Fußpilz behandeln: Das hilft von Creme bis Hausmittel

Qualitätssiegel Nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Expert*innen geprüft

Rötungen, Hautschuppungen und Jucken: Fußpilz ist unangenehm und hochansteckend. Unbehandelt kann sich die Infektion auf die Fußnägel ausbreiten und zusätzlich Nagelpilz verursachen. Lesen Sie, woran Sie Fußpilz erkennen und mit welchen Cremes und Hausmitteln er behandelt werden kann.

Frau mit Fußpilz trägt Creme auf
© Getty Images/PhotoAlto/Odilon Dimier

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Woher weiß ich, dass es Fußpilz ist? Fußpilz entsteht meist in den Zehenzwischenräumen. Anzeichen sind ein Jucken und Brennen sowie gerötete und rissige Haut. Im Verlauf können sich Bläschen bilden oder weißliche Hautplatten.

Wie bekomme ich Fußpilz schnell weg? Die Pilzinfektion wird mit Cremes, Gels oder Sprays behandelt, die rezeptfrei in Apotheken erhältlich sind. Sie enthalten Wirkstoffe, welche den Pilz abtöten.

Kann Fußpilz von allein weg gehen? Nein, in der Regel verschwindet die Infektion nicht von selbst. Ohne Behandlung besteht vielmehr die Gefahr, dass der Pilz sich weiter ausbreitet und auch die Zehennägel befällt.

Artikelinhalte im Überblick:

Fußpilz: Bilder zum Erkennen und Tipps für die Behandlung

Was ist Fußpilz?

Bei Fußpilz handelt es sich um eine Infektion mit Hautpilzen. Fachlich wird sie Tinea pedis oder auch Fußmykose genannt.

Erreger der Hautkrankheit sind spezielle Fadenpilze, die Dermatophyten (griechisch für "Hautesser"). Sie bevorzugen feuchtwarme Hautbereiche und befallen die obersten Hautschichten.

Fußmykose ist weit verbreitet: Etwa 70 Prozent der Bevölkerung haben im Laufe ihres Lebens mit der Krankheit zu tun.

Symptome: Diese Anzeichen sprechen für Fußpilz

Typische Symptome einer Infektion mit Fußpilz sind Juckreiz, Rötungen und schuppende Haut. Abhängig vom Ort des Auftretens und der Art der Hautveränderung unterscheiden Ärzt*innen drei verschiedene Arten:

  • Die interdigitale Form ist die am häufigsten auftretende Form des Fußpilzes. Sie äußert sich anfangs durch Rötungen und Hautschuppungen zwischen den Zehen. Diese können von tiefen, schmerzenden Rissen begleitet werden. An den Seiten der Zehen können kleine Bläschen entstehen.

  • Die squamös-hyperkeratotische Form zeigt sich zunächst an den Fußsohlen. Von dort breitet sie sich allmählich über die Fußseiten und den Fußrücken aus (Mokassin-Mykose). Die Haut schuppt sich und ist leicht entzündet. Später kommt es zu einer starken Verhornung der Haut und zu Rissen. Betroffen sind von dieser Form meist Personen mit Diabetes mellitus.

  • Die vesikulös-dyshidrotische Form ist die seltenste Form des Fußpilzes. Sie geht mit Bläschen an den Fußkanten und -sohlen einher. Da diese Bereiche eine dicke Hornschicht haben, platzen die Bläschen nicht auf, sondern vertrocknen. Folge ist ein Spannungsgefühl und Juckreiz.

Fußpilz mit Cremes, Sprays und Hausmitteln behandeln

Bei der Therapie von Fußpilz kommen Fungizide zum Einsatz, also pilzabtötende Mittel (Antimykotika) oder Fungistatika, die das Pilzwachstum hemmen.

Ist die Pilzerkrankung nicht allzu weit fortgeschritten, kann noch äußerlich behandelt werden: Hierzu stehen verschiedene Cremes, Sprays, Gele, Lösungen und Puder zur Verfügung. Die meisten sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Die Mittel enthalten zum Beispiel die Wirkstoffe

  • Bifonazol,
  • Clotrimazol und
  • Miconazol (Wirkstoffgruppe Azole).

