So werden Nägel gesund

Lackieren trotz Nagelpilz? Tipps für die richtige Pflege

Qualitätssiegel Nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Expert*innen geprüft

Gesunde Nägel sind der beste Schutz vor Infektionen wie Nagelpilz. Wie Sie Hände und Füße richtig pflegen und was Sie bei Maniküre und Pediküre beachten sollten, wenn Sie bereits unter Nagelpilz leiden.

Pflanzliche Hilfe gegen Nagelpilz
Nagellack sollte erst nach Abklingen der Nagelpilz-Infektion aufgetragen werden.
© iStock.com/Pollyana Ventura

Eine gewissenhafte Pflege der Hände und Füße schützt nicht nur die Haut, sondern auch Finger- und Zehennägel vor dem Austrocknen. Risse, die sich leicht mit Bakterien und Pilzen infizieren, werden verhindert. Vor allem wenn man gerade gegen eine Nagelpilzerkrankung ankämpft, sollte man die Haut- und Nagelpflege nicht vernachlässigen!

Nagelpilz vorbeugen? So gehts!

Eincremen bewahrt Nägel vor dem Austrocknen

Das Eincremen der Füße und Hände sollte sich immer auch auf die Nägel erstrecken. Das hält sie geschmeidig und schützt vor dem Austrocknen. Risse, wie sie bei trockener Haut häufig vorkommen, sollten unbedingt vermieden werden. Sie dienen Nagelpilzerregern und Bakterien sonst als Eintrittspforte.

Besonders günstig für die Haut- und Nagelpflege sind Cremes mit einem hohen Anteil feuchtigkeitsbindender Zusätze wie Harnstoff (Urea). Auch herkömmliche und meist preiswertere Körpercremes sind für Hände und Füße geeignet, vorausgesetzt sie lassen sich gut verteilen und ziehen schnell ein. Bei Rissen (Rhagaden) können zusätzlich Salben mit Harnstoff oder Wundsalben aufgebracht werden.

Nagelpilz richtig behandeln

Lifeline/Wochit

Nagelhaut besonders gut pflegen

Besondere Aufmerksamkeit sollte man der um den Nagel liegenden Haut schenken. Sie ist besonders empfindlich und anfällig für Verletzungen. Außerdem können Nagelpilz-Präparate hier zu Rötung und Schuppung führen.

Um die Nagelhaut geschmeidig zu halten, sollte man sie immer mit eincremen oder mit Pflegeöl behandeln: Dazu ein Wattestäbchen beispielsweise in Weizenkeim- oder Mandelöl tauchen und die empfindlichen Hautbereiche um den Nagel damit bestreichen.

Nagelhärter statt Farblack: Stabile Nägel sind weniger anfällig für Nagelpilz

Nagelhärter eignen sich vor allem für relativ dünne Nägel, die häufig einreißen. Starke Nägel sind wesentlich besser vor kleinen Verletzungen geschützt, in denen sich Krankheitserreger wie zum Beispiel Pilze leicht einnisten.

Nagelkrankheiten erkennen: Was Längsrillen und Co. bedeuten

Auf kosmetische Lacke sollte man bei einer bestehenden Nagelpilzerkrankung besser verzichten. Regelmäßiges Lackieren und die damit verbundene Anwendung von aggressiven Nagellackentfernern trocknen die Nageloberfläche aus und setzen ihre Widerstandsfähigkeit herab.

Stattdessen werden die Nägel bei Nagelpilz mit pilztötenden Salben, Tinkturen oder einem medizinischen Lack behandelt, der täglich aufgetragen wird. Weil er wasserlöslich ist, bildet er keine Deckschicht, sondern dringt mit seinem Wirkstoff tief in den Nagel ein.

Nicht nur sind kosmetische Verschönerungen bei Nagelpilz ein zusätzlicher Stressfaktor für den Nagel. Es besteht zudem das Risiko, dass mit dem Lackpinsel die Pilzerreger von kranken Nägeln auf gesunde übertragen werden. Auf keinen Fall sollte das Fläschchen Nagellack mit anderen Personen geteilt werden, denn das Risiko einer Keimverschleppung über den Lackierpinsel wäre dann sehr hoch.

Kunstnägel bei Nagelpilz ungeeignet

Bei Nagelpilz kommt es auf der Nageloberfläche zu unschönen Verfärbungen und Verformungen. Der Wunsch der Betroffenen, den Nagelpilz mit Nagellack oder künstlichen Nägeln zu überdecken, ist verständlich – doch die Pilzerkrankung wird damit nur überdeckt, anstatt sie zu behandeln.

