Schnell braun werden ohne der Gesundheit zu schaden: So geht's!
Viele haben den Wunsch nach knackiger Bräune. Wie aber kann man möglichst schnell braun werden, ohne zugleich das Hautkrebsrisiko in die Höhe zu treiben?
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Artikelinhalte im Überblick:
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Sonnenstrahlung erhöht Krebsrisiko
Wie schnell jemand braun – oder aber rot – wird, hängt maßgeblich vom Hauttypen ab. Dunklere Typen werden naturgemäß schneller braun, die Haut bildet also unter dem Einfluss von UV-Strahlung mehr von dem Pigment Melanin, um das Erbgut in den Zellkernen vor schädlichen Einflüssen zu schützen.
Menschen mit sehr heller Haut dagegen neigen verstärkt zu Sonnenbränden und haben damit auch ein höheres Risiko für Hautkrebs. Studien haben gezeigt, dass schon wenige Sonnenbrände das Krebsrisiko massiv erhöhen. Denn jeder einzelne Sonnenbrand verursacht Erbgutschäden in den Hautzellen, die zur Entwicklung von Krebszellen führen können. Besonders Sonnenbrände im Kindesalter sind für spätere Hautkrebserkrankungen ein wesentlicher Risikofaktor.
Davon abgesehen fördert UV-Licht die Entstehung von Falten und Pigmentflecken. Experten sprechen von "lichtbedingter, vorzeitiger Hautalterung".
Sonnenbaden um schnell braun zu werden ist gefährlich
Unzählige Menschen brutzeln an Seen, Flüssen, Meeresküsten, auf dem Balkon oder im Garten. Andere schwören auf das Solarium, um ihre Haut im Winter vorzubräunen oder im Frühling umso schneller einen bronzefarbenen Teint zu bekommen.
Damit tun sie ihrer Haut und dem Körper aber nichts Gutes, warnt die Deutsche Krebshilfe. "Gesunde Bräune gibt es nicht", stellt die Organisation in einem ihrer Patientenratgeber klar. Denn die Bräunung der Haut an der Sonne ist nichts anderes als ein Abwehrmechanismus des Körpers, um die Haut vor UV-Schäden zu bewahren.
Auch die WHO wertet UV-Strahlung – ob künstlich oder natürlich – als einen der größten Krebsrisikofaktoren überhaupt. Eine Studie belegt: Wer sich bis zum Alter von 35 Jahren regelmäßig im Solarium sonnt, verdoppelt damit sein Risiko für den besonders gefährlichen schwarzen Hautkrebs, das maligne Melanom. Er streut schnell (Metastasenbildung) und führt vergleichsweise häufig zum Tod.
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Bräunung ist eine Notwehr-Reaktion der Haut
Jedes Sonnenbad, zumal ohne Sonnencreme oder nur mit niedrigem Lichtschutzfaktor, geht zu Lasten der Gesundheit. Die Deutsche Krebshilfe empfiehlt ein Maximum von 50 Sonnenbädern jährlich, wobei künstliche und natürliche UV-Bestrahlung addiert werden.
Deshalb rät die Krebshilfe generell von Solarienbesuchen ab, auch wenn sie der Vitamin-D-Produktion dienen. Spätere Hautschäden bis hin zu bösartigen Tumoren könnten nicht ausgeschlossen werden. Auch vom "Vorbräunen" als Urlaubsvorbereitung hält die Organisation nichts: Es erhöhe die Eigenschutzzeit der Haut nur minimal.
Schnell und gesund braun werden mit Selbstbräuner
Auch, wenn Sonnenbaden keinesfalls eine empfehlenswerte Maßnahme ist, um schnell braun zu werden, muss niemand auf gebräunte Haut verzichten: Wer einen gebräunten Körper haben möchte, ohne seiner Haut das erhöhte Risiko für Hautkrebs und vorzeitige Hautalterung zuzumuten, kann Selbstbräuner-Lotionen und Sprays verwenden, die die Haut bräunen.
Kostenspieliger aber dafür oft mit besseren Ergebnissen ist Spray-Tanning: Dabei wird der Körper in speziellen Kabinen rundum eingesprüht. Der Wirkmechanismus der Sprühbräune: Es wird der Selbstbräuner Dihydroxyaceton, kurz DHA, gleichmäßig auf die Haut aufgebracht. DHA bräunt die oberste Hautschicht und hält etwa eine Woche lang, schützt aber nicht vor Sonnenbrand und anderen UV-lichtbedingten Hautschäden.
UV-Strahlung wichtig für Vitamin-D-Bildung
Doch ein gewisses Maß an Sonne ist unter Beachtung des richtigen Sonnenschutzes auch wichtig und gesund für den Körper. Unter dem Einfluss von UV-Strahlen wird in der Haut Vitamin D gebildet, das unter anderem wichtig für gesunde Knochen und das Immunsystem ist. Im Sommer oder im Urlaub in wärmeren Gefilden legt der menschliche Körper einen Vitamin-D-Speicher an. Im Winter leert sich dieses Depot, viele leiden dann unter Vitamin-D-Mangel, den man aber mit Tabletten ausgleichen kann.
Um genügend Vitamin D für den Tagesbedarf zu produzieren, reicht es meist schon, unbedeckte Körperstellen wie Gesicht, Hände und Unterarme 15 bis 20 Minuten den Sonnenstrahlen auszusetzen – selbst im Winter oder bei bewölktem Himmel in Deutschland. Je mehr Körperoberfläche dabei frei liegt, desto schneller ist der Vitamin-D-Bedarf gedeckt. Bei Sonnenschein und in Badekleidung produziert der Körper innerhalb kürzester Zeit genug Vitamin D.