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eingeschränkte Belastbarkeit nach Brustkrebs

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Brustkrebs

03.07.2008 | 02:15 Uhr

Hallo,
meine Primärbehandlung endete in 10/2007. Seit 1/2008 gehe ich wieder arbeiten. Aber noch immer bin ich nicht so belastbar wie früher. Vor allem quälen mich Angstgefühle, Depressionen. Mal mehr, mal weniger - seit vorigen Sommer. Seitdem Verlust meiner Brust. Ich hatte eine neoadjuvante Chemo und hoffte immer, die Brust behalten zu dürfen. Das hat nicht geklappt. Antihormontherapie mit Femara folgte. Seitdem quäle ich mich so durch´s Leben. Brustaufbau wegen Bestrahlung derzeit noch nicht möglich.
Arbeitsalltag schwer durchzustehen.
Ich denke an Teilzeitrente.
Hat jemand nach Brustkrebs eine Teilerwerbsunfähigkeitsrente erhalten?

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03.07.2008, 03:40 Uhr
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Hallo Kirsten,

vielleicht kannst Du zuerst mit dem Hamburger-System versuchen? So heißt das, glaube ich ... Du bist dann zwar weiter krankgeschrieben und bekommst Krankengeld, Du gehst aber arbeiten, nur - Du arbeitest nicht voll. Deine Ärzte entscheiden, wie viele Stunden Du arbeiten kannst/darfst. Meistens beginnt man mit 3 oder 4 Stunden pro Tag, nach einiger Zeit sind es dann 5, 6 usw. Und wenn Du das nicht schaffst, schreiben die Ärzte Dich (wieder) normal krank.

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03.07.2008, 09:35 Uhr
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Hallo Kirsten,

Du bist nicht allein! ;-)
Ich habe Jan/Feb 2008 3 Operationen gehabt bei denen zu letzt meine rechte Brust entfernt wurde. Ich habe zwar keine Chemo bekommen aber die Antihormonbehandlung mit Zoladex und Tamoxifen.

Und ich gehe am Stock!

Ich kann immer noch nicht arbeiten gehen, liege nach der Zoladex-Spritze 2 Tage komplett flach und bin froh dass ich es schaffe meine kleinen Kinder zur Schule und zum KiGa zu bringen.

Jetzt hat mir meine Frauenärztin gesagt dass die Antihormontherapie ca. 6 Monate braucht um den Körper herunterzufahren und man sich an die starken Medikamente gewöhnt hat. Erst dann kann ich einen Gedanken daran verschwenden stundenweise wieder zu arbeiten. Vorab mit einer Wiedereingliederung mit wenigen Stunden.

Seit dem ich das weiß geht es mir besser. Man hat mich schon für depressiv gehalten weil es mir so schlecht geht. Aber diese AHT ist einfach sehr heftig. Also lass den Kopf nicht hängen, es wird ganz langsam besser. Von einer Teilerwerbsunfähigkeitsrente habe ich noch nichts gehört - werd mal googln.

Gruß
Marianne

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03.07.2008, 10:16 Uhr
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Hallo Kirsten,

meine Behandlung endete April 2007. O.P., Chemotherapie, beidseitige Ablatio, Strahlentherapie. Nehme seit Febr. 2007 Armidex. Habe in Okt. 2007 wieder angefangen zu arbeiten, ganz optimistisch, zuerst nur 4 Stunden. Ich wollte wieder zu meinem 8 Std. kommen, aber die Belastung war zu gross. Ich habe dann im Januar 2008 Teilrente beantragt.Ich habe zwar noch keinen Bescheid, aber die mündliche Aussage lautet, dass ich die halbe Erwerbsunfähigkeitsrente bekomme. Jetzt arbeite ich nur noch 4 Std., und warte auf die Zuzahlung durch die Deutsche Rentenversicherung. Ausserdem nehme ich jetzt seit 10 Tage Trevilor auf Anraten des Onkologen. Es geht mir soviel besser. Durch dieses Antidepressivum bin ich nicht dumpf aber ich rege mich nicht mehr soviel auf. Die einzige Nebenwirkung sind Hitzewallungen.
Mein Onkologe sagt: man soll kämpfen, aber nicht unnötig leiden.
Das finde ich jetzt auch.
Alles Gute

