Organspende: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Im Prinzip jeder Mensch, da es allein auf den Zustand des Organs ankommt.

Ob ein Organ für eine Transplantation geeignet ist, wird nach dem Tod geprüft. Eine Organentnahme ist allerdings ausgeschlossen, wenn die Person an einer Krebserkrankung leidet oder HIV-positiv ist.

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Ja, die Bereitschaft zur Organspende kann jederzeit rückgängig gemacht werden. Dafür muss lediglich der Ausweis vernichtet oder die entsprechende Erklärung geändert werden. Eine Rechtfertigung ist nicht notwendig.

Zwei Fachleute müssen unabhängig voneinander bei einer verstorbenen Person den vollständigen Ausfall der gesamten Hirnfunktionen (Hirntod) feststellen. Außerdem muss eine Einwilligung mittels Organspendeausweis oder Patientenverfügung vorliegen. Gibt es keine schriftliche Zustimmung, entscheiden die nächsten Angehörigen.

Eine Lebendspende ist in Deutschland nur für die Niere und einen Teil der Leber möglich. Nach dem Transplantationsgesetz hat jedoch die Organspende nach dem Tod Vorrang vor der Lebendspende. Eine Lebendspende ist in Deutschland nur unter Verwandten ersten und zweiten Grades, Ehegatten, Verlobten und persönlich besonders nahestehenden Personen möglich.

Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) übermittelt die medizinischen Daten an die Vermittlungsstelle Eurotransplant. Diese koordiniert den Austausch aller Spenderorgane innerhalb acht europäischer Länder. Die Organe werden nach den Kriterien Dringlichkeit und Erfolgsaussicht vergeben.

Das kann im Voraus nicht gesagt oder festgelegt werden. Wer welches Organ erhält, entscheiden Blutgruppe, Alter, Gewicht und die Gewebemerkmale. Je ähnlicher sich die Merkmale von Spender*in und Empfänger*in sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass nur geringe Abstoßungsreaktionen auftreten.

Ja, die Spende ist anonym. Auch die Angehörigen der verstorbenen Person erfahren nicht, wer das Organ bekommen hat. Auf Wunsch wird ihnen aber über die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) mitgeteilt, ob die Transplantation erfolgreich verlaufen ist.

Nach dem Hirntod können Niere, Herz, Leber, Lunge, Bauchspeicheldrüse und Dünndarm entnommen und transplantiert werden. Als Gewebespende bezeichnet man die Spende von Augenhornhaut, Teilen der Haut, Herzklappen und Teilen der Blutgefäße, Knochengewebe, Knorpelgewebe und Sehnen. Es können auch Organe von der Spende ausgeschlossen werden.

Dank des medizinischen Fortschritts sind die Erfolgsraten bei allen transplantierbaren Organen heute sehr hoch. So sind beispielsweise 85 von 100 transplantierten Nieren nach einem Jahr noch funktionsfähig. Nach fünf Jahren arbeiten noch bis zu 75 Prozent der Spendernieren. Bei Herzverpflanzungen sind es nach einem Jahr etwa 75 Prozent und nach fünf Jahren 65 Prozent.

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2022 haben in Deutschland 869 Menschen Organe gespendet. Allerdings warten etwa 8.500 Menschen auf ein Spenderorgan (Stand: 2023). Die meisten Menschen, die auf der Warteliste stehen, benötigen eine neue Niere. In Deutschland beträgt die Wartezeit für eine Spendernniere etwa acht bis neun Jahre.

Jeder Mensch kann durch einen Unfall oder eine schwere Krankheit in die Lage geraten, auf eine Transplantation angewiesen zu sein. Die Statistik zeigt: Es ist wesentlich wahrscheinlicher, selbst einmal ein Organ zu benötigen als selbst Organspender*in zu werden.

Die Krankenkasse des*der Empfängers*in kommt dafür auf, auch bei Lebendspenden. Sie trägt alle Kosten für die notwendigen Voruntersuchungen, die Organentnahme und Transplantation.