Glaubersalz

Natrium sulfuricum: Homöopathisches Lebermittel zum Entgiften

Natrium sulfuricum hat eine heilsame Wirkung auf die Organe des Verdauungstrakts, wie Darm, Leber und Galle. Es wird aber auch bei Atemwegserkrankungen wie Husten, Asthma und Schnupfen eingesetzt und hilft bei Kopfschmerzen mit Schwindel, depressiven Verstimmungen sowie bei Hautveränderungen und Warzen.

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© iStock.com/Eva-Katalin

Ausgangsstoff für das homöopathische Arzneimittel Natrium sulfuricum ist das Natriumsalz der Schwefelsäure, vielen besser bekannt als Glaubersalz. Glaubersalz ist ein sehr bitter schmeckendes, wasserlösliches, kristallines Pulver, das in höheren Dosierungen stark abführend wirkt und in der Alternativheilkunde als beliebtes Mittel zur Darmreinigung verwendet wird.

Artikelinhalte auf einen Blick:

25 wichtige Arzneimittel für die homöopathische Reiseapotheke

Natrium sulfuricum: Heilsame Wirkung auf Verdauungs- und Atemwegsorgane

Als homöopathisches Arzneimittel stark verdünnt und potenziert, wirkt Natrium sulfuricum in erster Linie entgiftend und wird unterstützend insbesondere zur Therapie von morgens nach dem Aufstehen plötzlich auftretenden dünnen, gelben und wässrigen Durchfällen eingesetzt. In der Regel sind diese Durchfälle auch mit heftigen und lauten Blähungen gepaart. Typischerweise wird von Betroffenen auch keine Milch und auch kein Brot vertragen, sodass es nach dem Genuss dieser Lebensmittel ebenfalls zu lautstarken und schmerzhaften Blähungen kommt.

Ein weiteres klassisches Einsatzgebiet von Natrium sulfuricum ist außerdem die unterstützende Therapie von Leber- und Gallenerkrankungen, die sich mit Schmerzen sowie starker Berührungsempfindlichkeit im rechten Oberbauch bemerkbar machen. Hier sollte allerdings immer erst eine schulmedizinische Abklärung erfolgen. Darüber hinaus wirkt Natrium sulfuricum aber auch heilsam auf die Atemwegsorgane. So kann die Gabe von Natrium sulfuricum bei rasselnden Hustenattacken und eitrigem Schnupfen Linderung verschaffen sowie auch begleitend zur konventionellen medizinischen Behandlung bei Asthma eingesetzt werden.

Natrium sulfuricum: Hilft auch gegen Warzen und bei Kopfschmerzen

Neben der positiven Wirkung auf Verdauung und Atemwege, wird Natrium sulfuricum aber auch genutzt, um unangenehme Hautveränderungen wie Ekzeme oder Warzen zum Abklingen zu bringen. Natrium sulfuricum steht hierzu auch in Form einer Salbe bereit, die dünn auf die betroffene Stelle aufgetragen wird. Ein weiteres Einsatzgebiet von Natrium sulfuricum sind Kopfschmerzen, die nach einem Sturz oder Schlag auftreten sowie depressive Verstimmungen. Auch hier sollten die Symptome selbstverständlich immer erst vom Arzt abgeklärt werden, bevor die Gabe des homöopathischen Arzneimittels als unterstützende Ergänzung erfolgt.

Darreichungsformen in der Homöopathie

Natrium sulfuricum D6 und D12: Typische Potenzen und ihre Dosierung

Natrium sulfuricum wird für die Selbstbehandlung vor allem in den niedrig dosierten Potenzen D6 und D12 empfohlen. Für die Einnahme stehen dazu homöopathische Tabletten, Tropfen oder auch Globuli zur Verfügung. Erwachsene nehmen hiervon drei Mal täglich entweder fünf Globuli, fünf Tropfen der Tinktur oder eine Tablette. Kinder bekommen jeweils drei Globuli, drei Tropfen in Wasser gelöst oder eine halbe Tablette. Für Kleinkinder und Säuglinge haben sich die winzigen, süß schmeckenden Globuli besonders bewährt. Hiervon nehmen Kleinkinder jeweils zwei Kügelchen. Säuglinge bekommen je einen Globulus in die Backentasche geschoben.

