Gegen Entzündungen und seelische Leiden

Sulfur – Schwefel in der Homöopathie

Schwefel spielt im menschlichen Körper eine wichtige Rolle für den Eiweißhaushalt und Energiestoffwechsel. Als homöopathisches Mittel wird er unter der Bezeichnung Sulfur gegen chronische Entzündungen mit starkem Juckreiz und geröteter trockener Haut, Entzündungen der Bindehaut oder der Gehörgänge, aber auch bei psychisch bedingten Verhaltensauffälligkeiten eingesetzt.

Schwefelkristalle Sulfur
© iStock.com/travelpixpro

Schwefel – in der Homöopathie als Sulfur bezeichnet – ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol S. Es findet sich in der mittleren Erdschale in etwa 1.000-3.000 Kilometern Tiefe und gelangte früher ausschließlich über Vulkanausbrüche und andere seismologische Aktivitäten an die Erdoberfläche.

Heute wird Schwefel durch den Abbau von Gips, schwefelhaltiger Kohle, Erdöl, Erdgas und Ölschiefer gewonnen. Er ist reaktionsfreudig und kann sich mit fast allen anderen Elementen verbinden. Bereits im Altertum wurde Schwefel vom Mensch für religiöse Zwecke und als Desinfektionsmittel eingesetzt. Außerdem war er ein Bleich- und Färbemittel und Bestandteil von Schießpulver.

Im Körper spielt Schwefel eine tragende Rolle für den Energie- und Eiweißstoffwechsel. Schwefelbäder, wie sie häufig in Thermen angeboten werden, versprechen bei regelmäßiger Anwendung durch die direkt über die Haut aufgenommenen Inhaltsstoffe Beschwerden wie Rheuma, Allergien und Schuppenflechte zu lindern.

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Lifeline/Wochit

Anwendung: Sulfur gegen chronische Entzündungen

In der Homöopathie wird Schwefel unter der Bezeichnung Sulfur in vielerlei Bereichen angewandt. So kann Sulfur chronischen Entzündungen an praktischen allen Organen entgegenwirken. Besonders bei Beschwerden der Atemwegsorgane, des Magen-Darm-Trakts und des Bewegungsapparats zeigt Sulfur eine entzündungshemmende Wirkung. Anwendungsgebiete sind zum Beispiel Bindehautentzündung, Lidrandentzündung, Ohrenschmerzen, stark juckende und gerötete Hautausschläge und Ekzeme.

Wird Sulfur zur Behandlung von psychischen Erkrankungen und Verhaltensauffälligkeiten eingesetzt, muss dies unbedingt von einem Homöopathen, Arzt oder Apotheker abgeklärt worden sein.

Typische Potenzen und Dosierung von Sulfur

Die Psyche ist um einiges komplexer und schwieriger zu analysieren als der Körper. Daher braucht es viel Fingerspitzengefühl und noch mehr Erfahrung, um das passende Mittel mit der optimalen Potenz zu wählen und dieses richtig zu dosieren. Daher gilt es die Dosierung und Potenz mit einem Experten abzusprechen.

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Jeder Mensch ist individuell und vielerlei Aspekte – auch psychische –  fließen in die Mittelwahl ein. Vor allem Schwangere, Stillende und Babys sollten vor der Einnahme einer Erstanamnese unterzogen werden.

In folgenden Situationen empfiehlt sich, einmal täglich fünf Globuli Sulfur D12 einzunehmen:

  • bei trockener, schuppender, geröteter Haut mit Juckreiz infolge einer längeren Kortisonbehandung oder einer Infektion

  • Bindehaut- und Lidrandentzündungen aufgrund einer Infektion oder längeren Kortisonbehandlung mit brennenden Rötungen, die Haut um die Augen ist gerötet, juckt und schuppt

  • bei übelriechenden Ausdünstungen aufgrund chronischer Entzündungen oder als Nebenwirkung allopathischer Arzneimittel

  • wenn die Gehörgänge anhaltend entzündet sind

Achtung: Bei der Behandlung mit Sulfur ist wie auch bei anderen homöopathischen Mitteln eine Erstverschlimmerung möglich.

Leitsymptome für Sulfur

Nicht nur körperliche, sondern auch psychische Beschwerden beeinflussen die Mittelwahl. Treffen mehrere der folgenden Leitsymptome auf den Patienten zu, gehört Sulfur zumindest zum Teil zur homöopathischen Behandlung:

  • Hitze in den Füßen – sie werden aus dem Bett gestreckt
  • übermäßiges Schwitzen, übelriechender Schweiß
  • Hitzegefühl an Scheitel und Beinen (Burning-Feet-Syndrom)
  • chronische Stoffwechselerkrankungen mit Leberleiden
  • Hämorrhoiden
  • Krampfadern
  • übelriechende Absonderungen (Hautgeschwüre, Schweiß, Stuhl, Urin, Menstruation, Ausfluss, Blähungen), die auch wund machen
  • brennende Schmerzen
  • gerötete, brennende Körperöffnungen
  • Juckreiz, der durch Wäre und Wasser verschlechtert wird
  • Aufwachen beim geringsten Geräusch, einige Stunden guter Schlag, restliche Nacht schlaflos
  • Durchfall
  • Hauterkrankungen und -ausschläge

Die Beschwerden verschlechtern sich durch:

  • Stehen
  • Bettwärme
  • Anstrengung
  • Wollkleidung
  • Anstrengung

Die Beschwerden verbessern sich durch:

  • Bewegung an der frischen Luft
  • trockenes, warmes Wetter
  • lockere und leichte Kleidung
  • Schwitzen

Ähnlich wirkende homöopathische Mittel mit vergleichbaren Leitsymptomen

Arsenicum album

Die Ähnlichkeit zwischen Arsenicum album und Sulfur besteht in den brennenden Schmerzen, Hautausschlägen und den wundmachenden Absonderungen. Der große Unterschied ist, dass Menschen, die auf Arsenicum ansprechen, ruhelos sind und Angst davor haben alleine zu sein. Außerdem verbessern sich ihre Beschwerden durch Liegen und Wärme. Arsenicum album ist ein bewährtes Mittel bei Brech-Durchfall.

Phosphor

Auch hier ist die Ähnlichkeit durch die brennenden Schmerzen gegeben. Ansonsten wird Phosphor gekennzeichnet durch Schwäche mit Zittern, Verlangen nach kalten Getränken und die Besserung während des Schlafens.

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