Lunge abhören, Blutdruck messen – das sind Basis-Untersuchungen beim Hausarzt. Doch wann wird geröntgt und wann muss ich als Patient in die MRT-Röhre? Wir stellen die wichtigsten Untersuchungsverfahren vor und erklären, bei welchen Beschwerden und Symptomen der Arzt in der Praxis oder im Krankenhaus auf welche Methode zurückgreift.
Die wichtigsten Untersuchungen beim Arzt

1 / 12
© iStock.com/KatarzynaBialasiewicz
Abtasten
Trotz aller Fortschritte in der Medizintechnik und Labordiagnostik: Eines der wichtigsten "Untersuchungsgeräte" des Arztes bleiben die Hände. Viele Symptome kann er so näher lokalisieren und erfühlen. Verdickte Lymphknoten, Schwellungen, den Zustand von Haut, Organen und Knochen können Fachleute oft mit bloßen Händen ertasten. Bestimmte Erkrankungen, wie zum Beispiel die Blinddarmentzündung, erkennt der erfahrene Mediziner anhand ganz charakteristischer Tests und Griffe. Auch viele Beschwerden an Knochen und Gelenken (zum Beispiel Verrenkungen, Verstauchungen oder Blockaden der Wirbelsäule) werden zunächst manuell untersucht, bevor bildgebende Verfahren die weitere Diagnose unterstützen.

2 / 12
iStock
Abhören
Das Abhören mit dem Stethoskop ist simpel und aussagekräftig: Ist die Lunge frei? Macht das Herz verdächtige Geräusche? Für eine ganze Reihe von Erkrankungen kann der Arzt nur mit dem Stethoskop eine Anfangsdiagnose stellen.

