonurie (PKU). Ihr Körper kann das Aspartam-Abbauprodukt Phenylalanin - eine Aminosäure - nicht verstoffwechseln, es reichert sich im Körper an. PKU-Patienten müssen deswegen in ihrer Ernährung weitgehend auf Phenylalanin und demnach auch Aspartam verzichten.