Schmerzarme Behandlung beim Zahnarzt
Haben Sie auch Bammel vor dem Zahnarztbesuch? Fürchten Sie sich vor den möglichen Schmerzen und Komplikationen? Das brauchen Sie nicht unbedingt zu haben. Denn längst gibt es sanfte Behandlungsmethoden. Ein Überblick.
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Beim Zahnarzt werden wir ein Volk von Angsthasen: 75 Prozent aller Deutschen haben Furcht vor einer Behandlung. Fünf Prozent gehen aus Angst gar nicht erst in die Praxis. Das ist das erschreckende Ergebnis einer Studie der Deutschen Gesellschaft für Innovative Zahnheilkunde (DGIZ e.V.). Diese Zahlen geben natürlich auch Zahnärzten zu denken. In der Folge bieten immer mehr Praxen schonende Zahnbehandlungen mit weniger Stress und Schmerzen an. Möglich ist dies dank moderner Ultraschall- und Laser-Methoden, Lachgas und Hypnose. Damit verliert der Zahnarztbesuch viel von seinem früheren Schrecken.
Lachgas beruhigt und vertreibt Panik
Angstlösende Tabletten machen die Behandlung für viele erträglicher, können aber bei regelmäßiger Anwendung abhängig machen. Um bei Kindern und Angstpatienten Panik gar nicht erst aufkommen zu lassen, empfehlen manche Zahnärzte die dentale Lachgassedierung (Sedierung bedeutet Beruhigung) als probates Mittel. „Dieses Lachgas wirkt nicht nur schmerzstillend, sondern zudem auch äußerst beruhigend und angstlösend“, beschreibt Dr. Jochen H. Schmidt, Inhaber des Carree Dental in Köln, den Vorzug der vor allem in England und den USA etablierten Methode.
Über eine Nasenmaske wird dem Patienten das Gemisch aus Lachgas und Sauerstoff verabreicht. Das Ergebnis lässt nicht lange auf sich warten: Bereits nach einigen Atemzügen fühlt man sich locker und entspannt. Dennoch ist der Patient weiterhin ansprechbar und bei vollem Bewusstsein, spürt aber dennoch so gut wie nichts von der folgenden Betäubungsspritze.
Hypnose reduziert die Angst
Als weitere Methode, Beklemmungen abzubauen und innere Ruhe zu finden, gilt die Hypnose: Unter Anleitung eines speziell dafür ausgebildeten Zahnarzts konzentriert sich der Patient auf ein besonders angenehmes Erlebnis und erreicht so einen Zustand der Ausgeglichenheit. Atmung und Pulsschlag sinken, auch Angstgefühle und Schmerzwahrnehmung nehmen in Trance deutlich ab. Der Zahnarztbesuch wird so zum entspannenden Erlebnis, dem auch Angstpatienten beruhigt entgegensehen können.
Laser hat den Bohrer verdrängt
In vielen Fällen löst Furcht vor Schmerzen beim Bohren oder Zähneziehen die Panik aus. Dabei sind die heutigen Behandlungsmethoden kaum noch mit den Verfahren unserer Kindheitstage zu vergleichen. Längst hat der Laser in vielen Praxen den Bohrer verdrängt: Ohne die beängstigenden Bohrgeräusche können Kariesstellen so berührungslos entfernt werden.
Ultraschall ersetzt die Handarbeit des Zahnarzts
Und auch Parodontitis – Deutschlands Zahnkiller Nr. 1 – lässt sich dank Laser und Ultraschall heute sanfter behandeln. War es bisher gängige Praxis, dass der Zahnarzt mit speziellen Werkzeugen die Ablagerungen in den Zahnfleischtaschen mühsam in Handarbeit entfernen musste, so geschieht dies heute sanft und schmerzlos per Ultraschall-Behandlung.
Das schonende Verfahren erspart dem Zahnmediziner viel Kraftaufwand und den Patienten einen operativen Eingriff. Begleitend können Antibiotika und desinfizierende Mundspülungen eine erneute Infektion verhindern. Neben dem Ultraschallgerät gibt es als vielversprechende Innovation auf dem Gebiet einen Laser, der ebenfalls die Beläge in den Taschen schnell und sicher entfernt. Ein weiteres neues Lasermodell dient ausschließlich der Desinfektion, und ist auch in Kombination mit dem Ultraschallgerät einsetzbar.
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