Wie Wärme und Badezusätze helfen

Erkältungsbad: Wann es sinnvoll ist und wie Sie Zusätze selber machen

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Ein Erkältungsbad ist ein beliebtes Hausmittel, wenn sich eine Erkältung anbahnt. Allerdings sind die Wärme und ätherischen Öle bei einem grippalen Infekt nicht immer sinnvoll. Vor allem in der Schwangerschaft, Stillzeit und bei Kindern gilt es einiges zu beachten. Wie werden Erkältungsbäder angewendet und wie können Sie Zusätze selber machen?

Erkältungsbad
© Getty Images/Westend61

Im Überblick:

Tipps für eine starke Abwehr

Wie kann man ein Erkältungsbad selber machen?

Neben fertigen Badezusätzen aus der Drogerie können Sie auf selbstgemachte Zusätze zurückgreifen. Dies hat den Vorteil, dass Sie Herkunft und Qualität selbst kontrollieren können. Beim Kauf der ätherischen Öle sollten Sie allerdings darauf achten, dass diese naturrein (ohne Zusatzstoffe) sind.

Bewährt haben sich gegen die Symptome einer Erkältung folgende Öl-Zusätze:

Die Wirkung der ätherischen Öle: Sie befreien die Atemwege und wirken somit schleimlösend. Das lindert eine verstopfte Nase ebenso wie festsitzendes Sekret in den Bronchien.

Sie können diese Öle beliebig mischen. Zum Beispiel vermengen Sie 500 Milliliter Oliven- oder Jojobaöl zusammen mit 20 Milliliter Eukalyptusöl, 20 Milliliter Latschenkiefernöl und 10 Milliliter Ingwerweröl in eine Flasche und schütteln diese gut durch. Für ein Erkältungsbad geben Sie etwa eine Tasse davon in das Badewasser.

Allergie-Gefahr bei ätherischen Ölen

Auf bestimmte Inhaltsstoffe von Erkältungsbädern sind Allergien möglich. Bemerken Sie eine Verschlechterung der Symptome, brechen Sie das Bad lieber gleich ab. Auch eignen sich bestimmte ätherische Öle wie Kamper nicht für Babys und kleine Kinder, da sie Krämpfe und Atemnot auslösen können. Beachten Sie hier jeweils die Hinweise auf der Verpackung des Badezusatzes.

Erkältungsbad mit Kräutern

Wer ein Erkältungsbad mit Tee (lose oder in Beutelform) zubereiten will, kann unter anderem auf folgende Kräuter zurückgreifen:

  • Fenchel
  • Thymian
  • Pfefferminze
  • Anis

Kochen Sie einen Liter Wasser auf uns geben Sie beispielsweise jeweils einen Beutel Kamillen-, Fenchel- oder Pfefferminztee sowie einen Teelöffel Anis hinzu, lassen Sie es etwas abkühlen geben Sie den Sud dann zum Badewasser hinzu.

Tipp: Wer keine Badewanne hat, für den gibt es im Handel mittlerweile auch eine Erkältungsdusche.

Wie kann ein heißes Bad Erkältungssymptome lindern?

Bei einer sich anbahnenden Erkältung oder leichten Symptomen wie Gliederschmerzen oder einer verstopften Nase kann ein warmes Bad auf verschiedene Weise wohltuend wirken: Die Wärme entspannt und kurbelt die Durchblutung an. Dies verhindert, dass sich Bakterien und Viren auf den Schleimhäuten festsetzen und vermehren. Darüber hinaus werden auch die körpereigenen Abwehrkräfte mobilisiert.

Je nach Zusatz kommen noch weitere Vorteile hinzu: Eukalyptus- oder Pfefferminzöl tragen beispielsweise dazu bei, festsitzenden Schleim zu lösen und das Atmen zu erleichtern.

Wann ist ein Erkältungsbad kontraproduktiv?

Wer bereits an einer erhöhte Körpertemperatur oder anderen stark ausgeprägten Symptomen wie HustenSchnupfen oder Halsschmerzen leidet, sollte auf ein Erkältungsbad lieber verzichten. Vor allem bei Fieber ist der Körper ohnehin geschwächt und die Wärme des Bades würde eine zusätzliche Belastung darstellen.

