Ist die Wasserpfeife gesünder?
Die Wasserpfeife (Shisha) ist kälter und für viele dadurch angenehmer. Durch die Wasserfilterung schadstofffrei oder gesünder ist der Qualm aber nicht. Der Grund dafür liegt unter anderem in der Rauchdauer. Außerdem macht die Wasserpfeife genauso abhängig wie jeder andere Tabakkonsum – und kann noch dazu Infektionskrankheiten den Weg ebnen.
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Dichter Rauch, der süß schmeckt und duftet: Shishas sind vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebt. Wer statt Zigaretten deshalb Wasserpfeife raucht, tut seinem Körper aber nichts Gutes, warnen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA).
Beim Shisharauchen wird der Tabak nur erhitzt, nicht verbrannt. Außerdem kühlt das Wasser, das der Rauch durchläuft, ihn ab. Dadurch kratzt er weniger in den Lungen. Das Wasserpfeife Rauchen mag sich also subjektiv gesünder anfühlen. In Wahrheit machen neben Nikotin, Teer und einer großen Menge Kohlenmonoxid vor allem die zahlreichen Zusatzstoffe im Tabak den Shisharauch zu einer unkalkulierbaren Gesundheitsgefahr. Beim Erhitzen von Glyzerin entstehen krebserregende Stoffe. Außerdem stecken im Rauch aus der Wasserpfeife giftige Schwermetalle wie Blei, Cadmium, Chrom und Arsen, die ebenfalls Tumore auslösen.
Große Mengen Schadstoffe im Shisharauch
Zwar lauern im Shishatabak weniger von diesen vier Giftstoffen als in Zigaretten, selbst wenn er aromatisiert ist. Dafür aber weit mehr Nikotin, Kohlenmonoxid und Teer. Der Hinweis „Null Prozent Teer“ auf vielen Tabakpackungen für Shishas führt in die Irre: Teer entsteht immer erst beim Verbrennen oder Erhitzen des Tabaks. Zusätzliche Schadstoffe liefern die Holzkohlen, die zum Wasserpfeiferauchen nötig sind. Die Filterwirkung des Wassers dagegen halten Forscher für überschätzt.
Außerdem stopfen Shisharaucher fünf bis 20 Gramm Tabak in den Topf – eine Zigarette dagegen wiegt kaum ein Gramm. Deshalb dauert eine „Shishasession“ gut und gerne ein paar Stunden. Die dabei aufgenommene Rauchmenge entspricht fünf bis zehn Packungen Zigaretten, schätzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Andererseits rauchen Wasserpfeifennutzer meistens deutlich seltener – der durchschnittliche Shisharaucher etwa ein bis zwei Mal pro Woche – oder nur in Gesellschaft. Dem BfR zufolge entspricht dieses Rauchverhalten etwa zwei Zigaretten täglich, was die Nikotinaufnahme angeht.
Wasserpfeifenrauch erhöht das Krebsrisiko an Mund, Lunge und Rachen
Trotzdem macht auch – oder gerade – die Shisha süchtig nach dem Nervengift und erhöht das Risiko für Krebs zum Beispiel an Lunge, Mund, Darm und Blase. Und noch ein Gesundheitsrisiko lauert in der geselligen Rauchrunde mit Wasserpfeife: Über das gemeinschaftlich verwendete Mundstück wandern etwa Herpes- und Erkältungsviren von einem Raucher zum nächsten.
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