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So kann und möchte ich nicht weiterleben

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

03.07.2011 | 03:24 Uhr

Hallo an Alle,

bin 48 Jahre alt. Habe seit ca. 1 Jahr unregelmäßige Periode, in den Monaten wo ich keine hatte ging es mir gut. Seit 3 Monaten habe ich sie wieder regelmäßig und mir geht es sehr sehr schlecht. Wir mußten vorgestern unseren Italien Urlaub abbrechen, so was gab es bei mir noch nie. Angefangen hat alles vor ca. 3 Monaten mir Sehstörungen, ich hatte ständig Schlieren und schware Punkte vor den Augen. Der Augenarzt hat mich gründlichst untersucht, er konnte nichts feststellen. Dann kamen Augenschmerzen hinzu, meine Hausärztin meinte es seien keine Augenschmerzen, sondern Kopfschmerzen. Hatte ich bis dato noch nie, Kopfschmerzen kannte ich nur in Verbindung mit einer Grippe. Dann ging es los mit Nervosität und innere Unruhe, jetzt seit ca. 1 Monat ganz schlimme Angstzustände. Ich habe innerlich panische Angst, vor allem vor der Zukunft und vor Krankheiten, manchmal aber auch nur einfach so. Ich grüble und grüble, werde immer nervöser, Angst kommt dazu, Kopfschmerzen vom schlimmsten stellen sich ein, wie ein Schraubstock, ständiger Druck im Kopf und Schmerzen hinter dem rechten Auge. Im Urlaub war es so schlimm dass ich nach Hause fahren mußte. Auf der Heimfahrt bekam ich ganz plötzlich und unerwartet meine Periode (die hatte ich erst vor ca. 20 Tagen). Als es dann blutete gingen die Kopfschmerzen weg und mir ging es super. Hier zu Hause angekommen war alles perfekt. Auch gestern ging es mir gut. Heute ist alles ein Drama. Ich blute etwas stärker als sonst und habe massive Kopfschmerzen heute, hinzu kommt Angst und ich könnte weinen ohne Ende. Ich bin einfach nur tieftraurig. Fühle mich völlig einsam innerlich, obwohl das Haus voller Leute ist.

Hinzu kommt dass ich heute permanent auf der Toilette sitze und Pipi muss. Wasseransammlung nehme ich an, daher auch die Kopfschmerzen. Habe jetzt mal eine normale Aspirin genommen, die Schmerzen sind besser geworden.

Das bin nicht mehr ich, noch vor 3 Monaten im April und Anfang Mai bin ich jeden Tag mit dem Rennrad unterwegs gewesen (ich fahre seit langem Rennrad, bin normalerweise sehr sportlich und fit). Jetzt ist daran gar kein Gedanke. Ich fühle mich schlecht und grippig, als hätte ich eine böse Erkältung. Habe ich aber nicht. Dauernd ist mir übel.

Am 20.07. habe ich einen Termin zur Kernspin, da ich das Gefühl habe ich hätte einen Hirntumor. Aber bis zum 20.07. ist noch lange. Morgen rufe ich mal bei der Hormonselbsthilfe-Beraterin an. Die Adresse habe ich mir eben aus dem Internet rausgesucht. Ich möchte gerne einen Speicheltest machen lassen, habe mir das Buch von Elisabeth Buchner gekauft und durchgelesen, in vielem erkenne ich mich wieder.

So genug gejammert. Ich danke allen die sich die Mühe gemacht haben und bis zum Schluss mitgelesen haben. Bin für jeden Trost dankbar.

Gruß Mary

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03.07.2011, 03:45 Uhr
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Hallo MaryB,

ja, hier schreiben und/oder lesen ist sehr hilfreich, also Willkomme im Club!
Ja, schlimm das alles. Schlimm diese Angst, diese Sorge, dieser Umbruch im Leben und man denkt, es wird nie wieder besser, es ist sicher ganz was schlimmes (Hirntumor mitsamt Sehproblemen, Kopf/Nacken/Rücken Schmerzen, alles immer mal wieder, alles auf einmal, immer irgendwas usw.) Kernspin habe ich nicht machen lassen, kurz davor dachte ich, okay, jetzt reicht es mal mit all diesen Untersuchungen