Darüber hinaus wird in folgenden Fällen von einem Erkältungsbad abgeraten:

  • bei Bluthochdruck und Venenleiden
  • bei älteren Menschen, die Probleme mit dem Kreislauf haben
  • bei Asthmatiker*innen (sie könnten vor allem durch bestimmte Öl-Zusätze Probleme bekommen)
  • bei offenen Wunden oder Hautkrankheiten

Wie lange sollte ein Erkältungsbad dauern?

Etwa 10 bis 20 Minuten reichen in der Regel aus, damit der Körper komplett durchwärmt wird und das für eine Erkältung typische Frösteln aufhört. Wird das Bad als anstrengend empfunden, sollten Sie lieber früher aufhören. Um Kreislaufbeschwerden vorzubeugen, empfiehlt es sich, nach dem Baden ganz langsam aus der Wanne zu steigen und sich anschließend Ruhe zu gönnen.

Wie heiß darf ein Erkältungsbad sein?

Als Ideal gilt eine Temperatur von etwa 32 bis 38 Grad Celsius. Kälter sollte das Wasser nicht sein, da ansonsten der gewünschte Effekt ausbleibt.

Haben Sie kein Thermometer zur Hand, richten Sie sich am besten nach ihrem persönlichen Empfinden beziehungsweise dem ihres Kindes: Das Badewasser sollte nicht so heiß sein, dass das Einsteigen unangenehm ist. Besser ist stattdessen zunächst mit einer niedrigeren Temperatur zu beginnen und heißes Wasser nachlaufen zu lassen, wenn man schon in der Wanne liegt.

Es muss übrigens kein Vollbad sein: Schonender für den Kreislauf ist ein sogenanntes Dreiviertelbad, bei dem der obere Brustbereich aus dem Wasser ragt. Das Dreiviertelbad ist vor allem für ältere Menschen empfehlenswert.

Dürfen Schwangere und Frauen während der Stillzeit ein Erkältungsbad nehmen?

Schwangere Frauen mit Erkältung sollten bei der Wahl der Arznei- und auch der Hausmittel Vorsicht walten lassen. Bestimmte Zusätze eignen sich zum Beispiel nicht, weil sie Wehen auslösen können. Auch schwächt ein heißes Bad den durch die Schwangerschaft sowieso bereits belasteten Kreislauf zusätzlich. Gerade im letzten Schwangerschaftsdrittel (Trimester) sollten schwangere Frauen generell von zu heißen Bädern Abstand nehmen. Sie können vorzeitige Wehen und einen Blasensprung auslösen, der zu einer Frühgeburt führen kann.

Und auch in der Stillzeit gilt: Wer auf Nummer sicher gehen will, verzichtet auf Zusätze, die etwa Kampfer, Menthol oder Eukalyptus enthalten.

Welches Erkältungsbad eignet sich für Babys und Kinder?

Gerade die Kleinsten fangen sich häufig Infekte ein, da ihr Immunsystem noch nicht jeden Erreger kennt und erst vollständig ausreifen muss. Da bestimmte ätherische Öle für Kinder schlecht verträglich sind, sind andere Zusätze an deren Stelle gerückt.

Erkältungsbäder für Babys enthalten etwa Thymian-Öl, Myrte oder Sternanis als Wirkstoffe. Während der Schwangerschaft und Stillzeit können Frauen auch zeitweise selbst auf diese zurückgreifen. Alternativ stehen für kleine Kinder sanfte Erkältungssalben zum Einreiben und Zusätze zum Inhalieren zur Verfügung. Auch diese sollten aber kein Menthol, Eukalyptusöl oder Kampfer enthalten. In Babys erstem Lebensjahr empfehlen die meisten Ärzte*Ärztinnen, nur speziell auf Babys ausgerichtete Erkältungsbäder zu verwenden.

Entspannung nach dem Bad: Was ist richtig oder falsch?

Nach dem Baden gilt es – genau wie nach einem Saunagang – auf Erholung zu achten. Dazu gehört, sich warm einzupacken, hinzulegen und etwa eine halbe Stunde Ruhe zu halten. So kann das Erkältungsbad optimal nachwirken und sich der Kreislauf wieder stabilisieren. Auch das Eincremen mit einer rückfettenden Lotion empfiehlt sich, um der Haut verlorene Feuchtigkeit zurückzugeben, denn lange Bäder trocknen die Haut aus.

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