Berberis: Homöopathische Hilfe bei urologischen und rheumatischen Beschwerden
Berberis hat einen starken Bezug zum Harnsystem und wird vor allem bei Beschwerden verwendet, die durch einen erhöhten Harnsäurespiegel im Blut verursacht werden. So gehören urologische Beschwerden wie Nieren- und Blasenentzündung, Gicht, Leber- und Gallenleiden, aber auch rheumatische Gelenkerkrankungen zu den klassischen Einsatzgebieten von Berberis.
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Das homöopathische Arzneimittel Berberis wird aus den frischen, jungen Wurzeln der Berberis vulgaris, auch gewöhnliche Berberitze oder Sauerdorn genannt, hergestellt. Der immergrüne Dornenstrauch wächst als Ziergewächs in vielen Gärten und gilt in der Natur- und Volksheilkunde bereits seit Jahrhunderten als Arzneipflanze. Denn, aufgrund seines hohen Gehalts an Beberin in den Wurzeln und Pflanzenteilen hat Berberis vulgaris eine entzündungshemmende sowie auch abführende Wirkung.
Artikelinhalte auf einen Blick:
- Urologische Beschwerden lindern
- Berberis bei Rheuma
- Potenzen und Dosierung
- Leitsymptome
- Ähnlich wirkende Mittel
Berberis: Hilfe bei urologischen Problemen
In Form des homöopathischen Arzneimittels kommt Berberis vor allem zur begleitenden und unterstützenden Behandlung von Beschwerden des Urogenitaltrakts wie eine Blasenentzündung und mit brennenden Schmerzen beim Wasserlassen zum Einsatz. Typische Einsatzgebiete von Berberis sind außerdem Koliken und dumpfe sowie stechende Schmerzen, die teilweise mit Übelkeit verbunden sind. Auch, wenn eine Neigung zur Gries- oder Steinbildung in den Nieren, der Blase oder der Galle besteht und ein oft ziegelrotes gefärbtes Sediment im Urin beobachtet wird, spricht das für eine Behandlung mit dem homöopathischen Arzneimittel aus der Berberitze. Berberis unterstützt hier die Ausschwemmung von Gries und Steinen und wird außerdem auch zur Ausleitung von Giftstoffen eingesetzt. Darüber hinaus kann Berberis auch bei gegeben werden. Wichtig ist bei all diesen Beschwerden immer, erst einen Arzt aufzusuchen, um die Symptome einwandfrei abklären zu lassen. Die homöopathische Behandlung mit Berberis kann die konventionelle Therapie anschließend gut unterstützen und sinnvoll ergänzen. Das gilt auch für die Behandlung von Leberschwäche, bei der die Therapie mit Berberis ebenfalls empfohlen wird.
Berberis ist ein beliebtes Rheumamittel
Neben dem Harnsystem wirkt Berberis auch heilungsfördernd bei schmerzhaften rheumatischen Gelenkerkrankungen mit Steifigkeit und Zerschlagenheitsgefühl sowie bei Rückenschmerzen, Hexenschuss und Gicht. Für die Anwendung von Berberis spricht besonders, wenn sich die Beschwerden schnell ändern und der Schmerz von einer Körperregion in eine oder mehrere andere ausstrahlt und auch oft wandert.
Berberis D6 und D12: Typische Potenzen und ihre Dosierung
Für die Selbstbehandlung mit Berberis werden in erster Linie niedrig dosierte Potenzen von Berberis D6 und D12 empfohlen. Neben den bekannten Globuli stehen in der Apotheke für die Einnahme aber auch homöopathische Tabletten sowie Tropfen zur Verfügung. Erwachsene nehmen hiervon drei Mal täglich entweder fünf Globuli bzw. fünf Tropfen oder eine Tablette. Kinder bekommen jeweils nur drei Globuli, drei Tropfen der Lösung oder eine halbe Tablette. Für Kleinkinder und Säuglinge eignen sich die Globuli besonders gut. Hiervon nehmen Kleinkinder jeweils zwei Kügelchen. Säuglinge bekommen je einen Globulus in die Backentasche geschoben. Es können aber grundsätzlich auch entsprechend viele Tropfen der homöopathischen Lösung bzw. Tablettenanteile in Wasser gelöst verabreicht werden. Wenn die Beschwerden nachlassen, darf die Anzahl der Gaben auf zwei bzw. einmal täglich reduziert werden. Sobald die Symptome verschwunden sind, sollte die Behandlung beendet werden.
In bestimmten Fällen ist auch die Gabe von höheren Potenzen, wie etwa Berberis C 30 oder noch höher, sinnvoll. Hierbei handelt es sich um Hochpotenzen, die grundsätzlich nicht mehr zur Selbstbehandlung geeignet sind, sondern nur in Absprache mit einem erfahrenen Homöopathen eingenommen werden sollten.
Leitsymptome für die Anwendung von Berberis
Die Behandlung mit Berberis wird empfohlen, wenn folgende Leitsymptome, also Hauptbeschwerden, auftreten:
- plötzlich auftretende, stechende, brennende Schmerzen
- Schmerzen strahlen aus
- Nieren- oder Rückenschmerzen
- Schmerzloses Pulsieren in der Nierengegend
- Neigung zu Nieren- oder auch Gallensteinen
- starke Kälteempfindlichkeit
- Schmerzen und Schwächegefühl im Rücken und in der Nierengegend
- trockene Schleimhäute
- juckende Hautentzündungen
- heftiger Harndrang mit Blasenschmerzen
- brennende Schmerzen, die in den Rücken, Hüfte und Beine ausstrahlen
- große Müdigkeit nach dem Aufstehen
- brennende und stechende Schmerzen beim Wasserlassen
- rheumatische Gelenkbeschwerden
Berberis: Verbesserung der Symptome
- Wärme
- Ruhe
- Massagen
Berberies: Verschlechterung der Symptome
- Anstrengung
- Bewegung
- Laufen
- Erschütterung
- hartes Auftreten
- Stehen und Sitzen
- Müdigkeit
Berberis: Ähnlich wirkende Mittel
Folgende homöopathische Arzneimittel decken einen ähnlichen Wirkbereich wie Berberis ab. Sie kommen damit ergänzend oder auch alternativ zur Behandlung in Frage:
- Perilla ocymoides
Bei erhöhtem Harnsäurespiegel mit Neigung zu Gichtanfällen, Nierenschmerzen und Gelenkbeschwerden kommt auch Perilla ocymoides, die indische Schwarznessel, zur Behandlung in Frage. Vor allem zur Behandlung von Gicht wird Perilla ocymoides in Komplexpräparaten häufig zusammen mit Berberis und Rhus toxicondendron verabreicht.
Cantharis wirkt ebenfalls stark auf die Harnwege und wird bei Harnwegsinfekten und Blasenentzündung mit brennenden Schmerzen beim Wasserlassen angewendet. Typisch für die spanische Fliege ist vor allem der brennende Schmerz. So kommt Cantharis, anders als Berberis, auch als Akutmittel bei Verbrennungen, Verbrühungen und Sonnenbrand zum Einsatz.
Das homöopathische Arzneimittel aus dem Giftsunmach wird, wie Berberis, bei Beschwerden des Bewegungsapparates, insbesondere entzündlichen rheumatischen Erkrankungen, eingesetzt. Anders als Berberis, wirkt Rhus toxicodendron aber auch bei Windpocken sowie bei Gürtelrose, die beide von dem Virus Herpes Zoster hervorgerufen werden.
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