Und irgendwann da begriff ich, wie Du sagst, SO nicht. Und das ist richtig. So muss es auch nicht sein, es gibt Hilfe, es gibt Möglichkeiten, egal ob man für/gegen Hormone ist, es dauert zwar etwas bis man (frau) seinen Weg gefunden hat und es ist immer mit sehr viel auf-sich-besinnen verbunden und irgendwann erkennt man die Beschwerden und (be)wertet sie richtig.......als zeitweise, hormonbedingte Veränderungen die einen NICHT umbringen. Diese Erkenntnis war/ist für mich sehr wichtig und dadurch gingen viele meiner Ängste weg.
Sicher gibt es Tage da funktioniert der Gedankenkarussell von alleine, aber immer öfters kann ich ihn durchbrechen und mir bewusst machen, meine Gedanken sind schlimm (klar, die Beschwerden auch, ich spüre sie ja) aber sie bedeuten nicht das was ich mir denke, sie bedeuten nicht dass ich sterbe.

Rennrad fahren, okay, wenn das im Moment nicht geht, vielleicht spazieren? Unglaublich wie sehr einem die Natur hilft......aber Vorsicht, ich war schon mal im Park und bekam vor Rührung einen Weinkrampf weil der Sommerwind die Baumkronen schaukelte und dieser Anblick mir das Herz berührte. (Nicht lachen, es war tragisch-schön! ;-) )

Jammere nur, lass Dich trösten und schön dass es dieses Forum gibt in den man das alles kann!

Viele Grüße und alles, alles Gute!
Nene

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03.07.2011, 05:29 Uhr
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Hallo, Mary

Du musst und wirst auch nicht so weiterleben, versprochen!!!

Deine Beschreibung kommt mir ganz schön bekannt vor: das ging ein gutes Jahr so, was habe ich mich elend und sterbenskrank gefühlt - dann wurde es langsam und kontinuierlich besser und jetzt leide ich zwar an den unterschiedlichsten Beschwerden, aber dieses extreme Krankheits- und Erschöpfungsgefühl - auch ständig Grippegefühl- ist nicht mehr so schlimm. Damit wird alles andere leichter zu ertragen und nimmt mich nicht mehr so mit. Ich hätte niemals gedacht, daß man über so einen langen Zeitraum mit so wenig Schlaf auskommt. Schlafstörungen sind z.Zt. mein grösstes Problem, aber ich hoffe, daß sich das auch irgendwann mal reguliert....
Verlier den Mut nicht, auch die psychische Stärke kommt irgendwann wieder und Du wirst wieder ein bisschen stabiler werden. Hätte ich auch nicht geglaubt, aber es ist wirklich so!

tröstende Grüsse, Netti

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03.07.2011, 06:05 Uhr
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Hallo Mary,


Ich denke du brauchst wohl auf jeden Fall Progesteron- denn das ist eigentlich ziemlich sicher dass der Wert unten ist. Und durch die unregelmäßigen Zyklen kann sogar schon das Östrogen im Keller sein.

Das mit den Speicheltests ist so eine Sache. Bis vor kurzem war ich auch der Meinung , nur diese Tests seien aussagekräftig, das sehe ich heute anders. Vor allem kosten sie viel Geld- und mit einer Messung wirst du nicht auskommen. Auch viele Ärzte bezweifeln ob es der bessere Test zur Bestimmung von Hormonwerten ist.

Wenn dein Progesteron tief ist dann sieht man das auch an einem Bluttest.
Früher hat es das auch nicht gegeben- und trotzdem konnten die Werte bestimmt werden.

Ich möchte dich aber nicht verunsichern.
Es gibt immer einen Weg- aber du wirst geduldig sein müssen.
Egal ob mit oder ohne Hormonen.