Ciclopirox oder Terbinafin kommen zum Einsatz, wenn der Fußpilz sehr ausgeprägt ist oder die Nägel mitbetroffen sind. Die Medikamente sind verschreibungspflichtig. Bei ausgedehnten Fußpilzerkrankungen muss mit Tabletten oder Kapseln behandelt werden.

Solange noch nicht feststeht, welcher Erreger genau für die Infektion verantwortlich ist, kommen sogenannte Breitbandantimykotika zum Einsatz, die gegen mehrere Pilzarten gleichzeitig wirken. Sobald durch eine angelegter Pilzkultur der genaue Erreger identifiziert ist, wird auf ein spezifisches Antipilzmittel umgestellt.

Helfen Hausmittel gegen Fußpilz?

Es kursieren zahlreiche Hausmittel gegen Fußpilz. In Internetforen empfehlen Betroffene häufig Apfelessig, Teebaumöl oder Backpulver. Sie sollen als Fußbad verwendet oder direkt auf die betroffenen Hautstellen gegeben werden.

Die Wirksamkeit dieser Hausmittel ist jedoch wissenschaftlich nicht belegt – und meist zögern die Selbstversuche mit diesen Mitteln eine wirksame Behandlung lediglich hinaus.

Verlauf und Prognose: Wie lange dauert es, bis Fußpilz weg ist?

Die Dauer der Fußpilz-Behandlung richtet sich nach dem Wirkstoff des Präparats. In den meisten Fällen müssen die Mittel für drei bis sechs Wochen angewendet werden. Der Wirkstoff Terbinafin stellt eine Ausnahme dar. Meist reicht es aus, derartige Mittel eine Woche einzusetzen.

Durch eine entsprechende Therapie können die Symptome einer Infektion oft schnell gelindert werden. Dennoch sollten Betroffene die Behandlung nicht abbrechen, sondern sie wie ärztlich angeordnet noch für drei bis vier Wochen verwenden. Da die Pilzsporen sehr hartnäckig sind, lässt sich so ein Rückfall nach Absetzen der Medikamente verhindern.

Während der Behandlung ist es zudem ratsam, die Schuhe mit einem desinfizierenden Spray zu behandeln und Baumwollsocken zu tragen. Diese sollten täglich gewechselt und bei mindestens 60 Grad Celsius gereinigt werden.

Komplikationen einer Pilzinfektion

Bleibt eine Infektion mit Fußpilz unbehandelt, kann sie sich auf andere Körperbereiche ausbreiten – am häufigsten betroffen sind Hände, Leisten und Fußnägel (Nagelpilz).

Wenn die Haut rissig wird, kann es zusätzlich zu bakteriellen Infektionen kommen. Neben Bakterien können auch Viren schwere Entzündungen verursachen. Betroffen sind vor allem ältere Menschen und Personen mit schlecht durchbluteten Füßen, was unter anderem bei Erkrankungen wie Diabetes mellitus oft der Fall ist.

Besonders gefährlich können Hautpilze auch für Menschen werden, die unter einer Immunschwäche leiden oder deren Abwehrsystem zum Beispiel im Rahmen einer Chemotherapie unterdrückt wird.

Rechtzeitig und konsequent behandelt heilt eine Fußpilzinfektion jedoch meist ohne Komplikationen aus.

Nagelpilz vorbeugen? So gehts!

Welche Ursachen hat Fußpilz?

Die Gefahr einer Ansteckung ist dort, wo viele Personen barfuß unterwegs sind, besonders hoch. Ein Risiko besteht damit etwa in Schwimmbädern, Saunen, Umkleidekabinen oder Hotelzimmern.

Die Übertragung erfolgt durch direkten Hautkontakt oder beim Barfußgehen über verschiedene Fußbodenoberflächen. Dort bleiben mit Pilzsporen behaftete Hautschuppen zurück und gelangen an die Füße anderer Personen.