Doch auch für gesunde Nägel sind künstliche Nägel bei unsachgemäßer Anwendung mit Risiken verbunden. Es besteht nämlich die Gefahr, dass sich in kleinsten Klebstoff-Bläschen Pilze vermehren – vor allem dann, wenn man vorhat, die Kunstnägel über einen längeren Zeitraum zu tragen. Beim Ablösen kann es wiederum passieren, dass Teile des eigenen Nagels mit abgerissen werden.

Fußpflege gegen Pilze: Fußbäder regen Durchblutung an

Die Füße sind besonders anfällig für Mykosen wie Fuß- und Nagelpilz. Neben dem täglichen Waschen oder Duschen empfiehlt sich ein- bis zweimal wöchentlich ein Fußbad, das die Durchblutung anregt, sodass die Haut optimal mit Nährstoffen versorgt wird. Als Zusätze für das Fußbad eignen sich Zusätze aus der Drogerie oder Apotheke, ätherische Öle oder ein Esslöffel Meersalz.

Nach dem Duschen oder einem Fußbad werden die Füße und vor allem die Zehenzwischenräume sorgfältig getrocknet, um der Entstehung oder Ausbreitung von Nagelpilz keinen Vorschub zu leisten. Danach werden die Füße eingecremt, um die Feuchtigkeit der Haut zu erhalten.

Hornhaut an den Füßen richtig entfernen

Hornhaut hat die Funktion, das darunter liegende Fußgewebe zu schützen. Wird die Schicht jedoch zu dick, kann sie Schmerzen verursachen, vor allem wenn sie einreißt und sich entzündet. Deshalb sollte man sie nicht übermäßig wachsen lassen. Zur Hornhautentfernung gibt es zahlreiche Werkzeuge – für dickere Schichten Hornhautraspel oder -hobel. Deren Handhabung sollte man jedoch üben, damit bei zu tiefen Raspeln nicht zu Verletzungen kommt. Bimssteine, Fußfeilen und Diamant-Schwämme eignen sich bei dünnen Hornhautschichten.

Bei der Auswahl der Fußpflege-Werkzeuge sollte darauf geachtet werden, dass sie sich gut reinigen lassen. Denn anhaftende Seifenreste und Hautpartikel sind unhygienisch, bilden einen Nährboden für Bakterien. Außerdem werden so Erreger von Nagelpilz und Fußpilz verschleppt.

Die größten Risikofaktoren für Nagelpilz

Lifeline/Wochit

Gute Durchblutung durch Fußgymnastik und -massage

Neben dem Fußbad regt auch eine Fußmassage mit Ölen oder Creme – beginnend mit den Zehen über die Fußsohle und den Fußrücken – die Durchblutung an. Vergessen Sie hier die Zehennägel nicht, damit auch diese Stellen geschmeidig bleiben und damit widerstandsfähiger gegen Nagelpilzerreger sind.

Vorsicht geboten ist bei diversen Hilfsmitteln, die zur Fußmassage erhältlich sind. So dürfen zum Beispiel Massageroller aus Holz oder Metall niemals kreuzweise über die Fußunterseite gerollt werden. Auch elektrische Massagehilfsmittel sind nur bedingt einsetzbar. Bei Venenleiden und Nervenentzündungen dürfen sie nicht zum Einsatz kommen. Teilen Sie diese Gegenstände nicht mit anderen Familienmitgliedern, wenn Sie bereits an einer Pilzerkrankung leiden.

Auch Fußreflexzonenmassagen sind sehr beliebt. Sie beruhen darauf, dass sich auf den Fußsohlen Areale ("Reflexzonen") befinden, die mit Organen des Körpers in Verbindung stehen. Werden diese Stellen massiert, kann die Funktion dieser Organe positiv beeinflusst werden. Fußexperten raten jedoch dazu, mit dieser Art von Massage vorsichtig umzugehen. Sie sollte nur von Fachpersonal durchgeführt werden, denn bei falscher oder zu intensiver Behandlung kann sie eher Schaden anrichten, statt zu helfen.

Barfußlaufen und Fußgymnastik beugen Pilzerkrankungen vor

Regelmäßige Fußgymnastik kann Pilzerkrankungen vorbeugen, weil sie für kräftige, gut durchblutete und bewegliche Füße sorgt und Fehlstellungen – einer der Risikofaktoren für Fuß-und Nagelpilz – verhindert.

