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Nebenwirkungen Mirtazapin

Kategorie: Neurologie » Forum Nerven & Psyche & Neurologie | Expertenfrage

15.02.2008 | 04:41 Uhr

Hallo Herr Kasten,

mir wurde wegen Depression/schwere Schlafstörungen Mirtazapin (Hersteller: Hormosan) verschrieben. Nach dem 1. Behandlungstag (Dosis: 15mg/1 Tablette) wurde mir schon sehr schlecht. Ich habe sehr schlecht geschlafen, morgens konnte ich kaum aufstehen, mir war schwindelig mit weiche Beinen und komischen Herzschläge, Kopfschmerzen, Übelkeit, extrem starke Müdigkeit usw.. Die Beschwerden halten den ganzen Tag. Nach Rücksprache mit meiner Neurologin, wurde jetzt entschieden die Dosis auf eine 1/2 Tablette zu reduzieren, weil ich anscheinend zu den Leuten gehören, bei denen der Körper den Wirkstoff extrem annimmt. Davor wurden mir andere Antidepressiva verschrieben (Sertralin Hexal), erfolglos, da sie mir den Schlaf komplett genommen haben und dadurch meinen Zustand verschlechtert haben. Ich habe jetzt mit Mitrazapin das Gefühl, dass Die Depression noch schlimmer wird, weil ich mich noch mehr deprimiert fühle (versträrkt lust- und antrieblos). Kann es sein, dass man Antidepressiva gar nicht verträgt? Ich bin jetzt richtig angeschlagen (Kreislauf im Keller) und habe gar keine Lebensfreude mehr, und das nach dem 1. Behandlungstag!!! Ist es normal??? Danke für Ihre Hilfe!!

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15.02.2008, 06:31 Uhr
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Hallo,

lese gerade Ihren Bericht und kann Ihnen sagen, Sie stehen nicht alleine da. Ich habe auch schon mehrere Antidepressiva hinter mir und alle nicht vertragen wegen aller möglichen Nebenwirkungen und werde auch keine weiteren Versuche machen und hoffen, dass ich es ohne auch irgendwie schaffe oder auf pflanzliche Alternativen ausweichen, denn es nützt einen ja nichts, wenn es einem damit noch schlechter geht. Das ist nur meine persönliche Erfahrung. Mal sehen, was Herr Kasten für Rat hat. Das interessiert mich auch.

Grüße

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17.02.2008, 11:48 Uhr
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Grundsätzlich ist neben der Wirksamkeit auch die Verträglichkeit sehr individuell. Ich würde Ihnen aber raten, nicht zu schnell eine Beurteilung abzugeben. Versuchen Sie sich etwas Zeit zu geben und verringern Sie den Druck. Eine schnelle Veränderung wird keines der Medikamente bringen. Im Einzelfall zwingen intolerable Nebenwirkungen wie Schlaflosigkeit oder Übelkeit zum Absetzen neuerer Antidepressiva. Das gibt es.


Mit freundlichem Gruß

Ihr

Th. Kasten

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17.02.2008, 11:50 Uhr
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Es bleibt letztlich nur der Rat, nach seinem Medikament zu suchen, was man letztlich ausprobieren muss. Etwas anderes gibt es nicht.


Mit freundlichem Gruß

Ihr

Th. Kasten

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21.02.2008, 05:37 Uhr
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Danke für den Rat... den mich nicht weiterhilft!! Ich war am letzten Montag bei der Neurologin und an meiner Ansicht wollte sie mich gleich in die Klinik anweisen!!! Mir war so schlecht wie nie, hatte das ganze WE mit Selbstmordgedanken verbracht und war einfach fertig!! Jetzt hat sie mich Opipramol verschrieben (3x am Tag) und es geht mir dabei nur noch schlechter: noch mehr niedergeschlagen und deprimiert, noch mehr müde und Kreislauf im Keller, Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit... bin jetzt bis einschl. nächsten Montag krankgeschrieben. Aber da es mir jeden Tag schlechter wird, kann ich mich nicht vorstellen, wieder arbeiten gehen zu können... bin einfach fertig, körperlich wie psychologisch!!! Habe keine Lust mehr zum leben, wenn ich mich weiter so mit Tabeletten quälen muss. Klinik kommt nicht in Frage, ich lasse mich nicht einsperren, das überlebe ich nicht... Fühle mich letztendlich nur hilflos, da mich niemanden versteht und helfen kann... Aber jetzt sind meine Kräfte zu Ende, werde bald mein Leben ein Ende machen, es macht keinen Sinn mehr weiter so zu leben.... (habe vor kurzem schon versucht mich das Leben zu nehmen, indem ich ca. 30 Tabletten auf einmal genommen habe, leider bin noch am Leben...)...

