Colocynthis: Homöopathisch behandeln bei Koliken
Colocynthis (Koloquinte) ist ein natürliches Arzneimittel, das aus der Familie der Kürbisgewächse stammt. Es kann nebenwirkungsarm bei kolikartigen Bauchschmerzen und bei verschiedenen Nervenschmerzen eingesetzt werden.
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Citrullus colocynthis, die Koloquinte, ist ein Wirkstoff aus einem Kürbisgewächs, welches in Afrika, Indien und dem Mittelmeerraum wächst. Eine direkte Verwandte ist Bryonia, die Zaunrübe. Für die Zubereitung der Urtinktur werden die getrockneten Früchte ohne Rinde und Samen verwendet. Colocynthis ist als starkes Abführmittel bekannt, weshalb es nach dem Ähnlichkeitsprinzip in der Homöopathie bei kolikartigen Bauchkrämpfen eingesetzt wird.
Im Überblick:
- Anwendungsgebiete von Colocynthis
- Dosierung von Colocynthis
- Welche Leitsymptome sprechen für Colocynthis?
Anwendungsgebiete von Colocynthis
Colocynthis wird zum einen bei starken Krämpfen der Bauchorgane Magen, Darm, Galle, Blase und Gebärmutter (Dysmennorhie) eingesetzt. Zum anderen ist es wirksam bei Nervenschmerzen (Neuralgien), besonders der Gesichts-, Bauch- und Rückenmarksnerven. Typische Indikationen für Colocynthis im Überblick:
- Gallenkolik
- Nierenkolik
- Durchfall
- Koliken bei Neugeborenen
- Dysmennorhoe
- Eierstockzysten
- Ischias
- Trigeminusneuralgie
- Kopfschmerzen
Gerade Bauchschmerzen, die nicht aus akuten Entzündung entstehen, können auch psychosomatischer Herkunft sein. Geht dies mit großer psychischer Belastung für den Patienten einher, kann eine Psychotherapie infrage kommen. Abhängig von der Schwere der psychischen Beschwerden kann Colocynthis begleitend zur Psychotherapie eingesetzt werden.
Dosierung von Colocynthis
Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) empfiehlt zur Selbstbehandlung die Potenz C12. Zwei bis drei Globuli oder Tropfen können bis zu viermal pro Tag eingenommen werden. Allerdings sollte bei massiven Beschwerden wie Koliken und Neuralgien unbedingt ein erfahrener Arzt konsultiert werden.
Welche Leitsymptome sprechen für Colocynthis?
Colocynthis eignet sich, wenn Personen folgende typische Leitsymptome aufweisen:
- Beschwerden durch Erregungszustände wie Ärger und Erniedrigung
- starke Bauchschmerzen mit einschießenden, blitzartigen, stromschlagartigen Schmerzen
- Schmerzen, die zur Krümmung zwingen
- Ruhelosigkeit begleitet die Schmerzen
- Taubheitsgefühle und Missempfindungen
- Schwindel, wenn der Kopf nach links gedreht wird
Eine Verbesserung der Symptome wird erreicht durch:
- festen Druck auf den Bauch durch Pressen oder Liegen auf der betroffenen Stelle
- Zusammenkrümmen
- Stuhlgang und Winde ablassen
- Wärme
- Ruhe
Die Symptome verschlechtern sich bei:
- Bewegung und Erschütterung
- kleinste Mengen Essen und Trinken
- Zugluft
Ähnlich wirkende Mittel wie Colocynthis
Chamomilla: Auch die homöopathische Kamille wird bei Beschwerden durch negative Gefühle eingesetzt. Homöopathen empfehlen es, wenn der Patient sich nicht vor Schmerzen krümmt, sondern überstreckt und zusätzlich einen geblähten Bauch aufweist.
Lycopodium: Die Verschlimmerung der Beschwerden gegen 16 Uhr spricht auch für Lycopodium. Dabei verschlimmern sich allerdings die Beschwerden allgemein und sind rechtsseitig oder von links nach rechts ziehend. Starke Blähungen mit heftigen Winden sprechen außerdem für Lycopodium.
Bryonia: Sind die negativen Gefühle Auslöser für die Beschwerden, aber die Reizbarkeit nicht so stark ausgeprägt, kann auch eine Behandlung mit Bryonia sinnvoll sein. Werden die Beschwerden durch Bewegung und Wärme schlimmer und besteht zudem starker Durst auf kaltes Wasser, spricht dies für den Einsatz von Bryonia.
Nux vomica: Homöopathische Arzneimittel der Brechnuss werden ebenfalls bei Beschwerden durch psychische Erregung eingesetzt. Es ist geeignet für empfindliche Personen, die schnell beleidigt sind und wenn die Beschwerden nach Genussmitteln oder zu viel Essen ausgelöst werden. Besteht Verstopfung und verschlechtern sich die Beschwerden morgens, könnte Nux vomica eher geeignet sein als Colocynthis.
Staphisagria: Staphisgria ist ebenfalls ein Mittel, das in der Homöopathie bei psychischer Erregung verordnet wird. Für seinen Einsatz spricht, wenn unterdrückter Ärger und Entrüstung die Beschwerden auslösen.
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