Amateure von Experten unterscheiden

So finden Sie gute und qualifizierte Homöopathen

Für viele Menschen sind homöopathische Mittel ein fester Bestandteil der Hausapotheke. Doch nur wenige wissen: Die Berufsbezeichnung "Homöopath" ist noch immer nicht geschützt. Wie also findet man einen guten homöopathischen Behandler, wie unterscheidet man Scharlatane von Experten? Mit unseren Tipps finden Sie schnell qualifizierte Ansprechpartner.

homöopathischer arzt mit patientin in seiner praxis
© iStock.com/Wavebreakmedia

Viele greifen gern zu homöopathischen Präparaten, weil sie mit den naturheilkundlichen Arzneimitteln gute Eigenschaften verbinden: keine Chemie, gute Verträglichkeit, keine Nebenwirkungen. Auch hinsichtlich der Effekte sind sich Verfechter der Homöopathie einig: Vor allem bei chronischen Erkrankungen kann die integrative Medizin viel erreichen, da die Selbstheilungskräfte der Patienten aktiviert werden. Das funktioniert aber nur, wenn hinter der Behandlung qualifizierte Fachkräfte mit einer entsprechenden Ausbildung stehen.

"Homöopath" kein geschützter Titel

Immer mehr Mediziner beziehen neben konventionell-medizinischen Maßnahmen die Alternativmedizin, zum Beispiel Phytotherapie und Homöopathie, in die Therapie mit ein. Wer sich in homöopathische Behandlung begeben will, sollte den Therapeuten allerdings mit Bedacht auswählen: Da die Homöopathie kein geschützter Bereich des Gesundheitswesens ist und die Berufsbezeichnung "Homöopath" oder "Homöopathin" nicht geschützt sind, sollten Sie einige Regeln bei der Suche nach dem richtigen Ansprechpartner beachten.

Ein qualifizierter Homöopath ist entweder ein nach den Regeln der Einzelmittel-Homöopathie arbeitender Arzt oder Heilpraktiker. Beide Berufsgruppen müssen über eine fundierte homöopathische Ausbildung verfügen.

Wie sieht eine homöopathische Ausbildung aus?

Bevor Heilpraktiker oder Ärzte als zuverlässige Homöopathen tätig sein und rezeptpflichtige Homöopathika verordnen können, müssen sie eine mehrjährige medizinische Grundausbildung absolvieren. Es gibt zwar unzählige (oftmals sehr teure) Schulen, die eine Ausbildung auch für medizinische Laien anbieten, jedoch gelten solche Anlaufstellen als weniger empfehlenswert, weil bei den Schülern keine medizinischen Kenntnisse vorausgesetzt werden. Wer nach einem Homöopathen Ausschau hält, kommt also mit etwas Glück zu einem guten homöopathischen Arzt oder Heilpraktiker. Mit etwas Pech gelangt er stattdessen zu einem selbst ernannten Experten, der statt auf ein langjähriges Medizinstudium oder eine Zulassung als Heilpraktiker nicht auf eine vernünftige Ausbildung in Homöopathie verweisen kann.

Homöopathie: 15 häufige Beschwerden und welches Mittel hilft!

Homöopathie: Wichtig ist das Gütesiegel

Es gibt verschiedene Zertifikate für Ärzte und Heilpraktiker, die ihre Qualifikation als Homöopathen bestätigen. Folgende Siegel sind vertrauenswürdig:

Eine Richtschnur für alle, die auf der Suche nach einem kompetenten Arzt sind, ist das Homöopathie-Diplom des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ). Es garantiert, dass der damit ausgezeichnete Mediziner eine erstklassige Aus- oder Weiterbildung in Sachen Homöopathie erhalten hat. Das Gütesiegel wird nur Ärzten verliehen – und konkret nur solchen, die mindestens 100 Weiterbildungsstunden in diesem Spezialgebiet absolviert haben. Es garantiert außerdem, dass der Mediziner in seiner Praxis in den vergangenen Jahren überwiegend homöopathisch gearbeitet hat.

Mit diesen Qualitätsforderungen geht der Zentralverein deutlich über das hinaus, was die offizielle Standesvertretung der Ärzte von entsprechend spezialisierten Kollegen fordert: Die Ärztekammer verlangt für die Verleihung der Zusatzbezeichnung "Homöopathie" eine erheblich geringere Weiterbildung. Wer einen Homöopathen mit einer möglichst guten fachlichen Qualifikation sucht, sollte sich also an den Richtlinien des DZVhÄ orientieren.

Homöopathie: Wichtige Mittel und ihre Wirkung

Als Qualitätsnachweis zur Orientierung für Patienten können auch die Zertifikate der Stiftung Homöopathie-Zertifikat (SHZ) dienen. Zertifiziert werden nur Heilpraktiker und Ärzte, die nach den Regeln der klassischen Homöopathie arbeiten und die die erforderlichen Kriterien erfüllen beziehungsweise eine umfassende Zertifikatsprüfung sowie eine dreijährige Supervisionszeit erfolgreich absolviert haben. Neben diesen Grundvoraussetzungen verpflichten sie sich zu regelmäßigen Fortbildungen auf homöopathischem und schulmedizinischem Gebiet, die alle zwei Jahre nachgewiesen werden müssen. 901 Therapeuten sind derzeit von der SHZ zertifiziert (Stand März 2016).

Auch die Qualitätskonferenz des Bunds Klassischer Homöopathen Deutschlands e.V. zertifiziert seriöse Anbieter.

Im Internet nach homöopathischen Ärzten suchen

Gute und seriöse Anlaufstellen auf der Suche nach einem passenden Homöopathen in der Nähe: 

  • Auf der Website des DZVhÄ finden Sie eine Arzt-Suchmaschine des Zentralvereins homöopathischer Ärzte. Gelistet werden qualifizierte Mediziner mit Homöopathie-Diplom.

  • Auch der Bund Klassischer Homöopathen Deutschlands (BKHD) bietet auf seinen Seiten eine Therapeuten-Suche.

  • Der Verband Klassischer Homöopathen Deutschlands e. V. (VKHD) ist der Berufsverband für klassisch homöopathisch therapierende Heilpraktiker. Patienten können über die Therapeutensuche einen geeigneten Einzelmittel-Homöopathen finden.

  • Auch manche Krankenkassen führen ein Verzeichnis. Fragen Sie am besten direkt bei Ihrer Kasse nach oder besuchen Sie deren Internetauftritt.

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