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22.02.2008, 07:53 Uhr
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Wenn Sie so intensiv mit Selbstmordgedanken beschäftigt sind, halte ich es für verantwortungslos, sich nicht in Behandlung der Klinik zu begeben! Sie scheinen da ja gewisse Vorerfahrungen zu besitzen. Dass Sie hier schreiben, bedeutet doch, dass Sie eine positive Veränderung anstreben? Wenn das so ist, dann müssen Sie sich um eine angemessene Behandlung auch kümmern! Wenn diese nicht in der Klinik stattfinden soll, wo man Sie mal eingesperrt hat, dann sollten Sie sich um einen anderen Behandlungsplatz kümmern. Spontan fallen mit die Klinik Roseneck und die Psychosomatische Klinik in Bad Bramstedt ein. Selbstmord ist keine Lösung!


Mit freundlichem Gruß

Ihr

Th. Kasten

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05.03.2008, 10:30 Uhr
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Leider kommen Sie mit Ihrem guten Rat zu spät... ich habe vor ca. 2 Wochen durch eine Überdosis an Tabletten versucht, mich das Leben zu nehmen... zu tief war bei mir die Verzweiflung ans Leben und an mich selbst!! Weil ich an der Tabletten-Überdosis fast erstickt bin, habe ich das Rettungsdienst noch angerufen und bin auf die Intensivstation gelandet. Mir ging es rictig übel.... Danach wurde ich in die Psychiatrie geschickt (geschlossene Station). Länger als eine Woche habe ich es dort nicht ausgehalten (keine sinnlose Therapie, sehr geringe Gespräche mit Arzt). Ich wurde dort noch depressiver und wurde auf eigenem Wunsch entlassen. Dann ging es weiter Berg runter, meine behandelnde Neurologin hat sich geweigert mich weiterzubehandeln (die Tabletten wurden von ihr verschrieben) und mich nach dem Krankenhausaufenthalt weiter krankzuschreiben. Sie hat mich einfach im Stich gelassen, ich war sehr verzweifelt und niedergeschlagen. Nach langem Hin-und-Her (ich war mit den Nerven am Ende, habe geheult am Telefon) habe ich bei einer Psychiaterin (in der selben Gemeinschaftspraxis wie die Neurologin) einen Termin bekommen. Viel geholfen hat es nicht, sie hat sich ebenfalls geweigert mich krankzuschreiben, ich wurde von ihr nicht richtig ernstgenommen, sie will erstmal gar nicht machen (keine Therapie). Sie hat gemeint, wenn ich eine Therapie möchte, soll ich mich einen Therapeut selber suchen... Jetzt warte ich auf eine Aufnahme in einer Tagesklinik für Psychiatrie, bis es so weit ist (wird ein paar Wochen dauern) muss ich wieder arbeiten, ich habe in der Zwischenzeit auch noch Probleme mit meinem Arbeitgeber. Ich hatte auch das Krankenhaus, bei dem ich eine Woche in dieser geschlossen Station war, angerufen um um Hilfe zu bitten, auch keine Unterstützung bekommen... Ist es eigentlich normlal, dass ein Arzt sich verweigert, einen Patient zu helfen??? Ich wurde entlassen, mit der Anweisung, mich an meinem behandelnden Arzt zu wenden... Seitdem ich entlassen wurde habe ich weiterhin Selbstmordgedanken, natürlich durch die tolle Unterstützung der Ärtze verstärkt... Heute habe ich einen Termin bei meinem Arbeitgeber, es sieht nicht gut aus...!
Was halten Sie von diesem ganzen ärzlichen Chaos? Ist es zu viel verlangt, dass Ärzte zusammen arbeiten und miteinander kommunizieren?? Ist es normal, dass ich zur Arbeit geschickt wurde, obwohl ich körperlich wie psychologisch nicht fit bin???
Übrigens: Ihre beiden Kliniken sagen mir gar nichts, bestimmt beide im Ram Berlin, oder? Ich wohne im Badedn-Württemberg.
Danke für Ihre Meinung und für einen kurzen Rat.
Gruß

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06.03.2008, 01:00 Uhr
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Natürlich kann ein Arzt es ablehnen, eine Behandlung zu übernehmen, es sei denn, es liegt ein akuter Notfall vor. Ich gehe davon aus, dass sich die Ärzte Gedanken um die Frage der Krankschreibung gemacht haben und bin sicher, dass Sie deren Beweggründe auch erfahren könnten, wenn Sie sie fragen. Nein, die Kliniken sind nicht im Berliner Raum, sondern in Süd- bzw. Norddeutschland.

Mit freundlichem Gruß

Ihr

Th. Kasten

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