Die häufigsten Mythen über Sex
Über kaum ein anderes Thema kursieren so viele Halbwahrheiten wie über das Liebesspiel. Stundenlanger Sex ist normal, zwei Kondome schützen besser als eines, Männer können keinen Orgasmus vortäuschen und viele weitere Sex-Mythen unter der Lupe.
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Das Wissen über Sex war vermutlich noch nie so groß wie heute. Während früher junge Mädchen noch Angst hatten, vom Küssen schwanger zu werden, wissen Teenager heute über die verschiedensten Sexpraktiken und Verhütung Bescheid. Es gibt viele Informationsmöglichkeiten über Sex und zahlreiche Studie nehmen die schönste Nebensache der Welt ins Visier. Doch je mehr Fakten es gibt, desto mehr Interpreationen entstehen. Sozusagen als Nebenwirkung gibt es eine Menge Halb- und Unwahrheiten.
Lifeline hat die aktuelle Studienlage zum Thema Sex geprüft, Mythen, Fakt und Fantasie unter die Lupe genommen
1. Zwei Kondome sind besser als eines
Manche benutzen ein Kondom zweimal, nach dem Motto Geiz ist geil, viele sind Sicherheitsfanatiker und ziehen sogar zwei übereinander an. Beides ist schlecht. Das mehrmals verwendete sitzt nicht mehr stramm und kann abrutschen und das doppelte Präservativ reißt schneller.
2. Sex dauert oft stundenlang
Unermüdlich, in jeder Stellung und mehrmals hintereinander kopulieren: Das gaukeln Pornos vor. Tatsache ist jedoch, dass der Liebesakt – von Küssen, Streicheln bis zur Penetration und Orgasmus – bei Deutschen um Durchschnitt nur 18 Minuten dauert. Der eigentliche Geschlechtsverkehr sogar nur etwa vier Minuten. Das ist also ganz normal. Die natürliche Erektionsfähigkeit des Penis besteht übrigens auch nur rund 15 Minuten. Danach kann es jedoch nach einigen Minuten wieder „aufwärts“ gehen. Warum es im Film so lange geht? Da spielen Pillen wie Viagra eine Rolle und selbstverständlich wird das Filmmaterial geschnitten, was das Zeug hält.
3. Männer können keinen Orgasmus vortäuschen
Stimmt nicht. Auch sie spielen hin und wieder den Höhepunkt vor. Wenn der Penis dabei in der Vagina steckt und der Mann ein guter Schauspieler ist, muss das der Frau nicht auffallen – falls genügend Feuchtigkeit vorhanden ist.
4. Frauen haben seltener Lust als Männer
Stimmt nur teilweise. Die Libido der Frau steigt erst nach dem 30 Lebensjahr an, ist vorher weniger ausgeprägt. Beim Mann ist das umgekehrt. Gleichaltrige Paare unter 30 haben deshalb oft unterschiedliches Verlangen nach Sex. Ab 30 gleicht sich das jedoch an und ab 40 entwickelt die Frau sogar eine größere Libido als der Mann.
5. Zu viel Sex vergrößert die Vagina
Die ausgeleierte Scheide von liebestollen Frauen – dieses Ammenmärchen besteht vermutlich seit Jahrhunderten. Doch das Gegenteil ist der Fall: Frauen, die viel Geschlechtsverkehr haben, trainieren damit auch ihre Muskeln in der Vagina. Dadurch wird sie straffer, nicht schlaffer.
6. Beschnittene Männer sind besser im Bett
Beschneidung bedeutet, dass die Eichel nicht mehr von der Vorhaut geschützt wird. Das macht sie anfangs empfindlicher, später tritt Gewöhnung ein. Auf die Orgasmusfähigkeit, die Liebestechnik und die Ausdauer des Mannes hat das jedoch keinen Einfluss.
7. Schamhaare rasieren ist sexy und gesund
Achsel- und Schamhaare gelten inzwischen fast als obszön. Doch was nach aktuellem Trend vermeintlich sexy wirkt, könnte in Wirklichkeit die sexuelle Attraktivität bremsen. In der Behaarung werden nämlich die speziellen Duftstoffe gesammelt, die Mann und Frau gegenseitig anziehen. Diese Pheromone sind Lockstoffe, die oft über die Partnerwahl entscheiden.
8. Periode schützt vor Schwangerschaft
Stimmt leider nicht. Die Samen vor allem von jungen Männern können bis zu einer Woche, in Einzelfällen sogar länger, in der Vagina überleben. Setzt der Eisprung früh ein, kann die Frau durchaus schwanger werden.
9. Große Füße oder Nase – großer Penis
Auch dabei handelt es sich um reine Fantasie. Studien haben gezeigt, dass es keinen Zusammenhang gibt zwischen der Penisgröße eines Mannes und der Größe seiner Füße, Hände oder der Nase.
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