Einfache Übungen:

  • wechselseitiges Gehen auf den Fußspitzen und den Fersen
  • versuchen, die Zehen wie einen Fächer zu spreizen
  • verschiedene Gegenstände vom Boden mit den Füßen aufheben

Wann immer es sich anbietet – vor allem natürlich im Sommer – sollte das Barfußlaufen auf möglichst verschiedenen Untergründen bevorzugt werden. Die Füße werden dabei von selbst gekräftigt. Außerdem bietet das Barfußlaufen eine Pause von einengendem Schuhwerk. Übertreiben Sie es nicht, sondern beginnen Sie mit kurzen Barfuß-Phasen. Eine ungeübte Fußmuskulatur wird sonst schnell überfordert.

Wann zur medizinischen Fußpflege?

Wer häufig unter Fußproblemen leidet oder zu einer Risikogruppe gehört wie beispielsweise Diabetiker, sollte fachliche Hilfe in Anspruch nehmen. Medizinische Fußpfleger, auch als Professionelle medizinische Fußpflege bezeichnet, sind im Unterschied zu kosmetischen Fußpflegern durch eine spezielle Ausbildung befähigt, Krankheiten am Fuß zu erkennen oder vorzubeugen.

Podologen behandeln eingewachsene Nägel, Hornhaut und Risse (Rhagaden) fachgerecht und sind befugt, Hühneraugen oder Warzen zu entfernen. Darüber hinaus wird der/die medizinische Fußpfleger/in Ihnen eine Anleitung für die sachgerechte Fußpflege zu Hause geben.

Richtige Pflege gegen Nagelpilz: Die wichtigsten Tipps

  • Schneiden Sie Ihre Nägel vorsichtig, sodass ein kleiner weißer Rand bestehen bleibt.

  • Vermeiden Sie Verletzungen! Das Nagelhäutchen ist besonders empfindlich. Schieben Sie es gegebenenfalls mit einem Holzstäbchen sanft zurück. Für das Schneiden der Nägel sind am besten abgerundete Nagelscheren und -feilen geeignet. Zur Entfernung der Hornhaut an den Füßen bietet sich Naturbimsstein an.

  • Alle Pflegewerkzeuge wie Scheren, Feilen oder Raspel sollten nach Gebrauch gereinigt und gegebenenfalls desinfiziert werden. Einmalfeilen eignen sich für die Nagelpflege zu Hause, vor allem dann, wenn ein Familienmitglied von Nagelpilz befallen ist.

  • Verzichten Sie bei bestehender Nagelpilzinfektion auf kosmetische Lacke und Kunstnägel. Tragen Sie stattdessen täglich einen medizinischen Lack auf.

  • Achten Sie bei der Auswahl von Kosmetikstudios auf Hygiene.

  • Fußbäder sollten einen Zeitraum von fünf Minuten und die Temperatur von 37 Grad Celsius nicht überschreiten. Nach längerem Baden kann die Haut beim Trocknen Risse bekommen. Wichtig ist das sorgfältige Abtrocknen der Füße, auch in den Zehenzwischenräumen, um Fußpilz und Nagelpilz vorzubeugen.

  • Zum Eincremen eignen sich Feuchtigkeitscremes ohne Duftstoffe und Alkohol. Bei sehr trockener Haut sollte auf spezielle Cremes und Pflegeschäume mit einem Harnstoffanteil von fünf bis zehn Prozent zurückgegriffen werden.

  • Fußgymnastik, Fußmassagen und Kneipp-Bäder fördern die Durchblutung der Füße, kräftigen sie und halten sie gesund.

  • Professionelle medizinische Fußpflege: Bei herabgesetzter Schmerzempfindung und Hornhautverdickung an den Füßen ist die Behandlung durch einen spezialisierten Fußpfleger sinnvoll. Auch wer die Fußkontrolle- und pflege nicht allein durchführen kann, sollte sich nicht davor scheuen, die Hilfe eines Angehörigen oder einer professionellen medizinischen Fußpflege in Anspruch zu nehmen.

Newsletter-Leser wissen mehr über Gesundheit

Aktuelle Themen rund um Ihre Gesundheit kostenlos per Mail.

Abonnieren
Expertenrat Nagelpilz

Stellen Sie einem Experten Ihre Fragen zu Nagelpilz.

mehr...

Zum Seitenanfang

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.