3 / 12
© iStock.com/DragonImages
Blutdruck messen
Ein Arztbesuch ohne Blutdruckmessung? Kaum vorstellbar. Das hat einen guten Grund: Hoher Blutdruck (Hypertonie) verursacht lange keine Symptome, die man als Patient spüren würde. Hypertonie ist jedoch weit verbreitet und ein wesentlicher Risikofaktor für Zivilisationskrankheiten wie Schlaganfall, Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen. Und je früher ein zu hoher Blutdruck erkannt wird, desto eher lassen sich die Schäden für Herz und Gefäße eindämmen.
4 / 12
© iStock.com/SerafinoMozzo
EKG
Schlägt das Herz im Takt? Diese Frage können Mediziner mit einer schmerzfreien, nur wenige Minuten dauernden Untersuchung beantworten: Bei einer Elektrokardiographie, kurz EKG, wird die elektrische Aktivität des Herzens gemessen und im Elektrokardiogramm aufgezeichnet. Das normale (Ruhe-)EKG wird im Liegen durchgeführt, beim Belastungs-EKG (siehe Foto) muss der Patient meist auf einem Fahrrad-Ergometer strampeln. Beim Langzeit-EKG zeichnet ein kleines tragbares Gerät die Herzströme meist über 24 Stunden auf.
5 / 12
© iStock.com/AlexRaths
Ultraschall
Kostengünstig und risikolos für den Patienten: Die Sonographie ist aus der medizinischen Praxis nicht mehr wegzudenken. Ein Klassiker ist die Ultraschall-Untersuchung in der Schwangerschaft, bei der die werdende Mutter das erste Bild ihres Kindes bekommt. Doch auch bei der Untersuchung von fast allen inneren Organen (im Bild eine Ultraschall-Untersuchung der Schilddrüse) und von Weichteilgewebe, bei der Diagnostik von Herz- und Gefäßerkrankungen sowie bei der Planung und Durchführung von Operationen wird die Sonographie eingesetzt.
6 / 12
© iStock.com/stockdevil
Röntgen
Röntgen ist trotz der damit einhergehenden Strahlenbelastung immer noch ein Standardverfahren, wenn es um die Untersuchung von hartem Körpergewebe wie Knochen und Zähnen geht. Mit einem Röntgenbild können Knochenveränderungen, Frakturen, der Zahnstatus, aber auch die Lage von Fremdkörpern oder Nierensteinen festgestellt werden.
Auch die Organe des Brustraums (Lunge, Herz) und des Bauchs können bei Verdacht auf Krankheiten wie Tuberkulose, Krebs und entzündliche Darmerkrankungen durchleuchtet werden. Röntgenuntersuchungen mit Kontrastmittel erlauben einen genauen Blick auf die Funktion der Blutgefäße oder des Harnableitungssystems.
7 / 12
© iStock.com/alvarez
MRT oder Kernspintomographie
Was Kosten und Aufwand angeht, gehört die MRT (Kernspintomographie) in die Oberklasse der medizinischen Untersuchungen. Die Magnetresonanz-Tomographie liefert sehr detailreiche Schnittbilder von fast allen Körperregionen – und das ohne dass der Patient bedenklichen Strahlen ausgesetzt wird.
Eine MRT kann zur Abklärung von ganz verschiedenen Symptomen und Krankheitszuständen und auch zur Verlaufskontrolle während einer Behandlung eingesetzt werden. Da die Geräte jedoch teuer und nicht überall verfügbar sind, wird der Arzt bei auf herkömmliche Art leicht zu diagnostizierenden Beschwerden nicht in jedem Fall gleich eine MRT anordnen.
8 / 12
© Santiago Nunez
Computertomographie
Nicht nur bei der MRT, auch bei der Computertomographie (kurz CT) geht es in die Röhre. Die CT liefert ebenfalls detailreiche Schnittbilder von fast allen Körperregionen. Jedoch werden diese Bilder mithilfe von Röntgenstrahlen erstellt.
Aufgrund der Vielzahl der Bilder, die innerhalb kurzer Zeit gemacht werden, ist die Strahlenexposition höher als bei einer normalen, herkömmlichen Röntgenaufnahme. Gesundheitliche Risiken und der diagnostische Nutzen der Untersuchung sollten vom Arzt sorgfältig abgewogen werden.
9 / 12
© iStock.com/Rafael_Wiedenmeier
Herzkatheter und Angiographie
Die Herzkatheter-Untersuchung und Angiographie nutzen ebenfalls Röntgenstrahlen. Beide werden eingesetzt, um Zustand, Funktionsfähigkeit und Durchlässigkeit des Herzens beziehungsweise der Blutgefäße zu untersuchen. Dies geschieht mithilfe eine Kontrastmittels, welches über einen Katheter ins Herz oder aber intravenös in die Blutgefäße injiziert wird.
10 / 12
© iStock.com/silkfactory
Gelenkspiegelung
Schulter, Hüfte, Ellenbogen, Kniegelenk – die Gelenkspiegelung macht einen Blick ins Innere von Gelenken möglich. Dabei kommt sie ohne Strahlung oder einen chirurgischen Eingriff unter Vollnarkose aus. Bei der Arthroskopie, so der Fachbegriff, wird ein dünner, flexibler Schlauch mit einem winzigen Kamera-Lichtsystem am Ende durch einen Hautschnitt in das Gelenk eingebracht. Über eine Bildschirm kann der Arzt im Inneren des Gelenks navigieren und sehen, wie es um Knorpel, Sehnen und Knochen bestellt ist und ob Entzündungen, Verkalkungen oder andere krankhafte Veränderungen vorhanden sind.
11 / 12
© iStock.com/selvanegra
Darmspiegelung
Bei der Darmspiegelung (Koloskopie) wird der Darm – insbesondere der Dickdarm – mit einem Endoskop untersucht. Ein optisches System am Ende eines flexiblen oder starren Schlauchs überträgt dabei Bilder vom Darminneren auf einen Monitor. Dem Arzt erlaubt das Verfahren, die Darmschleimhaut zu begutachten, krankhafte Veränderungen, Blutungen und Darmpolypen zu lokalisieren. Die Koloskopie ist die wichtigste Untersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs, sie kommt darüber hinaus bei der Diagnose und Verlaufskontrolle von Darmerkrankungen zum Einsatz.
12 / 12
© iStock.com/monkeybusinessimages
Mammographie
Bei der Mammographie, der Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust, können kleinste Veränderungen im Brustgewebe erkannt werden. Sie ist das wichtigste bildgebende Verfahren zur Diagnose von Brustkrebs und in der Krebsfrüherkennung. Ab dem 50. Lebensjahr können Frauen an Reihenuntersuchungen teilnehmen, deren Kosten von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden. Wichtig zu wissen: Nicht immer ist eine auffällige Mammographie-Aufnahme ein bösartiger Befund. Zur genauen Diagnose sind weitere Untersuchungen nötig.