Einige Impfungen schaden dem Ungeborenen

Darf man sich vor und in der Schwangerschaft impfen lassen?

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Ein Paar, das in nächster Zeit ein Kind will, denkt nicht unbedingt ans Impfen. Sollte es aber. Denn ist die Frau erst einmal schwanger, können nur noch dringend notwendige Impfungen erfolgen.

Impfungen vor und in der Schwangerschaft
© iStock.com / momcilog

Während der Schwangerschaft sollte die werdende Mutter gut gegen Infektionskrankheiten geschützt sein und sich daher im Vorfeld impfen lassen. Das kommt nicht nur der Mutter zugute, sondern auch dem Baby.

Wenn die Frau Antikörper gegen eine Infektion entwickelt hat, kann sie diese bei bestimmten Erkrankungen an das Kind weitergeben und seinen sogenannten Nestschutz aufbauen. Dies ist bei Masern, Mumps, Röteln und Tetanus möglich, bei Keuchhusten aber nicht.

Artikelinhalte im Überblick:

Schwanger werden – die besten Tipps

Diese Impfungen sind notwendig

Jede Frau, die sich ein Kind wünscht, sollte ihren Impfpass mindestens drei Monate vor der geplanten Schwangerschaft von ihrem Hausarzt überprüfen und sich fehlende Impfungen geben lassen.

Laut der Ständigen Impfkommission (STIKO) braucht eine Frau mit Kinderwunsch einen ausreichenden Impfschutz gegen folgende Infektionen:

Impfreaktion: Nebenwirkungen nach Impfung?

Welche Impfungen sind möglich, welche nicht?

Während einer Schwangerschaft ist das Impfen mit Mitteln, die lebende Erreger enthalten, wie bei den Impfungen gegen Windpocken und Masern-Mumps-Röteln (MMR-Impfung), nicht möglich. Es besteht die Gefahr, dass die jeweilige Infektion ausgelöst und das Ungeborene zu Schaden kommt.

Sowohl Windpocken als auch Röteln sind für das Ungeborene besonders gefährlich: Erkrankt die werdende Mutter während der Frühschwangerschaft an Röteln, besteht ein hohes Risiko, dass das Kind mit Missbildungen zur Welt zu kommt. Gleiches gilt für Windpocken während der Schwangerschaft. Erkrankt die Mutter kurz vor oder nach der Geburt an Windpocken, kann sich das Neugeborene tödlich infizieren.

Impfstoffe mit toten Erregern kann ein Arzt hingegen auch Schwangeren verabreichen. Gegen eine Impfung gegen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) oder Tollwut ist daher nichts einzuwenden, wenn ein erhöhtes Risiko besteht. Eine begonnene Impfung gegen Hepatitis A oder Hepatitis B sollte in der Schwangerschaft fortgesetzt werden, auch einige wichtige Reiseimpfungen wie gegen Thypus sind möglich.

Schwangere sollten sich gegen Grippe impfen lassen

Sowohl von der STIKO als auch dem Berufsverband der Frauenärzte wird die Grippeimpfung für Schwangere ausdrücklich angeraten. Empfohlen wird die Influenza-Schutzimpfung ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, bei Frauen mit chronischen Erkrankungen wie Asthma oder Diabetes sogar im ersten Schwangerschaftsdrittel.

Die Impfung gegen Tetanus empfiehlt die STIKO ausdrücklich für Schwangere ohne ausreichenden Schutz. Ohne Impfschutz kann es zu Neugeborenen-Tetanus kommen, der meist tödlich verläuft.

Impfungen in der Schwangerschaft im Überblick:

Impfung gegen nötig möglich vermeiden nein
Cholera     x  
Diphtherie   x    
FSME   x    
Gelbfieber     x  
Hepatitis A   x    
Hepatitis B   x    
Influenza x x    
Japan-Enzephalitis     x  
Kinderlähmung (Poliomyelitis)   x    
Keuchhusten (Pertussis)   x    
Masern       x
Meningokokken   x    
Mumps       x
Pneumokokken   x    
Röteln       x
Tetanus x x    
Tollwut (vor Exposition)   x    
Tollwut (nach Exposition) x      
Typhus   x    
Windpocken       x

Während der Stillzeit können bis auf die Impfung gegen Gelbfieber alle empfohlenen Impfungen verabreicht werden.

Alle Bezugspersonen sollten sich impfen lassen

Ihr Netzschutz behütet Babys zwar, dieser verliert sich aber in den ersten Lebensmonaten, wenn der kindliche Körper noch dabei ist, ein stabiles Immunsystem aufzubauen. Um das Baby nicht zu gefährden, müssen deshalb auch der Vater und andere nahe Bezugspersonen ihren Impfschutz rechtzeitig checken und gegebenenfalls aktualisieren lassen. Das Kind selbst kann ab dem zweiten vollendeten Lebensmonat geimpft werden.

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Lifeline/Wochit

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Frau Dr. Barbara Grüne

Fachärztin für Gynäkologie u. Geburtshilfe

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