Hautreaktion auf Sonne

Sonnenallergie: Hausmittel zur Behandlung und vorbeugen

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Pickel und juckender Ausschlag statt makellos brauner Haut: Bei Sonnenallergie reagiert die Haut auf UV-Licht mit unangenehmen Irritationen. Welche Symptome sind typisch, welche Hausmittel helfen bei Sonnenallergie und wie kann man ihr vorbeugen?

Frau am Strand liegt auf Liege unter Sonnenschirm
© iStock.com/puhhha

Vor allem helle Hauttypen vertragen Sonnenlicht oft schlecht. Statt brauner Haut werden die Bereiche, auf die UV-Strahlen treffen, rotfleckig, es kommt zu Pusteln, die extrem jucken. Genau genommen handelt es sich bei einer Sonnenallergie nicht um eine Allergie, sondern um ein Sonnenekzem, medizinisch polymorphe Lichtdermatose (PLD) genannt. Die Symptome der Sonnenallergie variieren stark und reichen von Rötungen über brennendem, juckendem Ausschlag zu Hautverdickungen und Bläschen.

Artikelinhalte im Überblick:

Behandlung einer Sonnenallergie

Bei einer Sonnenallergie sind sofortige Maßnahmen besonders wichtig. Bei den ersten Anzeichen einer polymorphen Lichtdermatose sind diese Tipps sinnvoll:

  • Unverzüglich in den Schatten oder nach drinnen gehen. Betroffene sollten auf jeden Fall vermeiden, dass die Haut weiterhin UV-Strahlung ausgesetzt ist.

  • Kühlende Salben, Lotionen und Gels mit Antihistaminika (antiallergische Wirkstoffe) und Hydrokortison lindern den Juckreiz und helfen der Haut dabei, sich wieder zu erholen. All diese Produkte zur Behandlung einer Sonnenallergie gibt es rezeptfrei in der Apotheke.

  • Bei schwereren Fällen verschreibt der*die Arzt*Ärztin orale Antihistaminika, also Medikamente zum Einnehmen, sowie höher dosierte Kortisonpräparate.

Bis die Sonnenallergie abgeklungen ist, sollten keine Sonnenstrahlen an die betroffenen Hautareale gelassen werden

Hausmittel gegen Sonnenallergie

Daneben gibt es eine ganze Reihe von Hausmitteln, die bei Sonnenallergie helfen können. Allerdings sind nicht alle davon empfehlenswert, manche können die Hauterkrankung sogar noch verschlimmern. Die bekanntesten Hausmittel bei Sonnenallergie und ob sie sinnvoll sind:

  • Kalte Umschläge: Kühlung mit nassen Baumwolltüchern ist sinnvoll. Jedoch darauf achten, ein sauberes Tuch zu verwenden. Sonst können sich die Pusteln entzünden.

  • Quarkumschläge: Quark beruhigt die Haut bei Sonnenallergie. Das Milchprodukt wirkt gegen Entzündungen, kühlt und lindert Juckreiz. Den Quark vorsichtig mit Wasser abwaschen, bevor er trocknet – sonst schädigt es die Haut weiter und ist schmerzhaft.

  • Aloe vera beruhigt gereizte Haut. Da Duftstoffe die gereizte Haut zusätzlich irritieren können, sollten nur unparfürmierte Aloe-vera-Produkte verwendet werden. 

  • Olivenöl als Hausmittel gegen Verbrennungen, Sonnenbrand und Sonnenallergie einzusetzen, ist keine gute Wahl. Denn es kann den Schaden an der Haut noch vergrößern.

Sonnenallergie gezielt vorbeugen

Wer bereits weiß, dass seine Haut auf Sonne mit einer polymorphen Lichtdermatose reagieren kann, sollte vor allem im Frühling oder beim Urlaub im Süden in den ersten Tagen vorsichtig sein. Die Haut sollte sich langsam an die UV-Strahlen gewöhnen können, auch um Sonnenbrand zu vermeiden.

Weitere Maßnahmen, um Sonnenallergie vorzubeugen:

  • Breitkrempigen Sonnenhut tragen

  • UV-Schutzkleidung tragen: Das sind Textilien, die durch ihre spezielle Webart oder eine Beschichtung wirksamen Schutz bieten.

  • Daran denken, dass UV-Strahlen bis zu einer bestimmten Grenze auch durch Fensterglas gelangen. Bei langen Autofahrten oder einem sonnigen Fensterplatz im Büro nicht den UV-Schutz vergessen.

  • Auch im Schatten sollte man sich schützen: Reflektiert von hellen Flächen sind UV-Strahlen vor allem mittags allgegenwärtig, wenn auch nicht in so hoher Intensität wie in der prallen Sonne.

Dass Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin E, Beta-Carotin und Kalzium einer photoallergischen Reaktion vorbeugen, konnten Studien bisher nicht zweifelsfrei nachweisen.

Richtige Sonnencreme bei Sonnenallergie

Die wichtigste Maßnahme zum Vorbeugen einer Lichtdermatose ist neben langer Kleidung die Verwendung eines geeigneten Sonnenschutzmittels. Sonnencreme sollte für Menschen, die zu einer Sonnenallergie neigen, folgende Kriterien erfüllen:

  • Schutz vor UV-A- und UV-B-Strahlen

  • Hoher Lichtschutzfaktor von mindestens 30 (bei sehr hellen Hauttypen noch höher)

  • keine Duftstoffe

  • keine Konservierungsstoffe

Mit der richtigen Sonnencreme und UV-Kleidung ist man in der Regel gut vor einer Sonnenallergie geschützt.

Sonnenallergie: Welche Ursachen dahinterstecken

Bis jetzt steht noch nicht fest, welche Mechanismen genau eine Sonnenallergie auslösen. Bislang gibt es folgende Hypothesen:

  • Der Körper bildet unter dem Einfluss von UV-Licht eine Substanz, auf die das Immunsystem mit einer Entzündung reagiert. Um welchen Stoff es sich dabei handelt, ist aber noch unbekannt.

  • Bei jedem Menschen bildet der Körper beim Kontakt mit Sonnenlicht freie Radikale, die Zellen angreifen und zu Reaktionen wie der Sonnenallergie führen. Normalerweise treten sofort Antioxidantien auf den Plan und die Hautreaktion bleibt aus. Warum das bei einigen Menschen nicht passiert und sie eine Sonnenallergie entwickeln, kann die Wissenschaft noch nicht erklären.

Phototoxische Reaktion oder Nesselsucht durch Sonne

Daneben gibt es weitere Hauterkrankungen, die durch Sonneneinstrahlung entstehen und fälschlicherweise oft als Sonnenallergie bezeichnet werden:

  • Phototoxische Reaktion (Phototoxizität): Ursache ist die chemische Reaktion der UV-Strahlen auf und in der Haut mit einem anderen Stoff – etwa in der Sonnencreme. In diesem Fall bezeichnet man die Erscheinung als Mallorca-Akne. Aber auch Inhaltsstoffe einer Hautcreme oder eines Medikaments (bestimmte Entwässerungsmittel, Antibiotika oder Herz-Kreislauf-Medikamente) sowie Pflanzenstoffe in Gräsern kommen als Auslöser infrage.

  • Lichturtikaria (Urticaria solaris): Dabei schwillt die Haut unter dem Einfluss von UV-Licht an. Es bildet sich Urtikaria, also Nesselsucht, mit stark juckenden, großen Quaddeln, die sich über den gesamten Körper ausbreiten. Im schlimmsten Fall droht ein anaphylaktischer Schock.

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