Es können aber grundsätzlich auch entsprechend viele Tropfen der homöopathischen Lösung oder auch der entsprechende Anteil einer Tablette in Wasser gelöst verabreicht werden. Mitunter ist aber auch die Gabe von höheren Potenzen, wie etwa Natrium sulfuricum C 30 oder noch höher sinnvoll. Bei der Gabe von Hochpotenzen sollte allerdings im Vorfeld immer ein erfahrener Homöopath um Rat gefragt werden. Bessern sich die Beschwerden, darf die Anzahl der Gaben auf zwei- beziehungsweise einmal täglich reduziert werden. Sobald die Symptome verschwunden sind, sollte die Behandlung eingestellt werden.

Leitsymptome für die Anwendung von Natrium sulfuricum

Die Behandlung mit Natrium sulfuricum wird empfohlen, wenn folgende Leitsymptome – also Hauptbeschwerden – auftreten:

  • Gelber, grüner, wässriger Durchfall morgens direkt nach dem Aufstehen

  • Heftige, schmerzhafte Blähungen mit lauten Geräuschen

  • Leberschmerzen im rechten Oberbauch

  • Chronischer, rasselnder, pfeifender Husten

  • Gelblich-grüner Hustenauswurf

  • Eitriger Schnupfen mit gelblich-grünem Sekret

  • Hautveränderungen, wie Ekzeme und Warzen

Verbesserung der Symptome

  • Trockenes Wetter
  • Wärme
  • Aufsitzen und Lageveränderung
  • Frische Luft

Verschlechterung der Symptome

  • Feuchtes, nasskaltes Wetter
  • Bewegung
  • Berührung
  • Liegen auf der linken Seite

Natrium Sulfuricum: Ähnlich wirkende Mittel

Folgende homöopathische Arzneimittel decken einen ähnlichen Wirkbereich, wie Natrium Sulfuricum ab und kommen damit ergänzend oder auch alternativ für die Behandlung in Frage:

  • Sulfur: Das große homöopathische Arzneimittel aus Schwefel, hat ebenfalls eine starke Wirkung auf den Verdauungstrakt, die Haut und wird bei Asthma eingesetzt. Auch hier führen feuchte Anwendungen zur Verschlechterung der Symptome. Anders als bei Natrium Sulfuricum, werden die Beschwerden bei Sulfur charakteristischerweise eher als brennend und beißend empfundenen.

  • Aloe: Innerhalb der Homöopathie gilt auch Aloe als wichtiges Magen-Darm-Mittel bei akuten Durchfällen und Blähungen. Vor allem, wenn der Patient ein starkes Druck- und Schweregefühl nach unten empfindet und große, bläuliche traubenartig heraushängende Hämorrhoiden sichtbar werden.

  • Bryonia: Bei zähem, trockenen Husten mit Kopf- und Brustschmerzen, bei denen sich der Betroffene zum besseren Abhusten den Brustkorb hält, kommt auch Bryonia in Frage. Anders, als bei Natrium Sulfuricum ist der Husten bei Bryonia aber trocken, während er bei Natrium Sulfuricum eher locker ist.

  • Thuja occidentalis: Das homöopathische Arzneimittel Thuja occidentalis aus den Blättern und Zweigen des Lebensbaums wirkt ebenfalls auf Haut, Atemwege und Verdauungstrakt und wird insbesondere gegen Warzen, alle Arten von Haut – und Schleimhautwucherungen sowie bei Impfbeschwerden und hartnäckigen Harnwegs- und Erkältungserkrankungen eingesetzt.

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