Faltenbehandlung: Das sollten Sie wissen
Junge, glatte Haut haben – das wünschen sich mit zunehmendem Alter viele Menschen. Bereits ab Mitte 20 zeigen sich bei vielen die ersten kleinen Falten. Die moderne Faltenbehandlung kommt ohne Skalpell und Betäubung aus. Welche Methoden es gibt und worauf man achten sollte.
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Die Haut schützt vor schädigenden Umwelteinflüssen, Krankheitserregern, reguliert die Körpertemperatur und ist zuständig für den Tastsinn. Doch normale genetisch bedingte Hautalterungsprozesse sorgen dafür, dass die Haut mit der Zeit ihre optimale Struktur verliert. Falten sind ein Anzeichen, dass die Elastizität der Haut nachlässt.
Artikelinhalte im Überblick:
Aufbau der Haut
Die Haut besteht aus verschiedenen Schichten, die unterschiedliche Funktionen haben:
Oberhaut (Epidermis): schützt den Körper als äußere Barriere vor UV-Strahlen, Infektionen und anderen Umwelteinflüssen
Lederhaut (Dermis): sorgt für Elastizität und Spannkraft, ist für den Fingerabdruck verantwortlich sowie für die Sinneswahrnehmung, da sie Nervenzellen und Blutgefäße enthält.
Unterhaut (Subkutis): ist ein Energiespeicher, fungiert als wärmende Isolationsschicht und schützt die Haut mechanisch vor Knochen und Muskeln, die sich darunter befinden.
Für die Entstehung von Falten ist die Lederhaut entscheidend, die aus vernetzten Kollagenfasern besteht. Sie sorgen für die Dehnbarkeit der Haut und dass sie straff ist. Zwischen den Kollagenzellen ist Hyaluronsäure eingelagert, wodurch die Wasserbindungsfähigkeit der Haut erhöht wird.
So entstehen Falten in der Haut
Der gesamte Prozess der Hauterneuerung, von der Zellneubildung bis zur Abstoßung alter Hautzellen, dauert etwa vier Wochen. Das natürliche Nachlassen der Stoffwechselaktivitäten führt dazu, dass bestimmte Zellbildungsprozesse langsamer ablaufen, sodass erste Falten entstehen können. Betroffen sind vor allem Oberhaut und Lederhaut: Anstatt vier Wochen dauert die Erneuerung der Oberhaut jetzt bis zu 40 Tage. Weil nicht mehr so viele Hautzellen produziert werden, wird die Haut immer dünner und kann immer weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Feuchtigkeitsbindende Substanzen wie Hyaluronsäure und Harnstoff werden zudem immer weniger produziert. Zusätzlich verringert sich die Anzahl der elastischen Zellen. Die elastischen Fasern in der Lederhaut beginnen auszuleiern und die Spannkraft der Haut geht verloren. Ab dem 40. Lebensjahr reduziert sich auch die Anzahl der Talgdrüsen erheblich. Weniger Hautzellen, weniger Fett und weniger Feuchtigkeit – diese Prozesse führen dazu, dass die Haut im Laufe der Zeit immer trockener und spröder wird und Falten bekommt.
Welche Methoden gibt es zur Faltenbehandlung?
Grundsätzlich wird bei der Faltenbehandlung zwischen abbaubarem und nicht abbaubarem Material unterschieden. Zu letzteren zählen beispielsweise Produkte, die Acrylkügelchen oder Silikonöl enthalten. Diese sind sicht- und tastbar und können zu schmerzhaften Entzündungen im Gewebe führen. Eine Entfernung solcher Implantate ist schwierig und kann sichtbare Narben hinterlassen.
Empfehlenswerter sind dagegen Materialien, die abbaubar sind, wie beispielsweise Botulinumtoxin (Botox) oder Plasmagel. Basis für dieses Füllgel ist das Blut des Patienten, genauer gesagt das Blutplasma. Das Plasmagel wird in der gewünschten Konsistenz hergestellt und damit Falten oder Hautpartien unterspritzt. Weitere Materialien für Filler sind zum Beispiel Hyaluronsäure, Kollagen oder Poly-L-Milchsäure.
Auch Eigenfett wird zur Glättung von Falten eingesetzt. Das körpereigene Material ruft keine allergischen Reaktionen hervor und verursacht daher keine gefürchteten Entzündungen. Bisher war die Eigenfettbehandlung allerdings nicht sehr erfolgversprechend, da der Körper die transplantierten Fettzellen sehr schnell wieder abbaut.
Wissen sollte man, dass die Substanzen zum Unterspritzen von Falten sich in ihrer Wirkdauer unterscheiden. Manchmal muss die nächste Injektion nach drei Monaten erfolgen, manchmal hält eine Spritze fast zwei Jahre. Alle diese Eingriffe bergen ihre Risiken und gehören unbedingt in die Hand von erfahrenen Expert*innen.
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