Liebe Grüße
Lilli

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03.07.2011, 06:09 Uhr
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Hallo MaryB,
dieses Grippegefühl und die Erschöpfung kenne ich auch. Hatte auch Sehstörungen, Schwindel über Monate als bei mir alles anfing.
Zur Zeit kriege ich vor der Regel immer nachts Angstzustände ohne Grund. Frieren hatte ich ganz schlimm auch schon Hitzeschübe im Gesicht und nachts auf der Brust und Hals. Es kommt und geht, ohne daß man was machen kann dagegen... und weiß oft nicht, warum das dann plötzlich aufhört..man hat schon Angst irgendwas was neues anzufangen (Kurs oder neuen Job oder eine Einladung auszusprechen)..
Es ist sehr belastend, aber es kommen wieder bessere Tage.
Im Kernspin war ich im Januar weil der Augenarzt gesagt hatte, ich hätte Gefäßkrämpfe in den Augen und es müßte mal abgeklärt werden, ob ich nicht ein defektes Gefäß im Kopf hätte..
Gar nichts war!
Mache dich nicht verrückt und mache nur schöne Sachen. Die Ärzterennerei führt zu nichts. Glaub mir, ich bin 3 Jahre gerannt..!

LG TESSA

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03.07.2011, 07:28 Uhr
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hallo mary,
das mit den schlieren und schwarze flusen sehen hatte ich auch im frühjahr, der augenarzt sagte, das ist normal und harmlos im alter.das sei eine leichte glaskörpertrübung, es kommt und geht.
die angstzustände kenne ich nur zu gut, schrecke davon zur zeit in der nacht ruckartig auf. das sind meistens irreale ängste, aber auch sehr konkrete, zb. dass meiner familie etwas schreckliches passieren könnte,
oder dass ich unheilbar krank bin oder dass man verrückt wird.
die kopfschmerzen hatte ich auch zeitweise, fühlte mich, als hätte ich ne axt im kopf. manchmal waren die schmerzen nur auf der linken seite.
was die augen betrifft, die fühlten sich , wenn die depressionen und angst schlimmer wurden, an wie wenn die schleimhaut darauf abgesaugt worden wäre und sie wurden ganz klein. das hab ich jetzt nicht mehr, dafür kommt in schöner regelmäßigkeit was neues.
ich massiere mir häufig die stirn, die kopfhaut und den nacken mit minzöl aus der drogerie ein.
gegen die innere unruhe hilft meiner ansicht phosetamin ganz gut, eine mischung aus magnesium,kalzium und kalium.
interessant finde ich ja, dass du sogar deinen italienurlaub abbrechen mußtest, wie oft hat man mir gesagt, fahr doch mal weg, dann kommst du auf andere gedanken.scheint auch nicht immer zu stimmen.
wie oft hab ich gelesen, frauen, die im beruf stehen, die sport treiben, ja, die gebildet sind, bekommen eher wenig oder keine wechseljahrsbeschwerden. ich habe mich regelmäßig sportlich betätigt,
nicht so extrem wie du, aber immerhin und mich hats denoch erwischt.
und viele frauen aus dem forum sind berufstätig und sie haben auch massive probleme.
wenn du schon während des zyklus solche beschwerden hast, hast du berechtigte hoffnung, dass es dir mit dem entgültigen ausbleiben der periode besser geht. bei mir war es nämlich genau umgekehrt, mit zyklus
gut, nach dem ausbleiben schlecht.
schreib am besten so ne art tagebuch, wo du genau die besseren zeiten reinschreibst. in schlechten zeiten hat man nämlich fast keine erinnerung daran, dann hast du es schwarz auf weiß, dass es auch bessere zeiten gibt.
ich wünsch dir alles gute und kopf hoch,
liebe grüße, suri

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03.07.2011, 07:55 Uhr
Antwort

Hallo Mary,
hoffentlich hilft es dir, hier zu lesen und zu sehen, das du nicht alleine bist. Komisch nur, das es in unserem Umfeld außerhalb diesem Forums, keine Frauen mit WJ-Beschwerden zu geben scheint.
Dieses Gefühl was du beschreibst, tieftraurig zu sein und einsam obwohl das Haus voller Leute ist, das kenne ich auch. Sonst hatte ich das regelmäßig vor meiner Periode, jetzt überfällt mich dieses Gefühl egal zu welchem Zeitpunkt. Manchmal fange ich einfach an zu heulen. Ich denke, jetzt werde ich langsam verrückt. Aber weinen hilft dann, danach fühle ich mich oft besser.
Ich wünsche dir, und allen anderen hier viel Kraft und Durchhaltevermögen. Ich drücke uns allen die Daumen, das es bald besser wird.

