Wieso Ärzte auf Homöopathie setzen
Die Homöopathie als Zweig der Naturheilkunde findet nicht nur bei Verbrauchern zunehmenden Anklang. Auch medizinisches Fachpersonal setzt verstärkt auf die nebenwirkungsarme Therapie, wie eine aktuelle Untersuchung ergeben hat.
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Zahlreiche Ärzte vertrauen auf homöopathische Arzneimittel, wenn es um die nebenwirkungsarme Behandlung kindlicher Erkrankungen geht. Das zeigt eine Online-Befragung unter fast 600 Haus- und Kinderärzten aus sechs Ländern, darunter auch Deutschland. Die Studie ist im Fachjournal "Global Pediatric Health" erschienen.
Demnach haben beinahe alle teilnehmenden Mediziner (99 Prozent) im zurückliegenden Jahr ein Medikament aus der sogenannten Komplementärmedizin empfohlen oder verschrieben, die konventionelle und alternative Ansätze miteinander kombiniert. Drei von vier Ärzten sprachen eine Empfehlung für ein homöopathisches Arzneimittel aus.
Gegen diese Krankheiten empfehlen Kinderärzte Homöopathie
Ein Hauptgrund für die Fachleute, verstärkt auf Naturheilkunde zu setzen: die im Vergleich zur konventionellen Medizin deutlich verringerte Nebenwirkungsrate. Ob Drei-Monats-Koliken, andauerndes Schreien oder Zahnungsprobleme – gerade bei eher harmlosen, aber teils sehr heftigen und belastenden Beschwerden kommen Homöopathika zum Einsatz. Laut der Studie sind die häufigsten Indikationen, gegen die Globuli und Co. empfohlen werden:
- Erkältung
- Koliken
- Schlafstörungen
- Zahnungsschmerzen
- wiederkehrende Infekte
Persönliche Erfahrungen des Arztes spielen große Rolle
Bei der Befragung stellte sich außerdem heraus, dass komplementäre Arzneimittel gegenüber herkömmlichen bei Kinderärzten die Nase vorn haben. Dabei empfahlen besonders diejenigen Mediziner Präparate wie Phytotherapeutika, homöopathische Globuli oder Nahrungsergänzungsmittel, die auch selbst in der jüngeren Vergangenheit zu Komplementärmedizin gegriffen hatten. Außerdem spielte eine Rolle, ob die Eltern der behandelten Kinder Sorgen über etwaige Nebenwirkungen konventioneller Therapien geäußert hatten und ob sie selbst gerne zu naturheilkundlichen Präparaten greifen.
Vier von fünf Ärzten hoben in der Befragung hervor, sich bei kindlichen Erkrankungen auch links und rechts des Spektrums schulmedizinischer Methoden umzusehen. Beinahe ausnahmslos stellten sich die Mediziner hinter das Konzept der komplementären Heilkunde. So hatten drei von vier befragten Ärzten ihren jungen Patienten schon Homöopathika zur Behandlung nahegelegt. Jeder Zweite zeigte sich überzeugt, dass solche Arzneimittel die Symptome lindern und den Genesungsprozess unterstützen können.
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