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Seit 10 Jahren Reflux - es wird immer schlimmer!

Kategorie: Magen-Darm » Forum Sodbrennen

07.03.2009 | 06:57 Uhr

Hallo!

Erst einmal bin ich sehr glücklich über dieses Forum, da man hier Leuten begegnet denen es ähnlich geht und die einen ernst nehmen.

Ich bin 31 Jahre und leide seit mehr als zehn Jahren unter Refluxbeschwerden. Seit 10 Jahren nehme ich Protonenpumpenhemmer packungsweise, täglich min. 40mg Nexium, auch Omeprazol und den anderen ganzen Spaß. Gelegentlich muss ich sogar auf 80mg hochfahren. Ich habe mit dem Rauchen aufgehört, trinke fast keinen Alkohol und ernähre mich magenschonend.

Ich befolge, so gut es eben geht alle allgemeinen Hinweise der sogenannten Ärzte, um positiv von meiner Seite her auf diese chronische Krankheit einzuwirken.

Der Effekt - es wird immer schlimmer.

Es gibt keinen beschwerdefreien Tag mehr in meinem Leben, trotz der Medikamente und der Änderung des Lebensstiles.

Seit längerer Zeit habe ich nun zusätzlich starke Blähungen, drückende bis stechende Schmerzen zwischen den Schulterblättern, auch bläht sich auch mein Magen manchmal richtig auf, obwohl ich wenig esse – mir ist als hätte ich einen Stock in der Speiseröhre der von unten an den Kehlkopf drückt.

Ja, natürlich bin ich wiedermal zur Magenspiegelung gegangen, die nun insgesamt 9. in meinem Leben. Die lapidare Antwort des Gastrotroenderolgen lautete:

„Sie haben nichts. Auch teste ich nicht auf Heliopacter, da ich g l a u b e sie haben keine.“

Bitte? Er g l a u b t ich habe keine und jetzt soll sogar die Medikamente weglassen? Ehrlich gesagt nach dieser Ansage und der absolut ignoranten Art war ich am Ende. So langsam wird mir eines immer klarer…

Solange man kein Magenkrebs, Ulkus oder ähnliches hat passiert nichts! Man kann sich sein Rezept abholen und wieder nach Hause gehen- ich fühle mich absolut allein gelassen und habe den Anschein das meine Beschwerden, die mich jeden Tag belasten, total banalisiert werden.

Hier meine Fragen....

1.
10 Jahre Medikamente, die jetzt nicht mehr wirken..Was kommt danach?
2.
Wo finde ich einen Spezialisten der Zeit für mich hat & wirklich mal ernst nimmt?
3.
Wie weit sind operative Methoden in diesem Bereich? Wer macht sowas? Welche Risiken gibt es?
4.
Ist es wirklich so, dass die Menschheit vor 30 Jahren auf den Mond geflogen ist, aber noch heute einzelne ein Leben lang an Reflux leiden müssen?

Ich danke allen, die antworten!!!

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09.03.2009, 09:04 Uhr
Antwort

Hallo Sebastian,

10 Jahre Protonenpumpenhemmer zu verordnen, ohne alternative Fragen zu stellen, ist schon kein Kunstfehler mehr, sondern grenzt, je nach dem, ob man es besser weiß oder nicht, an Körperverletzung, denn die negativen Folgen sind bekannt.

Nicht nur deswegen, weil mit der Medikation auch die Produktion von Bikarbonat unterbunden wird, obwohl man wissen sollte, daß dieses für die basophilen Organe von herausragender Bedeutung ist, sondern auch deswegen, weil etwa bei funktioneller Dyspepsie (Reizmagen) Beschwerdefreiheit nur bei einem Bruchteil der Patienten erzielt werden kann. Bei anderen Beschwerden scheinen Protonenpumpenhemmer nicht besser zu sein als Placebo.

