Aloe: Homöopathisches Magen-Darm-Mittel
Aloe ist vielen Menschen besonders wegen ihrer positiven Wirkung auf die Haut bekannt. In der Homöopathie wird der Pflanzensaft bestimmter Aloearten aber vor allem wegen ihrer ebenfalls heilsamen Wirkung auf das Magen-Darm-System genutzt.
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Aloe: Heilpflanze mit langer Tradition
Aloe sind Sukkulenten, also besonders saftreiche Pflanzen, die vor allem in Afrika, Indien und Lateinamerika beheimatet sind. Es gibt davon rund 500 Unterarten, aber nur einige davon, wie etwa die Aloe soccotrina, Aloe vera, Aloe capensis oder auch Aloe ferox werden zur Herstellung von homöopathischen Arzneimitteln verwendet. Die enthaltene Pflanzenmilch dieser Arten gilt bereits seit Jahrhunderten als pflanzliches Heilmittel zur inneren Anwendung bei Magen-Darm-Erkrankungen.
Artikelinhalte auf einen Blick:
Aloe in der Homöopathie bei Magen-Darm-Beschwerden
Das homöopathische Arzneimittel Aloe kommt vor allem bei Beschwerden und Erkrankungen der Verdauungsorgane zum Einsatz. Typische Symptome, bei denen die Behandlung mit Aloe empfohlen wird, sind Durchfall mit ungewolltem Stuhlabgang, heftige Blähungen mit Darmgeräuschen und Winden, aber auch Verstopfung mit Blähungen, Druckgefühl nach unten mit unwillkürlichen Entleerungen. Darüber hinaus wird die Behandlung mit Aloe aber auch bei bläulichen, traubenartig auftretenden Hämorrhoiden, Entzündungen der Darmschleimhaut sowie wundem, brennendem Anus empfohlen. Viele Betroffene, für die Aloe geeignet ist, leiden unter einem Wechsel von Kopfschmerzen und Hexenschuss.
Nebenwirkungsarme Unterstützung bei Reisedurchfall
Auch auf Urlaubsreisen kann Aloe gute Dienste leisten. Denn auch wenn es durch den Verzehr von ungewohnten Speisen, beispielsweise in südlicheren Ländern, zu akuten Magen-Darm-Verstimmungen kommt, kann Aloe eingesetzt werden, um die Beschwerden zu mildern.
Aloe D6 und D12: Typische Potenzen und ihre Dosierung
Das homöopathische Einzelmittel Aloe ist in den niedrig dosierten Potenzen von D6 und D12 gut zur Selbstbehandlung geeignet. Die Einnahme von Aloe kann dabei in Form von homöopathischen Tabletten, Tropfen oder auch Globuli erfolgen. Erwachsene nehmen hiervon dreimal täglich entweder fünf Globuli, fünf Tropfen oder eine Tablette. Kinder bekommen jeweils drei Globuli, drei Tropfen in Wasser gelöst oder eine halbe Tablette.
Für Kleinkinder und Säuglinge sind Globuli gut geeignet. Hiervon nehmen Kleinkinder jeweils zwei Kügelchen. Säuglinge bekommen je nur einen Globulus in die Backentasche geschoben. Es können aber grundsätzlich auch entsprechend viele Tropfen der homöopathischen Lösung beziehungsweise Tablettenanteile in Wasser gelöst verabreicht werden. In einigen Fällen ist auch die Gabe von höheren Potenzen, wie etwa Aloe C30 oder noch höher, sinnvoll. Bei der Gabe von Hochpotenzen sollte allerdings im Vorfeld immer ein erfahrener Homöopath um Rat gefragt werden. Bessern sich die Beschwerden, darf die Anzahl der Gaben auf zwei- beziehungsweise einmal täglich reduziert werden. Sobald die Symptome abgeklungen sind, kann die Behandlung eingestellt werden.
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Leitsymptome für die Anwendung von Aloe
Die Behandlung mit Aloe wird empfohlen, wenn folgende Leitsymptome, also Hauptbeschwerden, auftreten:
- schweres, volles Gefühl im Bauch
- heftige Blähungen
- stark riechende Winde
- Brennen, Jucken und Schmerzen am Anus
- Schweregefühl im Mastdarm
- starker Stuhldrang vor allem am Morgen
- große bläuliche, traubenartig heraushängende Hämorrhoiden
- ungewollter Abgang von Stuhlschleim, Stuhlinkontinenz
- Durchfall
- Verstopfung
- gelblicher Stuhl mit Schleimbeimengung
- dumpfer Stirnkopfschmerz
Verbesserung der Symptome
- im Freien
- bei kalter Luft
- kalte Umschläge
Verschlechterung der Symptome
- im Sitzen
- im Sommer
- bei Schwüle
- bei Hitze
Aloe: Ähnlich wirkende Mittel
Einige homöopathischen Arzneimittel decken einen ähnlichen Wirkbereich wie Aloe ab und kommen damit zur Behandlung in Frage:
Podophyllum: Das Fußblatt kommt ebenfalls bei Magen-Darm-Problemen und Durchfallerkrankungen mit Blähungen und Bauchschmerzen zum Einsatz. Darüber hinaus gilt Podophyllum aber auch als Klassiker bei Zahnungsbeschwerden von Säuglingen. Anders als bei Aloe bessern sich die Beschwerden bei Wärme und Reiben.
Oleander: Bei Magen-Darm-Problemen mit Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung und übelriechenden Blähungen kann auch Oleander helfen. Das gilt insbesondere dann, wenn noch andere für Oleander typische Symptome auftreten, wie Ekzeme hinter dem Ohr, Milchschorf bei Säuglingen oder auch Herzbeschwerden, die ebenfalls als wichtige Einsatzgebiete von Oleander gelten.
Sepia: Nahezu identische Anwendungsgebiete wie Aloe. Völlegefühl, Kopfschmerz, unwillkürlicher Stuhlabgang, Schmerzen im Bereich der Eierstöcke und der Gebärmutter sind Symptome, die sowohl mit Aloe als auch mit Sepia behandelt werden können. Sepia empfiehlt sich eher in hormonellen Umstellungsphasen, beispielsweise während Pubertät oder Wechseljahren.
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