Heleen

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04.07.2008, 11:47 Uhr
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Hallo Marianne,

kann die Patientin 6 Stunden pro Tag arbeiten, gibt es keine Erwerbsunfähigkeitsrente (sie gilt als gesund in der Arbeitswelt). Wer weniger als 6, aber mehr als 3 Stunden pro Tag arbeiten kann, der bekommt eine Teilerwerbsunfähigkeitsrente. Und nur die Kranke, die weniger als 3 Stunden pro Tag arbeiten kann, bekommt die volle Erwerbsunfähigkeitsrente.

Im Bezug auf BK (ohne andere Krankenheiten zu haben) bekommen (leider) nur wenige Frauen eine volle oder eine Teilerwerbsunfähigkeitsrente. Für die Ämter gelten wir leider als gesunde Arbeitnehmerinnen, die ihre Arbeit erledigen können.

Ob Rente ja oder nein, hängt aber auch davon ab, was Frau gelernt hat und wo sie vor der Krankheit gearbeitet hat. Eine Bürokraft bekommt die Rente nicht so schnell. Eine Frau, die körperlich in einer Fabrik gearbeitet hat und jetzt als zu alt für eine Umschulung gilt, kann u.U. die Rente bekommen.

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04.07.2008, 13:55 Uhr
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Hallo und danke allerseits,

ich habe diese Teilerwerbsunfähigkeitsrente Ende Jan. beantragt, habe erst eine Ablehnung bekommen, dann Widerspruch eingelegt und jetzt läuft das Verfahren.
Seit Januar arbeite ich 19,5 Std./Wo auf eigene Kosten, weiter krankschreiben ging nicht , da ich die verbleibenden Krankenwochen noch für meinen Brustaufbau im Nov. benötige. Naja...mit der halben Stelle geht das, trotz diverser Probleme wegen der Antihormonbehandlung, die auch nach 1 Jahr Behandlung noch nicht ausgeglichen sind...
in einem Jahr erholt man sich halt nicht von Chemo, OP´s, Bestrahlung, Einführung Antihormonbeh., aber länger Krankschrift geht nicht, wenn man noch die Brust aufbauen lassen will. Dafür benötigt man ja auch noch so einige Krankheitswochen...
Ich glaube je jünger man ist, umso schlimmer die Antihormonbehandlung...die älteren, die in der echten Menopause sind, die vertragens besser...
Ich bin erst 41...aja...und Bürokraft...aber...man ist in allem lahmer als früher....der Geist, die Belastbarkeit ....alles hat unter Chemo gelitten....aja...aber 90 % SB bin ich!!! Da Krebs örtlich schon weit fortgeschritten war.....aber...angeblich arbeitsmäßig belastbar!!! Das ich nicht lache...

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05.07.2008, 05:02 Uhr
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Hallo Kirsten,
ich bin im Januar 2004 brusterhaltend operiert worden. Nach den üblichen Nachbehandlungen Chemo, Bestrahlung,AHT habe ich im Mai 2005 für 3 Monate eine Wiedreingliederung gemacht. Nach 4 Stunden Büroarbeit war ich vollkommen erledigt. Nach und nach hat sich das gegeben. Aber so fit wie vor der OP bin ich immer noch lange nicht. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Dann kommt es natürlich auch immer auf die Kollegen drauf an. Ich wünsche Dir jedenfalls viel Glück.
Sylke

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06.07.2008, 08:41 Uhr
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Hallo Sylke,
na da habe ich ja noch Hoffnung.
Ein bisschen besser als am Anfang ist es schon, aber mir macht die Antihormontherapie total zu schaffen, Femara ist eher für ältere gedacht, ich bin dafür eigentlich noch zu jung, aber ist eben wirksamer als Tamoxifen.
Meine Kollegen sind sehr rücksichtsvoll, da kann ich mich überhaupt nicht beklagen.
Schlimm finde ich auch irgendwie die Angst vor nem Rückfall, die werde ich nicht los.
Grüße
Kirsten

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