Mein Rat:
Vertrauen Sie sich einem Mayr-Arzt an. Adressen finden Sie im Internet.
Für eine Op erkenne ich keinen triftigen Grund.

Frdl. Gruß
Kurt Schmidt

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11.03.2009, 04:49 Uhr
Antwort

Lieber Herr Schmidt,

vielen Dank für Ihre Antwort und den neuen Blickwinkel auf meine Beschwerden. Ich werde in den nächsten Tagen mich mit den Vorschlägen von Ihnen beschäftigen. 1000 Dank!!!!!!!!

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13.03.2009, 04:45 Uhr
Antwort

Wird solch eine Behandlung von den Krankenkassen getragen?

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19.03.2009, 08:20 Uhr
Antwort

Hallo Sebastian,

falls Sie auf die Konsultation eines Mayr-Arztes abzielen, so ist dies, wie bei anderen Ärzten auch, von dem individuellen Angebot des jeweiligen Arztes abhängig, d.h. ob er für die gesetzlichen Kassen zugelassen ist oder nur privat behandelt.

Frdl. Gruß
Kurt Schmidt

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23.03.2009, 05:56 Uhr
Antwort

Beitrag von Sebastian könnte glatt von mir sein .
Was ist eigendlich Mayr-Arzt?

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24.03.2009, 03:43 Uhr
Antwort

Die Franz-Xaver-Mayr-Kur ist eine naturheilkundliche Methode zur Gesundheitsförderung und Entschlackung, die nach ihrem Erfinder Franz Xaver Mayr (1875-1965) benannt ist. Hauptziel ist die Sanierung des Darmes. Die Kur ist keine Diät zur Gewichtsreduktion, obwohl viele diese Kur machen, um abzunehmen.

Mayr war u.a. Kurarzt in der Steiermark sowie in Karlsbad und Wien. Bereits als Student glaubte er, dass die meisten gesundheitlichen Störungen mit dem Darm zusammenhängen. Seine Therapie wurde unter dem Namen Milch-Semmel-Kur bekannt, obwohl er der Art der Ernährung mehr Bedeutung einräumte als dem Nahrungsmittel selbst. Es ist nach seinen Erkenntnissen lediglich Mittel zum Zweck einer gesundheitlichen Verbesserung. Die vorübergehende Monotonie der Kost sei ein wichtiger Heilfaktor und verhelfe dem Organismus nach einiger Zeit zu vollständiger Verdauung einer naturbelassenen Kost. Außerdem hat die trockene Semmel die Funktion, das gründliche Kauen zu trainieren und den so wichtigen Speichelfluss anzuregen, der die erste Stufe der Verdauung ist...

Siehe --> http://de.wikipedia.org/wiki/Franz-Xaver-Mayr-Kur

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17.02.2017, 11:31 Uhr
Antwort

Hallo Sebastian,  ich habe hier in Forum meine Geschichte schon erzählt. Auch ich habe ca. 15-20 Jahre lang die PPI genommen und habe auch den Schritt gemacht und diese abgesetzt !  Das ist eine Tortur, aber ich bin nach über 8 Wochen refluxfrei und benötige keine Tabletten mehr.

Was sie machen ist keine Lösung. Sie müssen runter von den Mengen. Wenn keine Ursache vorhanden ist, versuchen sie immer weiter zu reduzieren, bis sie sie ganz absetzen. Das dauert eine Weile. Anfangs dachte ich auch, ich schaffe es nie. Aber jetzt, bin ich total glücklich. Nach den vielen Jahren so gut, wie kein Brennen mehr. Ich bedauere nur eines, dass ich viel zu lange auf die Ärzte gehört und die PPI genommen habe. 

Leider beginnt erst jetzt ein langsames Umdenken bei  vielen Ärzten, da jetzt immer mehr über mögliche Nebenwirkungen und Spätfolgen bekannt wird.

Ich wünsche Ihnen viel Kraft.

 

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