Ein Kontakt mit den Erregern muss jedoch nicht unbedingt zu einer Infektion führen: Damit die Infektionskrankheit ausbrechen kann, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Am wohlsten fühlen sich die Hautpilze in einem feuchtwarmen Milieu, wie es zum Beispiel in geschlossenen Schuhen entsteht. Gerade Hobby- und Profisportler*innen werden oft von Tinea pedis befallen.

Risikofaktoren einer Fußpilzinfektion

Neben sportlich aktiven Menschen sind zudem Personen gefährdet mit

Auch Fußfehlstellungen, bei denen die Zehen eng beieinander liegen, können die Entstehung einer Fußpilzinfektiion begünstigen. Diese haben oft kleinere Hautverletzungen und Risse, die dem Fußpilz und auch Bakterien eine Eintrittspforte in die Haut bieten. Auch eine mangelnde Fußpflege sowie Schweißfüße leisten der Krankheit Vorschub.

Mit zunehmendem Alter steigt zudem die Wahrscheinlichkeit einer Fußpilzinfektion. Doch auch Kinder sind keineswegs vor Fußpilz gefeit, da sie viel barfußlaufen und meist gerne ins Schwimmbad gehen.

Fußpilz: Diagnose mit Spatel und Laborkultur

Beim Auftreten von typischen Anzeichen für Fußpilz empfiehlt sich ein Gang in eine haus- oder hautärztliche Praxis. Da diese Symptome auch bei anderen Hautkrankheiten vorkommen, untersucht der*die Arzt*Ärztin kleine Proben von der Hautoberfläche unter dem Mikroskop. Die Entnahme der Hautschüppchen erfolgt mit einem kleinen Spatel und ist schmerzlos.

Um die Art der Pilze und das Ausmaß der Infektion genauer zu bestimmen, wird zudem meist eine Pilzkultur angelegt: Auf einem Nährboden wird das Wachstum des Pilzes so angeregt, dass der Erreger nach einer bis vier Wochen genau bestimmt werden kann.

Fußpilz vorbeugen: So hat der Pilz keine Chance

Zur Vorbeugung von Fußpilz ist es wichtig, den Kontakt mit dem Erreger zu vermeiden und dem Hautpilz keine guten Bedingungen zu bieten. Folgende Tipps verringern das Risiko einer Erkrankung beziehungsweise Ansteckung:

  • Passende Schuhe tragen: gut passendes und atmungsaktives Schuhwerk wählen und immer gut trocknen lassen

  • Socken aus Naturfasern tragen: Strümpfe aus atmungsaktiven Materialien bevorzugen und jeden Tag wechseln

  • Gute Fußhygiene beachten: Füße täglich gründlich waschen, vor allem nach dem Sport

  • Staunässe vermeiden: Füße und Zehenzwischenräume nach dem Duschen oder Baden sorgfältig abtrocknen

  • Nicht barfuß laufen: in Schwimmbädern, Umkleidekabinen und Saunen Badeschuhe tragen

  • Fußgesundheit prüfen: Füße regelmäßig auf Auffälligkeiten und Veränderungen wie Risse, Rötungen und Schuppungen in den Zehenzwischenräumen überprüfen

  • Ansteckungsrisiko reduzieren: Handtücher und Schuhe von infizierten Familienmitgliedern meiden

Nagelpilz erkennen
Bestellen Sie den Newsletter

Haben Sie eine Frage?

Sie möchten Informationen zu bestimmten Krankheitssymptomen oder wollen medizinischen Rat? Hier können Sie Ihre Fragen an unsere Experten oder andere Lifeline-Nutzer stellen!

Artikel zum Thema
Corona: Welche Symptome sind möglich?

Die wichtigsten Fakten zum Coronavirus im Überblick und der aktuelle Impfstatus in Deutschland →

mehr...
Experten-Foren

Mit Medizinern und anderen Experten online diskutieren.

Forum wählen
Stichwortsuche in den Fragen und Antworten unserer Community

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Newsletter-Leser wissen mehr über Gesundheit

Aktuelle Themen rund um Ihre Gesundheit kostenlos per Mail.

Abonnieren

Zum Seitenanfang

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.