Alternative zu Globuli und Tropfen

Homöopathische Tabletten: Welche Vorteile hat ihre Anwendung?

Homöopathische Wirkstoffe können auf unterschiedliche Weise zugeführt werden. Ob äußerlich als Salben oder in Form von Tropfen, Globuli oder Tabletten, hängt zum einen vom Ausgangsstoff, zum anderen von den Beschwerden und Bedürfnissen des Patienten ab. Tabletten eignen sich besonders gut für die Behandlung von Kindern und sind als Komplexmittel in unterschiedlichen Bereichen sowie als Bestandteil der Reiseapotheke einsetzbar.

homöopathie
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Homöopathische Wirkstoffe sind verschiedensten Ursprungs. So helfen nach dem Ähnlichkeitsprinzip Samuel Hahnemanns pflanzliche oder tierische Bestandteile, Mineralien und andere anorganische Stoffe, den Körper zur Selbstheilung anzuregen.

Oft werden diese Substanzen zu Urtinkturen verarbeitet, indem mittels Alkohol aus dem frischen oder getrockneten Material der Wirkstoff gelöst wird. Ist der Ausgangsstoff unlöslich, können durch Verreibung mit Milchzucker Tabletten produziert werden.

Wie werden homöopathische Tabletten hergestellt?

Hierfür wird zum Beispiel das Mineral oder der getrocknete und pulverisierte organische Stoff mithilfe eines Mörsers eine Stunde lang mit Michzucker (Laktose) verrieben. Diese Trituration ist – wie bei den flüssigen Ausgangsprodukten die Urtinktur – der Ausgangsstoff, der durch das Hinzufügen von Milchzucker nach und nach potenziert wird.

Jeweils wieder eine Stunde sollte die Verreibung zwischen den Potenzierungsschritten dauern. So erreicht man in einer langwierigen Prozedur schrittweise die gewünschte Potenz. Durch Pressen werden schlussendlich die Tabletten gewonnen.

Welche Vor- und Nachteile hat die Darreichungsform Tablette?

Die Vorteile, die Tabletten als Darreichungsform in der Medizin mit sich bringen, liegen auf der Hand: Einerseits sind sie leicht dosierbar und aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts bequem mitzunehmen. Die Tabletten werden entweder in einem Glas Wasser aufgelöst oder man lässt sie direkt im Mund zergehen.

Globuli sind so klein, dass diese häufig zu schnell verschluckt werden. Tabletten können hingegen einfacher gelutscht werden – diese Methode verspricht die optimale Entfaltung der Wirkstoffe, denn diese werden fast ausschließlich über die Mundschleimhaut aufgenommen.

Durch den leicht süßlichen Geschmack sind homöopathische Tabletten auch bei Kindern beliebt. Jedoch sollten Menschen mit Laktoseintoleranz zu einer anderen Darreichungsform greifen.

Wann werden in der Homöopathie Tabletten eingesetzt?

Grundsätzlich sind die meisten homöopathischen Wirkstoffe auch in Tablettenform erhältlich. Nur manche lösliche Materialien werden nicht verrieben, sondern die Urtinktur dient als Basis zur Herstellung der verschiedenen Darreichungsformen. In diesem Fall können keine Tabletten hergestellt werden, da hier die Ursubstanz (Trituration) als Grundlage nötig wäre.

Tinkturen und Tropfen eignen sich aufgrund ihres Alkoholgehalts nicht für Kinder und Menschen mit Leber- oder Alkoholproblemen. Diese Personengruppen sollten auf Tabletten oder Globuli zurückgreifen. Bei Laktoseintoleranz sollten ebenfalls Globuli als Alternative gewählt werden, da für die Verreibung der Tabletten Milchzucker verwendet wird.

Globuli sind in den meisten Fällen Einzelmittel – das bedeutet, sie enthalten nur einen Wirkstoff. Tabletten werden auch als Komplexmittel angeboten. Es werden also mehrere Wirkstoffe aufeinander abgestimmt und in einer Tablette verarbeitet.

Somit gibt es Tabletten gegen komplexe Beschwerdebilder wie zum Beispiel Heuschnupfen, Erkältung oder Angina. Dies erleichtert die Dosierung und die Auswahl für den Endverbraucher. Aufgrund der einfachen Anwendung sind homöopathische Tabletten ein wichtiger Bestandteil von Reiseapotheken. Zur Dosierung: eine Tablette entspricht in etwa fünf bis zehn Globuli. Detaillierte Aussagen kann hier der behandelnde Arzt, Apotheker oder Homöopath treffen.

Sind Schüssler-Salze homöopathische Tabletten?

Nein. Dr. Schüßler war zwar Homöopath und setzte sich intensiv mit der Lehre von Hahnemann auseinander, jedoch entwickelte er eine neue Theorie, wie der Körper am besten geheilt wird – die sogenannte Biochemie.

Laut Schüßler gibt es zwölf unterschiedliche Mineralien, die dem Körper beziehungsweise dessen einzelnen Organen fehlen. Werden diese Mineralien in Form von Tabletten aufgenommen, werden die Organfunktionen regeneriert und verbessert.

Im Gegensatz dazu sieht das Ähnlichkeitsprinzip der Homöopathie vor, Beschwerden mit den Wirkstoffen derer Stoffe zu kurieren, die im gesunden Körper dieselben Leiden auslösen. Zum Beispiel führt ein Bienenstich zu einer Schwellung der Haut und zu Juckreiz. Homöopathische Arzneien mit Apis mellifica (lateinische Bezeichnung für die Honigbiene) wiederum bekämpfen eben solche Symptome.

Das bedeutet, dass Schüssler-Salze zwar Mineralien in homöopathischen Potenzen enthalten, die Mineralien aber nicht im Sinne der klassischen Homöopathie eingesetzt werden.

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