Rumex: Homöopathisches Hustenmittel
Rumex crispus hat sich in der Homöopathie vor allem als Husten- und Erkältungsmittel bewährt, da es einen starken Bezug zum Kehlkopf und zu den Atemwegen besitzt. Wer kann das Hustenmittel anwenden und welche Dosierung kommt infrage?
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Neben seinem Einfluss auf Husten, Atemwegs- und Erkältungskrankheiten, hat Rumex crispus zwei weitere Wirkungsbereiche, die Haut sowie den Magen-Darm-Trakt. So kann der krause Ampfer auch bei erkältungsbedingten Magen-Darm-Problemen eingesetzt werden. Außerdem soll er für Linderung bei Hautbeschwerden sorgen, die zusammen mit Juckreiz auftreten.
Artikelinhalte im Überblick:
- Was ist Rumex crispus?
- Anwendungsgebiete
- Wem hilft Rumex crispus?
- Leitsymptome
- Einnahme und Dosierung von Rumex crispus
Was ist Rumex crispus?
Rumex crispus ist ein beliebtes homöopathisches Akutmittel mit vergleichsweise kurzer Wirkdauer. Es wird aus dem frischen Wurzelstock des krausen Ampfers gewonnen. Diese Pflanze gehört zur Familie der Knöterichgewächse und ist mit dem besser bekannten Sauerampfer (Rumex acetosa) verwandt. Anders als Sauerampfer, ist der krause Ampfer jedoch nicht für den frischen Verzehr im Salat geeignet. Denn seine Wurzeln wirken abführend und die Samen eher stopfend.
Anwendungsgebiete von Rumex
Klassisches Haupteinsatzgebiet des krausen Ampfers sind die oberen und unteren Atemwege. Bei folgenden Beschwerden kommt Rumex typischerweise zur Anwendung:
- Erkältungskrankheiten mit trockenen Schleimhäuten
- Fließschnupfen
- häufiges Niesen
- Husten (trockener sowie chronischer Reizhusten, mit Kitzeln im Hals)
- ständiges Räuspern
- Asthma bronchiale
- Kehlkopfentzündung
- Halsentzündung
- Rachenentzündung
Daneben wirkt Rumex aber auch auf den Magen-Darm-Trakt und kann für Linderung sorgen bei:
- wässrigem Durchfall, der vor allem frühmorgens auftritt
- Blähungen
- chronischer Gastritis
- Sodbrennen
- Übelkeit
Ein drittes Anwendungsgebiet von Rumex ist die Haut. Folgende Hautbeschwerden sprechen für den Einsatz des krausen Ampfers:
- juckende Ausschläge mit roten Bläschen
- Akne im Gesicht und am Rücken
- allergische, juckende Hautreaktionen
- Nesselsucht
- juckende Beine beim Auskleiden
Bei wem kann Rumex angewendet werden?
Rumex gilt als vergleichsweise kurz wirksames Akutmittel, das grundsätzlich in jedem Lebensalter angewendet werden kann.
Wichtig: Sehr sensible Gruppen, wie Schwangere, Stillende, Säuglinge und Kinder unter zwölf Jahren sollten bei der Einnahme von Rumex crispus zurückhaltend sein. Das gilt vor allem für die Selbstbehandlung, die in der Regel mit besonders niedrigen Potenzen erfolgt. Denn der pflanzliche Ausgangsstoff für das homöopathische Arzneimittel enthält Bestandteile, die leicht giftig sind und Unwohlsein hervorrufen können.
Zwar sind die Inhaltstoffe in homöopathischen Arzneimitteln durch die Potenzierung stark verdünnt. Trotzdem sollte eine Behandlung hier vorsichtshalber nur auf Anraten und unter Aufsicht von homöopathisch geschulten Ärzt*innen oder in Homöopathie erfahrenen Hebammen oder Heilpraktiker*innen durchgeführt werden.
Welche Leitsymptome sprechen für die Anwendung von Rumex crispus?
Für die Wahl des richtigen homöopathische Arzneimittels sind die spezifischen Leitsymptome der Patient*innen ausschlaggebend. Darunter versteht man die beobachteten Hauptbeschwerden. Jedem homöopathischen Arzneimittel ist eine genau definierte Auswahl an Symptomen zugschrieben. Als ganzheitlich orientierte Heilkunde sind das in der Regel nicht nur körperliche Symptome, sondern meist auch psychische Merkmale, Beschwerden sowie Befindlichkeiten.
Je mehr und ausgeprägter die Leitsymptome eines homöopathischen Arzneimittels auch bei Patient*innen beobachtet werden, umso passender gilt nach dem homöopathischen Ähnlichkeitsprinzip das gewählte Mittel.
Folgende Beschwerden sprechen für die Behandlung mit Rumex:
- trockener Husten mit wenig bis keinen Auswurf
- trockene, gereizte Schleimhäute
- Kitzelreiz in Hals und Kehlkopf
- große Empfindlichkeit gegen Kälte
- Sprechen und Einatmen führt zu Hustenreiz
- Kloßgefühl im Hals
- häufiges Niesen
- weiß-braun belegte Zunge
- Kratzen im Hals
- ständiges Räuspern
- wässriger Durchfall am Morgen
- Teilnahmslosigkeit und Apathie
- niedergeschlagenes Gemüt
- leicht reizbare Stimmung
- Hautjucken bei Kontakt mit kühler Luft
- Stechen in der Brust und Wundgefühl in den Bronchien
Einnahme und Dosierung von Rumex crispus
Homöopathische Medikamente sind in der Regel potenziert. Das heißt, der jeweilige Ausgangsstoff ist stark verdünnt und nur noch in sehr geringem Maße enthalten. Durch die Einnahme sollen so Impulse im Körper gesetzt werden, die die Selbstheilung anregen. Durch den geringen Wirkstoffgehalt können homöopathische Arzneimittel in der Regel bedenkenlos auch von Kindern sowie schwangeren und stillenden Frauen eingenommen werden.
Für die Selbstbehandlung mit Rumex crispus werden in erster Linie niedrig dosierte Potenzen von D2 bis D12 aus der Apotheke empfohlen. Die Einnahme als homöopathisches Einzelmittel kann dabei in Form von homöopathischen Tabletten, Tropfen oder Globuli erfolgen. Dazu dreimal täglich entweder drei Globuli, drei Tropfen oder eine Tablette Rumex crispus im Mund unter der Zunge zergehen. Im Akutfall kann die Arzneimittelgabe auch stündlich wiederholt werden. Die Tages-Höchstmenge von zehn Einnahmen sollte dabei aber nicht überschritten werden.
Bessern sich die Beschwerden, darf die Anzahl der Gaben entsprechend gedrosselt und auf zwei beziehungsweise einmal täglich reduziert werden. Sobald die Symptome verschwunden sind, sollte man die Behandlung beenden.
Rumex crispus ist auch in einigen homöopathischen Kombinationspräparaten enthalten. Darin werden verschiedene homöopathische Wirkstoffe, die sich zur Behandlung bestimmter Krankheitsbilder und Zustände gut ergänzen, miteinander kombiniert.
Höhere Potenzen und sogenannte Hochpotenzen des Einzelmittels Rumex crispus (C30, C200 oder C1000) sind für die Behandlung von starken, akuten Krankheiten sowie für chronische Beschwerden geeignet. Homöopathische Arzneimittel in höheren und Hochpotenzen sollten nicht in Eigenregie eingenommen werden, sondern nur nach Rücksprache und unter Kontrolle von in Homöopathie ausgebildeten Therapeut*innen erfolgen.
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