Hepar sulfuris: Schonende Hilfe bei Abszessen und Halsschmerzen
Es ist eines der wichtigsten Arzneimittel in der Homöopathie: Hepar sulfuris. Die schonende Medizin wirkt gegen sämtliche Eiterungen, Entzündungen oder auch bei Husten und ist besonders für empfindliche Menschen geeignet.
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Hepar sulfuris – auch Kalkschwefelleber genannt – verbindet zwei starke Ausgangsstoffe für homöopathische Arzneimittel miteinander: Austernschalenkalk (Calcium carbonicum) und Schwefel (Sulfur). Damit wirkt es besonders gut gegen jegliche Eiterungen und Entzündungen und kann unterstützend zu einer konventionell-medizinischen Behandlung angewandt werden.
Hepar sulfuris: Homöopathische HNO-Arznei
Das natürliche Arzneimittel wirkt zum einen auf die Schleimhäute. Daher können Patienten es gut bei entzündlichen Erkrankungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich einsetzen, die mit starker, zäher Schleimbildung einhergehen.
Klassische Anwendungsgebiete für Hepar sulfuris sind zum Beispiel:
- festsitzender Husten
- fest verstopfte Nase
- splitterartig stechende Halsschmerzen und Heiserkeit
- eitrige Nasennebenhöhlenentzündungen
- Mittelohrentzündungen
Darüber hinaus wirkt Hepar sulfuris aber auch bei allen Eiterungen und Entzündungen der Haut, wie etwa:
- schwerer Akne
- eitriger Nagelbettentzündung
- Lidrandentzündungen am Auge mit Gerstenkorn oder Hagelkorn
- Furunkeln und Abszessen
D6 und D12: Typische Potenzen und ihre Dosierung
Für die Selbstbehandlung mit Hepar sulfuris empfehlen Homöopathen in erster Linie niedrig dosierte Potenzen von D6 und D12. Die Einnahme kann dabei in Form von homöopathischen Tabletten, Tropfen oder auch Globuli erfolgen. Erwachsene nehmen drei Mal täglich entweder fünf Globuli, fünf Tropfen oder eine Tablette. Kinder bekommen jeweils drei Globuli, drei Tropfen in Wasser gelöst oder eine halbe Tablette. Für Kleinkinder und Säuglinge sind die winzigen, süß schmeckenden Globuli auf Basis von Milchzucker gut geeignet. Kleinkindern geben Eltern jeweils zwei Kügelchen, Säuglinge bekommen je einen Globulus in die Backentasche geschoben.
Patienten können die homöopathischen Tropfen oder Tabletten aber auch in Wasser auflösen und trinken. In manchen Fällen ist es sinnvoll, höhere Potenzen, zum Beispiel ab Hepar sulfuris C 30 einzunehmen. Wenn Sie Hochpotenzen verwenden wollen, sollten Sie das aber im Vorfeld mit einem erfahrenen Homöopathen absprechen. Bessern sich die Beschwerden, dürfen Betroffene die Anzahl der Gaben auf zwei beziehungsweise einmal täglich reduzieren. Sobald die Symptome ganz verschwunden sind, sollten Patienten die Behandlung beenden.
Leitsymptome für die Anwendung von Hepar sulfuris
Die Behandlung mit Hepar sulfuris wird empfohlen, wenn folgende Hauptbeschwerden auftreten:
- starke Empfindlichkeit gegenüber Berührung, Kälte, Zugluft und Schmerzen
- geschwollene und verhärtete Lymphknoten
- starkes Schwitzen und säuerlicher, schlechter Körpergeruch nach altem Käse
- bohrende Kopfschmerzen an der Nasenwurzel
- eitrige Entzündungen mit splitterartigen Schmerzen
- Akne
- Furunkel und Abszesse
- eitrige Nagelbettentzündung
- Lidrandentzündungen mit Gerstenkorn
- stechende Halsschmerzen und eitrige Mandelentzündung
- hartnäckige Heiserkeit mit Stimmverlust
- festsitzender Husten
- stark verstopfte Schnupfennase
- eitrige Nasennebenhöhlenentzündung
Wenn die Symptome besser werden durch:
- Wärme und wärmende Umschläge
- feuchtes und feuchtwarmes Klima
- Einhüllen des Körpers
- warme Getränke
- warme Dampfbäder
Wenn sich die Symptome verschlechtern durch:
- trockene, kalte Luft
- Berührung
- kleinster Luftzug
- kalte Getränke
- Lärm
Hepar sulfuris: Ähnlich wirkende Mittel
Neben Hepar sulfuris gibt es weitere homöopathische Arzneimittel, die einen ähnlichen Wirkbereich haben. Sie kommen daher ergänzend oder auch alternativ zur Behandlung mit Hepar sulfuris infrage:
Silicea ist dem Wirkbereich von Hepar sulfuris sehr ähnlich und gilt ebenfalls als eines der wichtigsten Arzneimittel bei allen eitrigen Erkrankungen der Haut und Schleimhaut. Die Einsatzgebiete von Silicea sind damit denen von Hepar sulfuris sehr ähnlich und reichen von eitrigen Hals-, Mittelohr- und Nasennebenhöhlenentzündungen, Furunkeln und Abszessen bis zu Gerstenkörnern und Nagelbettentzündungen.
Im Gegensatz zu Hepar sulfuris sprechen eher sanftmütige Patienten gut auf Silicea an. Sie sind außerdem weniger berührungsempfindlich als Hepar-sulfuris-Patienten.
- Mercurius solubilis
Das homöopathische Arzneimittel aus Quecksilber wird auch bei entzündlichen Mandeln, Mittelohrentzündung sowie eitrigen Hautentzündungen eingesetzt. Darüber hinaus wirkt es auch bei Gürtelrose, Mundschleimhautentzündungen und entzündlichen Darmerkrankungen. Ähnlich wie bei Hepar sulfuris besteht auch bei Mercurius solubilis eine starke Empfindlichkeit gegenüber Kälte und Zugluft – allerdings verschlimmern sich hier die Beschwerden bei Hitze.
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