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Hirschlausfliege mit Blut

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Zecken | Expertenfrage

11.07.2017 | 21:09 Uhr

Guten Abend.

war soeben mit meinem Hund im Park spazieren. Ich hatte geschlossene Haare. Irgendwas krabbelte am Oberkopf und ich hab es abgeschüttelt.

Als ich es auf Boden krabbeln sah, hab ich es sofort geschnappt und kaputt gemacht. Dieses Insekt sieht wie eine Hirschlausfliege aus. Wir haben Juli. Sind sie auch jetzt schon aktiv?

Flügeln waren dran. Jedoch schien sie Blut gehabt zu haben. Nun bin ich mir nicht sicher, ob es mich gebissen hat oder vorher einen Wirt hatte und zufällig auf mich stösste. 

Habe in einem anderen Thread gelesen,  dass die Wahrscheinlichkeiten eher gering sein sollen bzgl Infektion beim Menschen? Ebenso, dass sie ihre Flügeln ablassen etc.

 

Ich habe am Kopf noch keine spürbare juckende Stelle. Dieses Insekt hatte aber Blut intus. Kann es sein, dass sie mich gestochen hat trotz Flügeln?

Hier ein Bild...leider unscharf.... Die blutigen Stellen hab ich ausgeschnitten.

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Experte-Leidel
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12.07.2017, 18:17 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Juventina,

ich bin leider kein wirklicher Experte für Hirschlausfliegen und habe selbst noch nie eine bewusst gesehen. Aber das, was man auf Ihrem Photo erkennen kann, könnte schon eine sein.

Normalerweise krallt sich die Hirschlausfliege im Fell ihres Opfers fest, wirft ihre Flügel ab und lebt dann als Parasit auf dem ausgewählten Tier. Sollte es wirklich eine sein, halte ich es eher für unwahrscheinlich, dass das Insekt Sie tatsächlich gestochen hat.

Es kommt wohl selten vor, dass die Hirschlausfliege einen Menschen sticht, aber es sist möglich. Ob dabei durch Übertragung vor allem des Bakteriums Bartonella schoenbuchensis außer eitrigen Hautpusteln gefährlichere Erkrankungen verursacht werden, ist ebenfalls nicht sicher bekannt, wird aber für möglich gehalten.

Ich weiß nicht, ob die Hirschlausfliege sich in Parks verirrt. Ihr eigentliches Biotop ist der Wald, wo sie ihre Wirtstiere am ehesten findet. Und von unliebsamen Kontakten sind selten Menschen betroffen, die am oder im Wald spazieren gehen, sondern eher Förster und z. B. auch Pilzsammler.

Also: Wahrscheinlich brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Sollten aber unklare Krankheitszeichen bei Ihnen auftreten, sollten Sie zu Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt gehen und von der Begegnung mit der merkwürdigen Fliege berichten.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

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