Liebe Grüße
Lieselotte

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03.07.2011, 08:44 Uhr
Antwort

hallo lieselotte,
dieses einsamkeitgefühl kenne ich auch in verbindung mit angst und depressionen. das ist so schrecklich, dass ich denke, ich halte das nicht mehr aus.
dieses phänomen hat hier meines wissens noch nie jemand erwähnt , aber vor kurzem hab ich es in einer
englischen wechseljahrsseite von einer betroffenen gelesen.
kann ich übrigens empfehlen, mal auf die auf deutsch übersetzten englischen seiten zum thema >wechseljahre angstzustände< zu gehen.
die frauen in diesen foren sind noch etwas offener als wir.
alles gute auch für dich,
liebe grüße, suri

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20.07.2011, 08:27 Uhr
Antwort

Hallo,

danke allen die mir geantwortet haben. Leider hatten wir 2 Wochen kein Internet, konnte also nicht antworten. Es ist viel passiert seit meinem Hilferuf. Montags wurden die Schmerzen im Kopf so schlimm, dass mein Mann mich ins Krankenhaus fahren mußte. Ich wurde auf die Neurochirurgie eingewiesen und hatte das Glück einen super netten Arzt zu bekommen. Er wollte mich sofort ins CT stecken, wollte ich aber nicht wg. der hohen Strahlenbelastung. Er hat mich untersucht, sich alles angehört und mir einen zeitnahen Termin zur Kernspin in gleichen Krankenhaus besorgt. Donnerstags war dann endlich der ersehnte Termin, ich habe die Tage davor keinen Bissen runtergekriegt, hatte panische Angst vor einem Hirntumor. Den Kernspin selbst fand ich schon beängstigend, so eng hatte ich mir das nicht vorgestellt. Aber das Ergebnis war negativ, nichts gefunden. Mir ist erst mal ein Stein vom Herzen gefallen.
Leider blieben die Schmerzen hinter dem Auge und das komische Gefühl rund ums Auge, an manchen Tagen habe ich so eine Art Fremdkörpergefühl im Auge, vor allem im Büro wenn ich viel am Computer sitze.
Mittlerweile war ich noch mal beim Augenarzt und bin gründlich vom Neurologen untersucht worden. Auch der Sehnerv wurde getestet. Negativ. Alles negativ. Ich glaube ich habe nicht mehr alle Tassen im Schrank, kann ja gar nicht anders sein.
Ich fühle mich schrecklich müde, energielos. Trotzdem gehe ich täglich 1 Stunde zum Nordic walken, Radfahren geht ja nicht wegen Shitwetter. Progesteron schmiere ich mir fast täglich, habe allerdings mittlerweile das Gefühl dass es mir ohne besser geht.
Habe mir einen Speicheltest bei der Hormonselbsthilfe besorgt. Getestet werden soll alles, kostet 200 Euro das ganze. Ich soll bis zum 22. Zyklustag warten, das wäre übermorgen. Bin aber noch unsicher ob ich es machen soll, schließlich sind 200 Euro viel Geld und die Auswertung kostet auch noch mal extra.
Die Neurologin war sehr nett und hat sich viel Zeit genommen. Sie meinte ich solle einfach die Augenschmerzen mal ignorieren, sie war wohl der Meinung dass es nervlich bzw. psychisch bedingt ist. Ich weiß es nicht, eigentlich weiß ich gar nichts mehr. Das bin nicht mehr ich in meinem Körper. Wenn es so weitergeht greife ich zu HET. Brustkrebsangst hin oder her.
Jedenfalls starten mein Mann und ich nächstes Wochenende noch mal einen neuen Urlaubsversuch. Jetzt wo ich weiß dass mein Kopf frei von Tumoren oder sonstigen Dingen ist kann es mir eigentlich egal sein wenn die Schmerzen wiederkommen. In meinem Bekanntenkreis und auch im Kollegenkreis hat niemand solche Wechseljahrsbeschwerden. Die eine oder andere klagt über Hitzewallungen, aber die würde ich gerne tauschen gegen diese psychischen Beschwerden wie Angst, Depressionen und vor allem die Probleme mit dem Auge.

Gruß an alle
MaryB

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